Tandon PAC 386sx

Die Geschichte von Tandon

Der Tandon PAC 386sx – Wechselplatten-System für Personal Computer

Einmal mehr konnte der Computerhersteller Tandon – diesmal mit Unterstützung des genialen Hardware-Entwicklers Chuck Peddle – einen technischen Farbtupfer in die sonst ziemlich uniforme Computerlandschaft zaubern. Die Tandon Rechner mit dem einzigartigen, als Data-PAC bezeichneten Wechselplatten-Subsystem wurden ab 1987 in Verbindung mit 286er und 386er, später auch in 486er Systemen angeboten. Die Intension Tandon’s war, nicht nur größere Datenmengen, sondern ganze Computerkonfigurationen incl. Betriebssystem und Anwendungssoftware transportabel zu machen. Die Kapazität der in den Cartridges verbauten Festplatten betrug 30MiB, später 40MiB. Diese Größe nutzt die Fähigkeiten von DOS 3.x aus, da jedes Data-PAC in einer einzigen bootfähigen Partition eingerichtet werden kann.

Der hier ausgestellte Tandon PAC 386sx hat folgende technische Daten:

  • CPU: Intel 386sx, 8MHz/16MHz umschaltbar
  • RAM: 1MiB, erweitert auf 4MiB
  • Grafik: VGA (ISA 16-Bit)
  • Diskettenlaufwerke: 5,25″ 1.2MiB, 3.5″ 1.44MiB
  • Festplatten: 2 x Data-PAC a’ 30MiB

Installierte Software

  • Microsoft – DOS 3.3 (Tandon OEM)
  • Ashton-Tate – dBase IV
  • Microsoft – Word 4.0, Multiplan 3.0
  • Microsoft – Windows /386 (2.1)
  • Samna – AmiPro 3.0 für Windows
  • Norton – Commander 5.0
  • Norton – Utilities 4.5 Advanced
  • Touchstone – CheckIt 3.0

Mit einem DataPac ausgestatteten Tandon-Modelle verfügen i.d.R. über zwei entsprechende Schächte, von dem jeder ein Data-PAC aufnehmen konnte. Die integrierten Schächte für die PAC’s sind an einem speziell dafür entwickelten Festplatten-Controller angeschlossen. Wird ein Data-PAC bis ungefähr ⅔ in den Schacht eingeschoben, übernehmen zwei motorgesteuerte Greifarme, ziehen  das PAC hörbar surrend vollständig ein und stellen den elektrischen Kontakt her. Ein Data-PAC mit 30MiB kostete damals umgerechnet ca. 470€.

Der Auswurf eines PAC’s erfolgt per Software, entweder über Tastenkombination (Alt + 1 bzw. Alt + 2) oder dem Befehl DPEJECT. Sind zwei Data-PAC’s im System vorhanden, kann per Software optional von jedem der beiden PAC’s gebootet werden. Tandon lieferte zudem weitere Software-Utilities für Einrichtung, Wartung und Datensicherung der Data-PAC’s mit aus. Diese laufen unter DOS 3.2, aber auch auch unter DOS 3.3.

Tandon bewarb die Data-PAC’s als robust, eine spezielle Vorrichtungen zum Schutz der R/W Köpfe der Festplatte sollte gewährleisten, das die von einem Kunststoffgehäuse geschützte Festplatte selbst Stürze aus 5m Höhe auf harten Boden überlebt. Tandon bot auch externe Data-PAC Systeme an (Add-On-PAC-Modul), wodurch das System auch anderen Computerherstellern als Erweiterung zur Verfügung stand.

IBM PC-XT mit externem Data-PAC

Innenleben des 386sx, ausgebauter Data-PAC Controller

 

Der spezielle Data-PAC Controller (16-Bit ISA)

Der NEC Multisync II (JC-1402)


Der NEC Multisync II (JC-1402) war der Nachfolger des legendären Multi-Frequenz-Monitor’s NEC Multisync. Die Bildschirmdiagonale wuchs auf 14″. Die meisten Bildschirmmodi bzw. -signale (jetzt auch VGA) werden nun automatisch erkannt und umgeschaltet. Auch dieser Monitor verarbeitete die 15KHz und konnte – entsprechende Adapter vorausgesetzt – mit Homecomputer verwendet werden (z.B. Commodore, Schneider, Amiga, Atari).

  • Scannt automatisch alle Frequenzen zwischen 15,75 kHz und 35 kHz
  • Kompatibel mit IBM PC/AT, PC/XT, PC und ähnlichen Modellen
  • Kompatibel mit MDA, CGA, Hercules, EGA, VGA
  • Farbauflösung bis maximal 800 Punkte horizontal, maximal 560 Punkte vertikal
  • Die Farbfähigkeit wird nur durch die verwendete Grafikkarte begrenzt

Der NEC Pinwriter P6


Nadeldrucker zählt man – wie auch Tintenstrahldrucker – zu den sogenannten Zeilendruckern. Im Gegensatz dazu werden die ab Mitte den 1980iger Jahre aufkommenden Laserdrucker als Seitendrucker bezeichnet. Nadel- oder auch Matrixdrucker waren zu Anfang der 1980iger Jahren die meist verbreiteten Drucker bei Homecomputern und PC’s. Anfangs mit 7 Nadeln, später mit 9 war deren Schriftbild von der Qualität her allerdings nicht Korrespondenz-fähig. Erst der sogenannte NLQ-Modus (Near Letter Quality) – bei dem ein Zeichen leicht versetzt doppelt gedruckt wird – brachte eine Verbesserung, natürlich auf Kosten der Druckgeschwindigkeit. Die 24-Nadel Drucker konnten dieses Problem weitgehend lösen, wobei die prinzipbedingte hohe Geräuschentwicklung bestehen blieb. Der NEC Pinwriter P6 war 1986 einer der ersten Matrixrucker mit 24 einzeln ansteuerbaren Nadeln. Obwohl diese Drucktechnik als sehr robust gilt wurden die Nadeldrucker ab Mitte der 1990iger Jahre von den wesentlich leiseren und leistungsfähigeren Tintenstrahl- und vor allem von den hochauflösenden Laserdruckern aus den Büros verdrängt.

  • Auflösung 360 x 360 Punkte/Zoll
  • bis zu 216 Zeichen/Sekunde (Draft)
  • Traktor, bidirektionaler Traktor, Einzelblatteinzug