Seiko EPSON Corporation, die Mutter der späteren Marke EPSON wurde 1964 in Form des Seiko-Konzerns (Uhrenhersteller) gegründet. Der eigentliche Grund für Entstehung von Seiko war die Vergabe der offiziellen Zeitnehmung für die Olympischen Spiele in Tokio. Im Rahmen dieser Zeitnehmung wurde auch ein möglichst kompakter Drucker benötigt. Unter dem Geschäftsführer Shinshu Seiki erfolgte die Entwicklung des Nadeldruckers EP-101 (EP bedeuted “Electronic Printer”), ausgestattet mit einem revolutionären Drucksystem. Ab 1968 wurde dieser Drucker in Serie produziert und ein Welterfolg. 1975 wurde die Marke EPSON eingeführt (der Name wurde aus dem Ausdruck”Son of Electronic Printer” abgeleitet, um damit den EP-101 zu ehren. Auf sowas kommen nur Japaner) und EPSON Amerika in Torrance (Kalifornien) gegründet. Mit seinem Befehlssatz (ESC/P) definierte der Epson-Drucker eine Kompatibilitätsnorm für ganze Nadeldrucker-Generationen. Sogar heutige Laserdrucker beherrschen diesen Befehlssatz noch.

Epson-MX-80
Der erste kommerziell vermarktete EPSON-Matrixdrucker für die inzwischen aufkommenden Homecomputer war 1978 der TX-80. Aber aufgrund vieler Fehler war er letztendlich ein Mißerfolg. Nur Commodore verwendete ein revidiertes Modell (TX-80B) als Systemdrucker für seine PET-Reihe. Für die notwendigen Verbesserungen am Nachfolger MP-80 (9 Nadeln) ließ sich EPSON drei Jahre Zeit. 1980 kam er auf den Markt, druckte bidirektional 80 Zeichen in der Sekunde und hatte 96 ASCII-Zeichen im ROM. Mit diesen Merkmalen und aufgrund des Preises definierte der MP-80 den damaligen Druckerstandard neu. Der Verkaufserfolg war – vor allem in den USA – gewaltig. Die Nachfolger RX-80 und FX-80 wurden nochmals verbessert. In den 80iger Jahren wurde der Name EPSON zum Synonym für Matrixdrucker.
1982 stieg EPSON mit dem tragbaren HX-20 ins PC Geschäft ein. Ausgestattet mit eingebautem Drucker und Mikrokassettenlaufwerk war er ein erfolgreiches Produkt, das sich einen achtbares Stück vom großen PC-Kuchen abschneiden konnte. Weitere Handheld-Computer folgten in Form des PX-8 und PX-4. Epson bot umfangreiches Zubehör zu diesen Rechnern an, wodurch der Anwender sein EPSON-Computer-System individuell erweitern konnte: Drucker, Eprom-Brenner, Speichererweiterungen, FDD’s sowie Tragetaschen. In der Zeit von 1980 bis 1983 stieg die Mitarbeiterzahl von EPSON USA von 16 auf über 260.
1985 folgte der erste IBM PC-Clone (Epson PCe). Dieser Geschäftszweig sollte nicht sehr erfolgreich für EPSON werden. Zwar folgten später auch noch AT-kompatible Modelle, doch bald konzentrierte sich EPSON wieder auf sein Kerngeschäft: die Herstellung von Druckern.
Ab 1989 erweiterte EPSON seine Produktpalette um Flachbett-Scanner und Overhead-Projektoren. Auch ins Laptop Geschäft stieg man ein und produzierte den PC-286 NOTE Executive.
Auch EPSON stellte mittlerweile hauptsächlich Tintenstrahldrucker her, ab 1994 auch farbfähige Modelle (Stylus Color, 720 x 720 dpi). Doch mittlerweile tummelte sich viel Konkurrenz in diesem Marktbereich, an der Spitze Hewlett Packard, die als Erste auf den Tintenstrahl-Zug aufgesprungen waren. Doch EPSON konnte sich gut behaupten, ihre Drucktechnik findet sich heute auch in Modellen anderer Hersteller.