Quellen: www.computinghistory.org.uk, wikipedia.com
Barry Muncaster und Paul Johnson gründen in England 1979 die Firma Tangerine Computer Systems. Das erste Produkt war ein Einplatinen-Computer, der Microtan 65. Eine benutzerfreundlichere Ausführung, bei der die Platine und Erweiterungen in einem Rack verbaut war sowie mit einer externen Tastatur gab es später ebenfalls. Der Microtan 64 war die Basis für seinen Nachfolger Oric-1, der 1983 auf den Markt kam. Für dessen Entwicklung und Vertrieb wurde die Firma Oric Products International gegründet. Wie viele Homecomputer dieser Zeit basierte der Oric auf einer 1 MHz 6502A-CPU, als Betriebssystem fungierte ein Basic im ROM. Es gab ihn mit 16-KB RAM oder 48-KB RAM. Ein externes Diskettenlaufwerk sowie RAM-Erweiterungen standen zur Verfügung. Größere Verbreitung fand dieser kompakte, jedoch sehr minimalistisch und mit einer schlechten Tastatur ausgestattete Homecomputer nur in England und in Frankreich.
Oric war angetreten, um Sinclair Konkurrenz zu machen. Das sollte über den Preis geschehen, aber auch im Fall von Oric Einbußen bei Qualität und Ausstattung mit sich brachte. Eine einzige Besonderheit war – im Vergleich mit vielen anderen Homecomputern dieser Zeit – der serienmäßige RGB-Ausgang, den er zusätzlich zum starndarmäßigen RF-Modulator (Antennenausgang) besaß.
Im Jahr darauf erscheint bereits der Oric Atmos. Technisch weitgehend identisch mit dem Oric-1 wurde er immerhin mit einer vernünftigen Schreibmaschinen-Tastatur ausgestattet. Aber auch er musste mit dem in etwa gleich teueren und in der Ausstattung ähnlichen Sinclair ZX-Spectrum konkurrieren und tat sich deshalb schwer – wie schon sein Vorgänger Oric-1 – größere Marktanteile zu erreichen.
Weil sich auch mit dem Oric Atmos kein größerer Markterfolg einstellen wollte, wurde Oric Anfang 1985 von der französischen Firma Eureka übernommen. Diese produzierten den Atmos weiter und kündigten weitere neue Modelle an (u.a. den Oric Stratos). Im Februar 1985 wurde Oric Stratos/IQ164 auf der Frankfurt Cebit Messe vorgestellt. Mehr Verbesserungen gegenüber seinen Vorgängern als ein erweitertes Basic und zwei Cartridge Slots besaß der Stratos aber nicht.
1986 folgte mit dem Oric Telestrat ein weiteres Modell. Er war mit einem speziellem ROM ausgestattet, das seine Verwendung im Zusammenhang mit Videotext ermöglichte. Ein 3″ Floppy Laufwerk war Ende 1986 für dieses Modell verfügbar. 1987 folgte zwar noch der Telestrat-2, aber auch der konnte Oric’s Pleite aufgrund des zu geringen Absatzes im März 1988 nicht mehr verhindern.