Sony ist eigentlich kein typischer Computerproduzent, sondern ein Hersteller mit einer sehr breiten Produktpalette mit elektronischer Ausrichtung. Am ehesten lässt sich der Konzern vielleicht mit Siemens vergleichen. Sony wurde 1946 von Masaru Ibuka (1908-1997) und Akio Morita (1921-1999) mit einem Startkapital von 190,000 Yen und 20 Mitarbeitern gegründet. Der Name Sony setzt sich zusammen aus dem lateinischen “sonus” (sound, sonic) und dem englischen Begriff “sonny boy”, der für das jugendliche und damit für freien Pioniergeist stehen soll. Zweck der Firma war anfangs die Repartur von elektronischen Geräten. Die Basis für die Entwicklung zum Hersteller liegt am Anfang der 50iger Jahre. Sony lizensierte zu dieser Zeit die Transistor-Technologie vom amerikanischen Erfinder Bell Labs. Dies ermöglichte Sony zum einen, den ersten rein transistorbasierten Radio der Welt herzustellen, der auch kommerziell vertrieben wurde. Mit diesem erfolgreichen Produkt weitete Sony das Betätigungsfeld auf den amerikanischen (1960) und den europäischen (1968) Markt aus und wurde zum Weltkonzern.
Viele Weltpatente wurden von Sony’s Ingenieuren entwickelt: die Trinitron Bildröhre für Fernseher und Monitore (1968), das Betamax Videosystem (1975), der tragbare Kassettenspieler Walkman (1979), der erste kommerzielle Camcorder (1983) u.v.m.
Auch für die Computerindustrie hat Sony letztendlich Meilensteine gesetzt. 1980 wurde das 3.5″ Diskettenlaufwerk vorgestellt. Sony entwickelte dazu einen Computer zur Textverarbeitung (Series 35) und implementierte in diesen auch die neuen Laufwerke. 1983 wird die 3,5″ Diskette standardisiert. Die Ablösung der bis dahin als Standard geltenden 5,25″ Floppy’s erfolgte in der Praxis zuerst bei den Homecomputer (MSX, Amiga, Atari u.a.), bei den Büro-PC’s dauerte es bis Ende der 80iger Jahre.
Der erste Audio CD Spieler (CDP-101, 1982), der auch die Grundlage für CD-Laufwerke in PC’s Anfangs der 90iger Jahre bildete, wurde ebenfalls von Sony entwickelt. Ursprünglich stammt die Technik, Daten mittels Lochpressungen auf kleine Siliziumscheiben mit einem Durchmesser von 12cm zu schreiben und mittels eines Laser wieder auszulesen, jedoch von Philips. 1983 schlagen Sony und Philips ein gemeinsames Format für die CD-ROM (Red-Book, IEC-908) vor, wodurch die eine kommerzielle Verbreitung dieses Datenträgers erst möglich wird. In naher Zukunft wird die DVD die CD-ROM als Datenträger in der Computertechnik abgelöst haben.
Auch die DAT-Technik (Digital Audio Tape), die heute noch vielfach in Datensicherungssystemen verwendet wird, wurde 1987 von Sony entwickelt.
1982 entwickelte Sony mit dem SMC-70 einen ersten, für damalige Verhältnisse aussergewöhnlichen Tischrechner, optisch und technisch. Zwar auf Basis eines konventionellen Z80, mit 64 KiB RAM und damit auf die Benutzung mit CP/M ausgelegt, aber in revolutionären Design: Gehäuse mit abgesetzter Tastatur (die das Mainboard enthält), ungewöhnliche 3,5″ Disketten-Laufwerke (aus eigener Produktion) und farbfähig. Aufgrund letzterem musste CP/M natürlich angepasst werden.
Im Jahr 1984 erschienen eine Reihe von MSX Computer von Sony, die mit dem Modellnamen “Hit Bit” bezeichnet wurden: HB-55P (16 KiB RAM) sowie der HB-75P (64 KiB RAM). 1985 wurde die Reihe um den HB-201P und den HB-10 (mit neuem Gehäuse-Design) ergänzt.
Sony ist bis heute stark in der Computerherstellung engagiert und hat vor allem leistungsfähige High-End Notebooks und PDA’s im Programm. So wurde 1997 die VAIO-Modellreihe eingeführt, die für qualitativ hochwertige Notebooks, einige herkömmliche Desktop-Rechner und seit Neuestem für All-In-One PC’s steht.