Die Firma Taxlorix wurde im Jahr 1922 in Stuttgart von den Herren Stiegler, Haußer und Kohl gegründet . Dr. Stiegler hatte die Geschäftsbuchführung mit seiner Konto-Buchführung mit Durchschrift auf ein Journal revolutioniert. Im Gegensatz zu dem damals weit verbreiteten amerikanischem Journal, wo die Aufteilungen des Buchungsbetrags in 12 – 24 oder 48 Spalten nebeneinander angeordnet waren, hatte die Konto Buchführung Kontokarten statt Spalten. Das bedeutete eine wesentliche Verbesserung in der Übersichtlichkeit und setzte das Zeitvolumen um fast die Hälfte der Journalbuchführung herab. Besonders aber war die Möglichkeit, die Aufteilung weit über maximal 48 Spalten wie, bei der Journalbuchführung sehr geschätzt. Bei der Suche nach einem zugkräftigen Namen stieß man auf einen deutsch-amerikanischen Unternehmensreformer namens Frederick Winslaw Taylor (1856 – 1915). Dieser Taylor behauptete, alles sei in der Hälfte der Zeit zu machen, wenn nur die richtige Organisation zu Grunde gelegt wird. Da mit der Konto Buchführung fast die Hälfte der Zeit wie bei der Journal-Buchführung benötigt wurde, war es wohl für die Herren Stiegler und Hauser naheliegend den Firmennamen an den Namen Taylor, dessen Behauptung damals bei vielen Firmen in Deutschland bekannt war, anzulehnen. So wurde dann die rein deutsche Firma mit einem amerikanisch klingenden Namen versehen. Taylorix war geboren.
Als Lieferant für die notwendigen Kontokarten und Journale wurde die Druckerei Kohl in Brackenheim (Württemberg) verpflichtet. Herr Kohl war dann auch im Firmennamen Taylorix GmbH&Co als Kompagnon vertreten.
Schon vor 1939 wurden bei der Frankfurter Firma Torpedo umgerüstete Schreibmaschinen geordert und mit der von Taylorix erfunden Konteneinzugsvorrichtung (Contofix) versehen und in den Vertrieb übernommen. Dieser Weg zur Technik wurde konsequent bis zum Ende der Firma fortgeführt.
Bei Kriegsausbruch waren 48 eigenständige Bezirkstellen in Deutschland etabliert und an die Zentrale in Stuttgart gebunden. Nach Kriegsende gab es nur noch 44 Bezirkstellen in der Bundesrepublik. In den sechziger Jahren kommt der Schnellbuchungsautomat FIXOMAT (siehe Bild links) zum Einsatz.
1966 wurde dann das erste Taylorix Rechenzentrum in Stuttgart eingerichtet. Das ermöglichte den Steuerberatungs-Kunden der Bezirkstellen, die Auswertung ihrer Mandantendaten mit hoher Aussagefähigkeit im Talorix-Rechenzentrum vornehmen zu lassen. Das Leistungsangebot wurde zudem um externe Finanzbuchhaltung und Lohnanwendungen erweitert. Dadurch wurden viele weitere Steuerberater und ähnliche Dienstleister als Kunden gewonnen. Das private Taylorix Rechenzentrum avancierte zum “größten freien Rechenzentrum der Bundesrepublik”.
Die hervorragende Taylorix-Software war so eng mit der hauseigenen Hardware verbunden, daß Mitbewerber diese nicht mit ihren eigenen Hardwaresystemen einsetzen konnten. Folgende Bereiche wurden von Taylorix abgedeckt: Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Krankenhausverwaltung, Gemeinde- und Stadtverwaltung sowie Heimverwaltung.
Ab 1970 führt Taylorix vollelektronische Ein- und Mehrplatz-Abrechnungssysteme ein. Die Hardware stellt Taylorix nicht selbst her, sie wird von Triumph-Adler sowie von Digital Equipment geliefert. Das Jubiläum zu 50 Jahre Taylorix konnte im Jahr 1972 gefeiert werden.
1978 beschäftigt Taylorix rund 1400 Mitarbeiter. Mit dem Erscheinen der kostengünstigen PC’s zu Beginn der achziger Jahre verändern sich die Umstände jedoch grundlegend. Die Verarbeitung der einzelnen Mandanten fand mehr und mehr in intern in den Kanzleien statt, was natürlich zur schlechteren Auslastung der Rechenzentren führte. Der enorme Preisverfall der PC-Hardware führte auch zur Einstellung der Produktion der Taylorix-Buchführungsgeräte. Ein kurzzeitige Verbindung zu IBM und Siemens konnten den Preisverfall der Hardware nicht mehr kompensieren. War bisher Taylorix Software und Taylorix Hardware direkt verbunden, konnte nun jeder Noname PC die Taylorix Software ausführen.
Weil diese Rechner sehr selten sind, unten ein Taylorix System 4 mit 5MB Platte und CP/M 2.2