Die Wurzeln der Firma Texas Instruments können bis nach Tulsa (Oklahoma) zurückverfolgt werden, wo 1924 John Clarence Karcher und Eugene B. McDermott (zwei Physiker, die einen seismografischen Prozeß für die Ölerforschung entwickelt hatten) die Firma “Geophysical Research Corporation” als Tochtergesellschaft von Amerada Petroleum gründeten.
1930 zogen die beiden nach Dallas um und gründeten die neue und unabhängige Firma “Geophysical Service Incorporated” (GSI). Schon bald konnten sie ein weiteres Labor in New-Jersey eröffnen. Zu Beginn des 2. Weltkriegs entdeckte der Präsident des Labors in New-Jersey, Erik Jonsson, daß ihre Technologie auch Unterwasser funktionierte. So begann GSI, militärische Elektronik für die Regierung herzustellen. 1945 kam Patrick E. Haggerty als Manager zu GSI, der vorher als Ausrüstungsbeschaffer der US-Marine ein Kunde von GSI gewesen war. Haggerty überzeugte die Firmenleitung, sich auf das Feld der sich schnell entwickelnden militärischen Elektronik zu konzentrieren. 1951 wurde der Name der Firma in “Texas Instruments” (TI) geändert, welche bereits 1953 an der New York Börse notiert wurde. TI war die erste Firma, die Produktionstechniken zur Herstellung des 1947 von William Shockley erfundenen Transistoren entwickelte. Dazu wurde der Physiker Gordon Teal von den Bell Labs ins Boot geholt (dieses Labor hatte den Transistor in den späten vierziger Jahren erfunden). Zur Demonstration ihrer neuen Technik produzierte TI 1954 den ersten beweglichen Transistorradio und wurde bald zum Transistor-Hauptlieferanten der schnell wachsendenden IBM. 1956 betrug TI’s Umsatz bereits 45 Millionen US $ (1946 noch 3 Millionen US $).
Jack Kilby mit einem IC auf einer PinzetteDie frühen Erfahrungen mit Transistoren ebneten TI den Weg zur Erfindung des IC (Integrated Circuit, ein kompletter Schaltkreis mit Widerständen, Dioden und Transistoren). Am 12. September 1958 konnte der TI-Physiker Jack Kilby den ersten IC in den Labors von Texas Instruments präsentieren. Bereits dieses erste Exemplar war nicht mehr größer war als eine Heftklammer, wie das Foto rechts beweist. Kilby erhält für diese bahnbrechende Erfindung später den Nobelpreis für Physik. Robert Noyce von der Firma “Fairchild Semiconductor” (Kalifornien) entwickelte im folgenden Jahr ebenfalls einen IC und zudem einen ökonomischen Prozeß zu dessen Massenproduktion. Erst nach einem zehnjährigen Rechtsstreit konnten sich die beiden Firmen auf gemeinsame Patentvereinbarungen einigen. Kilby wird die Idee zur Integration der Bestandteile auf einem Silizium-Chip gutgeschrieben, und Noyce, (der 1968 übrigens Mitbegründer von Intel wurde) die Entwicklung der Implementierungstechnik der einzelnen IC-Bestandteile (Lithografie).
Anfang der 60iger Jahre werden mehrere Produktionsstätten in Europa und Südamerika eröffnet. TI hat zu dieser Zeit ca. 16.000 Angestellte, der Umsatz beträgt 1960 232 Millionen US $. Haggerty, mittlerweile CEO, initiiert 1965 ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm zur Entwicklung des ersten Taschenrechners, an dem auch Jack Kilby noch maßgeblich mitbeteiligt war (er verließ TI 1970). 1971 wird der kleine, bereits auf einem Mikroprozessor basierende Rechner der Öffentlichkeit vorgestellt, ein Jahr später beginnt die Vermarktung als “Datamath”. 1973 läßt sich TI die Idee des Einzel-Chip-Mikroprozessors patentieren. Ebenfalls 1973 stellt TI den ersten 4K-Bit DRAM-Chip vor.
1978 bringt TI mit “Speak & Spell” einen Sprachsynthesizer für jedermann auf den Markt. Anfang der 80iger Jahre erlag dann auch TI den Verlockungen, die vom florierenden Microcomputermarkt ausgingen. Zudem wollte man das Image des Taschenrechnerherstellers loswerden. Einer der bekanntesten Homecomputer seiner Zeit wurde dann mit dem TI 99/4A ab 1981 produziert. Ein Jahr später versuchte man, auch im Markt der IBM PC kompatiblen Fuß zu fassen, mit ausgesprochen mäßigem Erfolg. Auch aus der Homecomputerproduktion stieg man 1983 aus, die Konkurrenz war zu stark geworden. Die sich aus diesem Engagements ergebenden Verluste und starke ausländische Konkurrenz in den Kerngeschäften brachten TI Mitte der 80iger Jahre in die Verlustzone. Personalabbau und und das weitgestreute Geschäftsfeld mit einigen noch rentablen Sparten (Microchips, Militäraufträge) halfen, die Schwierigkeiten zu überwinden. Ende der 80iger begann TI wieder zu expandieren und man konzentrierte sich wieder auf die alten stärken: militärische und kommerzielle Elektronik. Man investierte wieder mehr in Forschung und Entwicklungen der KI sowie der Computergrafik.
1992 stellte TI die gemeinsam mit SUN entwickelte microSPARC 32-Bit-CPU vor, die dann natürlich in den SUN Workstations eingesetzt wurde. 1995 entwicklte TI die DSP-Chips (digitalen Signalprozessoren) . DSP’s werden noch heute in Handys, High-Density Disk Drives und anderer Konsumelektronik verwendet.