VTech (früher Video Technology) wurde im Oktober 1976 von Allan Wong Chi-Yun (bis heute CEO von VTech), einem weiteren Ingenieur, 40 Angestellten und einem Startkapital von 40.000US$ in Hong Kong gegründet. Die Geschäftsidee von VTech: Produkte und Vertrieb für die Bereiche elektronisches Lernen und Kommunikation (Telefone etc.). Eines der Kerngeschäfte wurde nach kurzer Zeit die Hard- und Software, die Kindern allgemeines, elektronisches Lernen mit dem Computer ermöglichte und gleichzeitig den Umgang mit (preiswerten) Computern nahebringen sollte.

Vtech LessonOne

Das erste Produkt brachte VTech 1978 auf den Markt: ein mikroprozessor-basiertes, tragbares Computerspiel. Aufgrund des Verkaufserfolgs entwickelte man in der Folge eine breite Palette elektronischer Lern-Computer, mit der VTech viele Export- und Designpreise gewann.
Der erste Lern-Computer war der “Lesson One”, den VTech 1981 auf den Markt brachte. Zu dieser Zeit ein revolutionäres Produkt auf dem Spielzeugmarkt, das schnell zum Bestseller in den USA wurde. Für den Vertrieb ging VTech eine Partnerschaft mit “Modern Brands” ein, einem Spielzeugvertreiber in den USA. Es folgte die Gründung von Niederlassungen – zuerst in den USA – später in England, Deutschland, Frankreich, Spanien und den Niederlanden. VTech war in dieser Zeit einer von wenigen asiatischen Herstellern, die bereits Verkaufsbüros ausserhalb Asiens unterhielten.
Die Konsole Creativision kommt 1983 auf den Markt, basierte auf einer MOS CPU 6502 (2 MHz) und war so eine der fortschrittlichsten Spielkonsolen ihrer Zeit. Sie besass sogar eine behelfsmäßige Tastatur. Zusammen mit einer einsteckbaren Cartridge, in der ein Basic-Interpreter gespeichert ist, konnte sie bis zum primitiven Homecomputer-Anlage ausgebaut werden. Sogar ein Kassettenrekorder, ein Diskettenlaufwerk und ein Drucker waren optional verfügar. Die Grafikauflösung beträgt 256×192 Pixel bei 16 Farben, der Sound ist mit 3 Kanal mono gleichwertig mit den Konkurrenzprodukten (Atari VCS, Mattel Intellivision). Aufgrund des allgemeinen Crashs im Videospielbereich von 1984 sowie dem Erscheinen ging sie jedoch ebenfalls mit unter.

Vtech Creativision

Im Jahr 1983 folgte aufgrund des ruinösen Preiskampfes der ‘Videgame Crash’, im gleichen Jahr kam Nintendo mit seiner neuen Spielkonsole auf den Markt. VTech war schlau genug, seine Aktivitäten bezüglich Herstellung von Spielkonsolen einzustellen und konnte 1983 mit dem Laser 100 seinen ersten Homecomputer anbieten. Ausgestattet war dieses erste Modell mit Gummi-Tastatur und mageren 4KByte RAM. Noch im gleichen Jahr folgte mit dem Laser 200 bereits der Nachfolger. Mit doppelt soviel Speicher als der Vorgänger (8K) und seiner farbfähigkeit eine echte Weiterentwicklung. Das billige Plastikgehäuse und die Gummitastatur blieben jedoch. In England wurde der Laser 200 als TX8000 vermarktet, in Australien als Dick Smith VZ200. Der Vertrieb der Laser-Serie wurde in Europa übrigens von Sanyo (VZ 200) durchgeführt.

Anfang 1984 erscheint der Laser 210. Wie der 110 (der Nachfolger des Laser 100 mit 8K Speicher) hat auch der 210 nun 8K Hauptspeicher. Zusammen mit dem 210 kommt der 310 auf den Markt, der bis auf eine echte Schreibmaschinentastatur und 10 KB mehr RAM mit seinem kleineren Bruder 210 identisch ist. Verschiedene Peripheriegeräte wie z.B. ein Floppylaufwerk (5,25″, 78 KB) und Kassettengeräte stehen zur Verfügung. Die Laser-Serie war insgesamt sehr erfogreich. Spätere Modelle waren Apple – Clones wie der Laser 3000 (Apple II) und der Laser 128 (Apple IIc). Leider waren alle Modelle nicht 100%ig kompatibel zum Original, ein großer Erfolg war ihnen daher nicht beschieden.

Ab 1993 wurde mit der Serie “Genius Leader” eine Homecomputer-Reihe für Kinder produziert, in Desktop- und in Laptop-Ausführungen. Die Anwendungen befanden sich bei diesen Computern im ROM, konnten aber über Zusatzmodule erweitert werden. Sie wurden und werden noch heute erfolgreich über Kaufhäuser und Versandhandel vertrieben.

VTech hat die Kategorie der elektronischen Lern-Produkte (ELP) erfunden und ist in diesem Bereich Weltmarktführer. Sie hat – im Gegensatz zu vielen anderen wie z.B. Atari und Commodore – den Niedergang der Homecomputer überlebt und schon dadurch einen Platz in der Geschichte verdient. Heute operiert sie rund um den Globus und hat ungefähr 30.000 Angestellte weltweit. Das Jahreergebnis 2010 der Gruppe betrug 1,5 Mrd. US$ – und VTech wächst noch stark.