Die Geschichte von Zenith kann nicht erzählt werden ohne die Geschichte der Firma, aus der sie unmittelbar entstanden ist: der Heath Company, die – im Gegensatz zu Zenith – heute immer noch existiert. Edward Bayard Heath gründete die Heath Company 1925 in Chicago, um Flugzeugbausätze zu produzieren. Er starb 1931 beim Absturz eines seiner Flugzeuge. In den dreißiger Jahren übernahm Howard Anthony die bankrotte Firma und verlagerte den Sitz der Firma nach Benton Harbor. Nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte er überschüssiges Elektronikmaterial aus Armeebeständen und fing an, preiswerte Installationssätze für eine Vielzahl von Radios zu vermarkten, die seine Kunden erwerben und dann zu einem funktionierenden Radio zusammenbauen konnten.
Bereits 1956 stellte Heath mit dem “Electronic Analog Computer Kit” einen ersten Computer-Bausatz vor. 1974 wurde Heathkit Educational Systems gegründet, um Schulen, Instititute und Selbststudierende mit technischen IT-Lernunterlagen zu unterstützen. 1978 brachte Heath mit dem Heatkit H8 einen ca. 1000 US$ teuren Computer-Bausatz auf Basis des Intel 8080 auf den Markt. Für viele Elektronikbastler, die sich endlich einen eigenen Computer wünschten, war der H8 das Produkt, auf das sie gewartet hatten.
Doch Systeme wie der Commodore PET oder der Apple II waren bald so erschwinglich, das die Zeit der Bausätze bald vorbei war.
1979 wurde Heathkit von der Zenith Electronics Corporation aufgekauft, welche bis zu diesem Zeitpunkt Unterhaltungselektronik produziert hatte und seit Anfang der 80iger Jahre stark unter japanischem Preisdruck stand. Zur Vermarktung der Heath-Computerpalette wurde die Zenith Data Systems gegründet. Zenith stellte den Verkauf von Bausätzen ein und lieferte nur noch fertige Systeme. Zenith’s erster Computer, der mit Sicherheit noch von Heath (vermutlich als Bausatz) entwickelt worden war, dürfte der H89/Z89 gewesen sein. Gut verkauft wurde auch der Z-100, von dem alleine das US-Militär 6000 Stück orderte. Die hohe Qualität und der Innovationsgeist der Heathkit Produkte steckte auch in der PC-Reihe Zenith’s, wodurch ein Zenith Rechner immer als High-End Produkt galt (auch vom Preis her). Erst Mitte der 80iger Jahre entwickelte auch Zenith eine Billig-PC-Linie.
1989 kauft Bull die Zenith Data Systems für einen Preis von 635 Millionen US$. Die Zenith Electronics Corp. produziert bis 1999 weiterhin Fernseher und andere Unterhaltungselektronik und werden dann von LG Electronics übernommen.