Der Vorgang ist kein Hexenwerk, daher hier daher eine kleine Anleitung, mal auf Deutsch:
Es wird nachfolgend nur darauf hingewiesen, welche Dateien “von wo nach da” kopiert werden müssen. Wie Sie das anstellen, bleibt Ihnen überlassen. Grundlegende Kenntnisse im Umgang mit DOS werden vorausgesetzt. Die nachfolgende Anleitung funktioniert buchstabengetreu so nur mit “Windows 95”. Bei “Windows 98” und “Windows 98 SE” (“Zweite Ausgabe”) unterscheidet sich die Prozedur schon in dem einen oder anderen Punkt. Das liegt im Wesentlichen daran, das MS mit jeder neuen Windows-Version versucht hat, das darunterliegende DOS ein bißchen “unzugänglicher” zu machen. Aber im Prinzip geht es bei “Windows 98” genauso. Übrigens brauchen Sie mit “OSR2” ein spezielles Release von “Windows 95”. Wie erkennt man eine “OSR2”? In jedem Fall gibt’s die nur als OEM-Version. Wenn Sie also eine Retail-Version besitzen (i.d.R. im Karton) dann ist das kein “OSR2”. Bei OEM-Versionen (also Versionen, die einem neuen Computer beigelegt wurden) ist nicht viel auf der CD-ROM aufgedruckt. Ein Erkennungsmerkmal wäre der Aufdruck mit USB-Unterstützung auf der CD. Das war neben vielen Fehlerkorrekturen und der FAT32-Unterstützung die wichtigste Neuerung in “OSR2”. Ein zweiter Hinweis ist die Seriennummer: bei OEM-Versionen ist in einem Teil der Seriennummer der Text “OEM” enthalten. Weitere Informationen finden Sie bei Microsoft.
Man erhält übrigens am Ende ein DOS in der Sprache, in der auch das Windows vorliegt.
Das Ergebnis der ganzen Aktion ist im Übrigen nicht ganz vergleichbar mit einer “sauberen” Installation von einer der im Internet kursierenden MS-DOS 7.1 CD’s, schon deswegen weil die Add-On’s alle fehlen, die auf der CD enthalten sind. Das ist aber kein Beinbruch, denn alle diese Zusatzprogramme gibt es im Netz und alle sind Freeware. Falls Sie trotzdem die (illegale?) MS-DOS 7.1 CD benutzen wollen: partitionieren und formatieren Sie Ihre Festplatte, bevor Sie das Setup der CD aufrufen. Das Setup hat Probleme mit diesem Vorgang.
Booten Sie Ihren zukünftigen MS-DOS 7.1 Rechner mit einer DOS 6.x-Bootdiskette mit CD-ROM Unterstützung oder verwenden Sie die Bootdiskette, die “Windows 95” beiliegt.
eine vollständige Neuinstallation von “Windows 95 OSR2” auf eine leere, aber bereits formatierte Festplatte ist durchzuführen.
starten Sie dazu Setup auf der “Windows 95”-CD-ROM. Es reicht, wenn Sie im Windows-Setup eine “minimale Installation” wählen.
als Installationsverzeichnis am Besten weiterhin “WINDOWS” verwenden, wir erzeugen später unser eigenes DOS-Verzeichnis.
nach der vollständigen Installation (ca. halbe Stunde) “Windows 95” starten und in den “DOS-Modus” beenden
mit cd \ wechseln auf das Rootverzeichnis von “C:”.
Die Datei “MSDOS.SYS” editierbar machen (attrib msdos.sys -h -r -s) und mit dem Editor öffnen (edit msdos.sys)
wir haben nicht mehr vor, in die Windows GUI zu booten. In der Gruppe [OPTIONS] von msdos.sys können daher untenstehende Einträge eingefügt/geändert werden, um sinnlosen Fehlermeldungen vorzubeugen. Ist diese Gruppe nicht vorhanden, dann muss ein entsprechender Eintrag eingefügt werden. Jedenfalls sollte das Ganze dann so aussehen:
die Datei “MSDOS.SYS” speichern und den Editor verlassen.
die Attribute der Datei “MSDOS.SYS” wieder in den originalen Zustand bringen (attrib msdos.sys +h +r +s)
stellen Sie sicher, das Sie sich wieder im Rootverzeichnis “C:\” befinden. Geben Sie sicherheitshalber cd \ ein.
erzeugen Sie ein neues Verzeichnis mit dem Namen “DOS” (md dos) und wechseln Sie in dieses Verzeichnis (cd dos)
jetzt alle Dateien aus dem Verzeichnis “C:\WINDOWS\COMMAND” mit copy c:\windows\command\*.* in das Verzeichnis “C:\DOS” kopieren
die restlichen DOS-Dateien aus dem Verzeichnis “C:\WINDOWS” nach “C:\DOS” kopieren: “EMM386.EXE”, “SETVER.EXE”, “SMARTDRV.EXE”, “DBLBUF.SYS”, “HIMEM.SYS”, “ISFHLP.SYS” und “RAMDRIVE.SYS”. Beispiel für eine der Dateien: copy c:\windows\emm386.exe
die Datei “AUTOEXEC.BAT” mit dem Editor öffnen (edit autoexec.bat) und alle Pfade von “C:\WINDOWS\… ” auf “C:\DOS\…” ändern.
eine “PATH-Anweisung” einrichten, möglichst am Anfang der Datei: “SET PATH=C:\DOS”. Eine weitere Zeile anfügen mit dem Inhalt “DOSKEY”, das erleichtert den Umgang mit der Kommandozeile.
überprüfen Sie, ob der deutsche Tastaturtreiber eingetragen ist: “KEYB GR,,C:\DOS\KEYBOARD.SYS”
falls sich Zeilen finden, die mit “mode con codepage…” beginnen, löschen Sie diese. Ohne die Einbindung des “display.sys”-Treibers in der “CONFIG.SYS” führen diese Zeilen zu einer Fehlermeldung. Das Ganze wird bei einer deutschen Version nicht benötigt.
die “AUTOEXEC.BAT” sollte nach den Modifikationen so aussehen:
SET PATH=C:\DOS KEYB GR,,C:\DOS\KEYBOARD.SYS DOSKEY
PROMPT $P$G
die Datei “AUTOEXEC.BAT” speichern und den Editor verlassen.
die Datei “CONFIG.SYS” mit dem Editor öffnen (edit config.sys) und alle Pfadangaben von “C:\WINDOWS\…” auf “C:\DOS\…” ändern.
falls die Datei noch gar nicht existiert, zeigt der DOS-Editor einen leeres Arbeitsfenster an.
die “CONFIG.SYS” sollte nach den Modifikationen so aussehen:
Danach die Datei “CONFIG.SYS” speichern und den Editor verlassen
Hinweis: Der Parameter RAM veranlaßt EMM386, EMS Speicher zu generieren. Das ist gut, wenn Sie ältere Spiele installieren.
Hinweis: Wenn Sie XMS Speicher haben wollen, geben Sie bei EMM386 NOEMS ein. Weitere Parameter finden Sie hier.
Hinweis: Falls sie das Cache-Programm “smartdrv.exe” in der “AUTEXEC.BAT” verwenden wollen (nicht empfehlenswert im Zusammenhang mit Flash-Speichern als Festplattenersatz), dann setzen Sie “BUFFERS” auf 10.
Hinweis: “FILES” kann auch niedriger gesetzt werden. 50 ist eine Einstellung für die Installation von aufwändigeren Spielen.
Jetzt kann ein Warmstart durchführt werden. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, müßte das DOS nun einwandfrei booten. Sie haben nun ein grundkonfiguriertes MS-DOS 7.1 System. Wenn Sie zudem sicher sind, das wirklich alle DOS-Dateien wie oben beschrieben aus den Verzeichnissen kopiert wurden, dann kann das Verzeichnis “C:\WINDOWS” (und alle darin enthaltenen Unterverzeichnisse) gelöscht werden: deltree c:\windows. Da drin ist nichts mehr, was MS-DOS 7.1 “zum Leben” braucht.
die Dateien mit der Endung .TXT im Hauptverzeichnis von C: können gefahrlos gelöscht werden.
auch einige unnötige, aber unsichtbare Dateien im Hauptverzeichnis von C: könnten auch noch gelöscht werden, aber die stören jetzt nicht wirklich.
um die unter FAT32 möglichen langen Dateinamen (LFN) auch unter DOS korrekt zu behandeln, brauchen Sie zusätzlich “DOSLFN”. Das finden Sie incl. Dokumentation u.a. auf den Seiten der Uni Chemnitz. “DOSLFN” kann nach “C:\DOS” kopiert und in der “AUTOEXEC.BAT” aufgerufen werden.
Wenn Sie ein legales MS-DOS 6.22 besitzen, können Sie sich noch Programme wie z.B. “memmaker” oder “dosshell” von dort ins System kopieren.
Webseitenbetreiber müssen, um Ihre Webseiten DSGVO konform zu publizieren, ihre Besucher auf die Verwendung von Cookies hinweisen und darüber informieren, dass bei weiterem Besuch der Webseite von der Einwilligung des Nutzers
in die Verwendung von Cookies ausgegangen wird.
Der eingeblendete Hinweis Banner dient dieser Informationspflicht.
Sie können das Setzen von Cookies in Ihren Browser Einstellungen allgemein oder für bestimmte Webseiten verhindern.
Eine Anleitung zum Blockieren von Cookies finden Sie
hier.