Eines der beliebtesten Modelle neben dem Amiga 500 war bzw. ist der Amiga 2000. Das hat mit Sicherheit mit seiner Ausbaufähigkeit aufgrund der großen Gehäuses und seiner zahlreich vorhandenen Erweiterungs-Slot’s zu tun. Darunter ist auch ein Extensionslot, der die Nachrüstung von schnelleren Prozessoren ermöglicht. Ansonsten ist er mit seinem OCS-Chipsatz technisch dem Amiga 500 ähnlich, von daher sind auch beim A2000 vor allem den Grafikleistungen Grenzen gesetzt. Er kam 1986 auf den Markt, als A2000A, danach folgten die Revisionen B und C. Hauptplatinen mit Versionsnummer ab 6.x basieren dann bereits auf dem moderneren ECS Chipsatz und beinhalten auch das neuere 2.x Kickstart-ROM.
Technische Daten:
Prozessor: Motorola 68000 mit 7,14 MHz
Chipsatz: OCS (original Chipsatz), ab Revision 6.x ECS-Chipsatz
Laufwerke: Anschluß für Floppy-Laufwerke (max. zwei, 880 KiB)
Steckplätze: 5 Zorro-II (16 Bit, zwei davon mit 16-Bit-ISA-Slots für die Bridgeboard’s (PC-Emulationen), zwei 16-Bit-ISA-Slots, zwei 8-Bit-ISA-Slots, ein spezieller CPU–Steckplatz
Ports: ein Parallelport (SSP), ein RS232-Port, ein Stereo Audio-Ausgang, externes Diskettenlaufwerk
Was die Ausstattung und die Modellvarianten betrifft: hier ein Prospekt des A2000:
Es folgte 1989 der Amiga 2500. Dieser wurde mit mit einer Prozessorkarte ausgestattet, welche mit einer Motorola 68020 (14.2 MHz) eine leistungsfähigere CPU mitbrachte. Eine serienmäßige Festplatte gehörte ebenfalls zur Ausstattung dieses Modells. Am Ende Laufzeit des A2500 gab es sogar noch ein High-End Modell mit einer 68030 CPU (25 MHz). Eine seltene Variante des Amiga 2500 ist der Amiga 2500 UX, der mit einem Unix System 5 ausgeliefert wurde. Ebenfalls selten ist das Modell Amiga 1500. Dieser besaß lediglich standardmäßig zwei Diskettenlaufwerke und wurde offiziell ausschließlich in England vermarktet. 1992 wurde die auf dem veralteten OCS/ECS-Chipsatz basierende Baureihe eingestellt bzw. von den Modellen 600, 1200, 3000 und später 4000 abgelöst.
Unser Amiga 2000 ist keine Jungfrau mehr. Er weicht aufgrund vieler Erweiterungen erheblich von der Serie ab.
A2630 Turbokarte (Motorola 68030, 25 MHz) mit 4 MiB RAM
Kickstart 3.1
Grafikkarte Village Tronic Picasso II (2 MiB RAM)
Flickerfixer Multivision
Oktagon 2008 mit SCSI Festplatte (1080 MiB) und 2 MiB RAM (abgeschaltet)
Tandem CD+IDE Controller
CD-ROM Laufwerk
Erweiterung auf 2 MiB Chip RAM
Alles in Allem schon eine gehobene Ausstattung für einen Amiga 2000. Es ist empfehlenswert, alle Karten herauszunehmen und die Kontaktleisten zu reinigen.
Immer wenn man einen Amiga 2000 “ausgräbt”, gilt der erste Blick der Pufferbatterie. Viele dieser Platinen sind durch die austretende Lauge der NiCa-Akkus praktisch zerstört worden und können manchmal nur mit immensem Aufwand gerettet werden. In unserem Fall handelt es sich um ein Rev 6 – Mainboard, bei dem der Akku bereits entfernt wurde. Von daher sind nur leichte Schäden zu sehen, aber auch diese müssen natürlich repariert werden. Die betroffenen Stellen sind durch dunkle Verfärbung des Lötstoplacks in Folge der Unterwanderung durch die Lauge und durch türkis-grüne Verfärbung der Metall-Komponenten (IC-Pins, Kontakte von Sockeln) zu erkennen.
Beim Amiga 2000 sind neben dem direkten Bereich um den Akku meist der Sockel der CPU, der daneben liegende hintere Teil des CPU-Steckplatzes sowie das Kickstart-ROM betroffen. Wohin die Akkulauge wandert, hängt von der Art der Aufstellung des Amiga 2000 bei seiner Einlagerung ab, denn die Lauge bzw. deren Ausbreitung folgt der Schwerkraft.
Nun, die Akkuschäden an unserem Board sind gering. Evtl. sind CPU und Kickstart auch schon mal früher aufgearbeitet worden. Wir belassen ist bei einer Reinigung der Platine und der Sockel. Ein bisschen irritierend ist, das der Paula-IC sowie der zugehörige Sockel deutlich grün sind. Komisch deswegen, weil Paula weitab des Akku’s positioniert ist.
Der Paula-IC kann mit einem Glasfaserstift gereinigt werden. Der Sockel der Paula muß erfahrungsgemäß raus. Es ist wahrscheinlich, das die Lauge auch bereits unter dem Sockel Schäden angerichtet hat.
Bei der Gelegenheit überholen wir auch das Netzteil. Es ist möglich, ein ATX-Netzteil als Ersatz für das originale Netzteil zu präparieren. Derartige Umbaulösungen findet man im Netz. Es gibt sogar passende Adapter, um ohne viel Basteln ein derartiges Netzteil an das Mainboard anzuschließen. Bei einem noch funktionierenden originalen Netzteil jedoch ziehen wir aus Originalitätsgründen den Tausch von Elkos und Netzfiltern dieser Lösung vor.
Die beiden Elkos im Primärbereich haben 250V Spannungsfestigkeit und sind in Reihe geschaltet. Die lassen wir drin. Gewechselt werden alle Elektrolyt-Kondensatoren im Sekundärbereich. Die Entstörkondensatoren haben eine Spannungsfestigkeit von 400V müssen nicht gewechselt werden. Gefährlich sind hier die goldfarbenen der Marke Riva, die jedoch auch meist nur eine Spannungsfestigkeit von 270V und damit für unser 240V Netz einfach zuwenig Reserven haben. Erwogen haben wir auch einen Tausch des Netzteil-Lüfters. Aber der aktuell verbaute ist vom bekannten Hersteller Papst und läuft wirklich leise.
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