Das Microset war von Siemens als Einstiegshilfe und zum Verstehen von Mikrocomputertechnik gedacht. Im Erscheinungsjahr 1979 gab es für Computer-Hobbyisten bereits besser ausgestattete Homecomputer (Apple II, Tandy TRS-80, Commodore PET 2001, Atari 400/800). Entsprechend kam das preiswerte Gerät meist an Schulen zum Einsatz. Der auf einem mit 2Mhz getakteten Intel 8080 basierende Kleinstrechner wird mit einer Hexadezimal-Tastatur bedient, die Ergebnisse werden über eine 7-stellige Ziffernanzeige abgelesen. Damit ist eigentlich nur Programmierung in Maschinensprache möglich.

Wie eigentlich immer vor Reparaturversuchen suche ich im Internet Schaltpläne oder Reparaturanleitungen. Aber das hat nichts gefruchtet, die Informationen über dieses Gerät sind nur spärlich vorhanden. Nach längerer Suche in  habe ich immerhin das Handbuch zu diesem Gerät gefunden.

Aber das gibt bis auf ein paar Programmierbeispiele nichts her. Also wird der Rechner aufgeschraubt, so viel kann da ja nicht drin sein.

Nach dem Freilegen der Platine war der Fehler schnell gefunden. Ein Tantal-Kondensator hat “den Kopf verloren”.

Nachdem die Tantals keine Beschriftung haben, muss es wohl eine Farbcode-Tabelle dafür geben. Ich als Elektronik-Amateur kann die Werte so nicht feststellen. In meiner Verzweiflung habe ich die Frage in einem Computer-Forum gestellt, dort verwies man mich folgende Tabelle.  Vielleicht kann die mal jemand brauchen, wenn er so ein Modell repariert.

In unserem Fall geht die Berechnung so:  1. Ring: braun = 1, 2. Ring grün = 5, Farbpunkt weiß = 0.1, 3. Ring rosa = 35.  15 x 0.1 = 1.5uF 35V

Es gibt noch einige weitere Tantals mit den gleichen Werten. Die werde ich ebenfalls wechseln.

Jedenfalls scheint es das gewesen zu sein. Das Mikroset 8080 läuft wieder.