NEC sorgte 1985 mit dem Multisync I (Modell JP1401) für eine Sensation am Markt für Computermonitore. Alle wollten ihn haben, aber nur wenige konnten ihn sich leisten bei einem stolzen Preis von ca. 2200 DM in Deutschland. Und da war die dazu passende EGA-Karte noch nicht dabei. Der 1401 war erste CRT-Monitor mit dem die Monitoranzeige von verschiedenen Grafikkarten und -signalen auf unterschiedliche horizontale und vertikale Frequenzen synchronisiert werden konnte. Davor gab es nur Festfrequenz-Monitore, die ein bestimmtes Signal verarbeiten konten. Beim JP1401 erfolgte die Umschaltung manuell über Schalter. Der Multisync II (JC1402) kam 1988 als Weiterentwicklung auf den Markt. Er erkannte das anliegende Signal selbstständig und schaltete – mit hörbaren Klacken – in den benötigten Modus um. Zudem wurde die Bildschirmgröße in der Diagonale von 13″ auf 14″ angehoben. Die maximale Auflösung 800×560 Bildpunkte wurde beibehalten.
Um die technischen Daten des Multisync II nicht aufzählen zu müssen, hier ein Auszug dem Service-Manual und eine Seite aus einem Werbeprospekt von NEC.
Nun zum Problem mit unserem Multisync II. Sein Bild wird nach ca. 20 Minuten Betriebszeit immer verzerrter und flackert zunehmend. Das ist auch der Grund, warum ihn ein älterer Herr aus Freising bei uns vorbeigebracht hat. Seit er ca. 1990 den Monitor nebst altem Computer von seinem Sohn geschenkt bekommen hat brauchte er ihn nur einmal im Jahr für die Buchhaltung seines Veteranenverein’s. Da der Monitor jetzt flackert bekam er Kopfweh, aber entsorgen wollte er ihn auch nicht, so seine Aussage. Ausserdem hat seines Wissens nach der Kontrastregler noch nie funktioniert. Wir sagen trotzdem Danke.
Das Flackern bzw. die Verzerrungen kann viele Ursachen haben, das naheliegenste ist die Stromversorgung. Der NEC hat eine separate Platine im Gehäuse, das die benötigten Spannungen liefert. Nach mehr als 30 Jahren können die Kondensatoren schwächeln. An die beiden Regler vorne kommt man sowieso nur, wenn man die Hauptplatine ausbaut. Daher wollen wir den Monitor öffnen und hier Abhilfe schaffen.
Was grundsätzliches: im Monitor gibt es Teile, die Spannungen mit mehr als 20.000V führen. Eine dieser Stellen zu berühren kann tödlich sein. Normalerweise also eine Sache für Radio- und Fernsehtechniker. Wer mit sowas keine Erfahrung hat, über kein Schutz-Equipment verfügt oder zur Unvorsicht neigt läßt also besser die Finger weg.