Der vom Design her elegante PC-Clone wurde von Philips Österreich produziert und ab 1985 ausgeliefert. Der :YES ist das letzte Modell der P2000-Reihe von Philips. Die Vorgänger waren der P2000T und das Portable P2000C. Wie viele andere PC’s dieser Zeit (z.B. Siemens PC-D, Wang PC, Sirius/Victor 9000, TA Alphatronic PC-16) läuft der :YES zwar unter MS-DOS, ist aber ansonsten nicht 100%ig kompatibel zum IBM PC. Der kommerzielle Erfolg hielt sich für Philips daher in Grenzen. Bereits 1987 wurde das Modell wieder vom Markt genommen.
Die Inkompatibilität des :YES zum IBM Standard besteht nicht nur in den fehlenden ISA-Steckplätzen und dem 80186 als CPU. Auch die verbauten 3.5″ Teac Diskettenlaufwerke stellten Mitte der 1980iger Jahre ein Problem dar. Software auf 3,5″ – Disketten gab es zu dieser Zeit praktisch keine, die IBM-Rechner und praktisch alle Clones setzen zu dieser Zeit noch auf das 5.25″ Format. Der Datenaustausch mit anderen Systemen war daher schwierig. Dem Ganzen nicht förderlich ist zudem die eigenwillige Philips-Interpretation des FAT-Dateisystems. Der 80186-Prozessor (anstelle des im IBM PC verwendeten 8088) fand bei IBM-Clone-Herstellern mit dem Anspruch möglichst hoher Kompatibilität keine Verwendung, da seine integrierten Peripheriechips nicht mit dem IBM PC-Chipsatz kompatibel sind.
Ein weitere Besonderheit ist der DOS Plus-Kernel, der in einem ROM enthalten ist. Damit kann der YES z.B. nach dem Einschalten ein Startmenü anzeigen. Ein weiteres Novum des Philips-BIOS ist, das ein ein Maus-Treiber implementiert ist. Trotz der vielen Eigenheiten verspricht Philips im Benutzerhandbuch, daß das BIOS des :YES mit dem IBM PC kompatibel ist.
- Produktion ab 1985
- Intel 80186 8 MHz
- 128 KiB RAM (max. 640 KiB mit Erweiterungskarten)
- Zwei 3,5″ Diskettenlaufwerke a’ 720 KiB
- Composite Video (Text: 80 x 25, Grafik 1: 640 x 250 Pixel (Mono), Grafik 2: 320 x 250 Pixel (4 Farben))
- Tastatur : Mechanik mit 93 Tasten: 60 alphanumerische Tasten, 13 Funktionstasten und 5 Bearbeitungstasten, 14 Zifferntasten, 4 Cursortasten oberhalb des Nummernblocks
- MS-DOS 2.11 (mit Utilities für RTC und Harddisk)
Steckkarten zur Erweiterung konnten nur bei Philips selbst bezogen werden. Eine dieser seltenen Erweiterungskarten ist in unserem :YES verbaut. Das Professional Expansion Board gibt es in zwei Versionen: mit einer RAM-Erweiterung um 128 KiB oder um 512 KiB. Beide enthalten einen SASI-Anschluß (SASI ist der Vorgänger von SCSI) und eine batteriegepufferte RTC.
Die genannte Erweiterungskarte ermöglicht u.a. den Anschluß einer als Flat Cabinet bezeichneten Erweiterungseinheit mit der Bezeichnung P 21.57-7. Diese beinhaltet ein zusätzliches 5.25″ DD-Diskettenlaufwerk sowie eine 10 MiB Festplatte (XEBEC OWL). Ein entsprechendes Utility (HD.EXE) zum Einrichten der Festplatte befindet sich auf der Systemdiskette. Mehr zum Einrichten der Festplatte und des zusätzlichen Laufwerks weiter unten.