Diese Laufwerkseinheit stammt aus dem Jahre 1983 und ist eine absolut seltene und ungewöhnliche Erweiterung für den IBM PC. Im sehr langen Gehäuse der Santa Clara Systems 18/6R befindet sich eine 15 MiB Festplatte Seagate ST-419, dazu das Wechselplatten-Laufwerk SyQuest SQ-306R, eine Controller-Platine und ein Netzteil für alle Komponenten. Das SQ-306R besitzt 5 MiB Kapazität pro Cartridge (Q-Pak) ist selbst eine Rarität. Es ist das erste Produkt der Firma SyQuest und das erste Festplatten-Wechsellaufwerk im 5,25″ Formfaktor für den IBM PC sowie für den Apple Macintosh (Tecmar MacDrive). Viele weitere SyQuest-Modelle mit höheren Kapazitäten sollten dem SQ-306R folgen.

Eine weitere Besonderheit ist der verbaute Controller des Systems. Die beiden MFM-Laufwerke sind an einen SASI (Shugart Associates System Interface) Controller angeschlossen. SASI wurde von Shugart Associates entwickelt und im Jahr 1981 veröffentlicht. Es ist der nahezu kompatible Vorläufer des 1984 verabschiedeten SCSI 1 – Standards für Festplatten und Controller. So erklärt sich auch der 50-polige SCSI-ähnliche Anschluß auf der Rückseite der Einheit.

Bevor wir das Teil unter Strom setzen zerlegen wir es vorsichtshalber, um das Netzteil auf verdächtige Bauteile und die Anschlüsse zu kontrollieren.

Nachdem das Netzteil unter Last getestet wurde, wollen wir die Einheit in Betrieb nehmen. Dazu bauen wir in einen IBM 5150 den zugehörigen Adapter ein, an den die SCS 16/R angeschlossen wird.

Laut Handbuch kann von weder von der Seagate ST-419 noch von der SyQuest SQ-306R gebootet werden. Man ist also immer auf eine Bootdiskette angewiesen. Wir präparieren eine DOS 2.11 Bootdiskette, wobei in der Datei config.sys der SASI-Treiber wdrive.sys eingebunden wird. Zudem wird das Konfigurationsprogramm der SCS (win.com) auf die Diskette kopiert. Bei der Inbetriebnahme des Systems muß laut Handbuch immer zuerst die Erweiterungseinheit, dann der Rechner eingeschaltet werden.

Nach Beendigung des Bootvorgangs wird das Konfigurationsprogramm win.com gestartet. Die nachfolgende Bilderfolge zeigt den Einrichtungsvorgang für die ST-419.

Das Einrichten der Festplatte ist somit beendet. Sie funktioniert auch einwandfrei. Das Syquest-Laufwerk wird zwar auch erkannt, kann aber leider nicht wie erwartet angesprochen werden. Obwohl die ordnungsgemäße Funktion an einem MFM-Emulator überprüft wurde, bringen wir es an diesem Controller nicht zum Laufen. Dieser Restaurationsbericht ist also noch nicht zu Ende.