Backup-Möglichkeiten ab 1981
Nach dem Erscheinen des IBM PC’s im Jahre 1981 gab es weder eine groĂe Auswahl an Backup-Software noch standen erschwingliche Medien dafĂŒr zur VerfĂŒgung. Bandlaufwerke kamen zu dieser Zeit nur in der Mainframe-Welt vor und waren von den Kosten her fĂŒr den Privatanwender praktisch unerschwinglich. Der Gedanken an Datensicherung bei PC’s entstand eigentlich erst, nachdem die Festplatten zum Standard wurde, also ab ca. 1983 mit Erscheinen des IBM XT’s, der ja bereits mit einer 10 MiB Festplatte lieferbar war. Die bis dahin verwendeten Disketten-basierten Systeme konnten einfach die Datendisketten der jeweiligen Anwendungen duplizieren und hatten somit eine einfache RĂŒckfalloption.
StandardmĂ€Ăig fĂŒr Backups vorhanden waren somit nur Diskettenlaufwerke mit 360KiB, ab 1985 mit 1,2MiB Andere externe Massenspeicher standen zu dieser Zeit einfach nicht zur VerfĂŒgung oder sie waren fĂŒr den privaten Bereich einfach zu teuer (z.B. SyQuest-Wechselplatten oder die Bernoulli-Laufwerke von Borsu/Iomega). Im Profibereich wurden aufgrund der anfallenden Datenmengen fast ausschlieĂlich Bandlaufwerke eingesetzt, da nur diese ausreichende SpeicherkapazitĂ€ten zur VerfĂŒgung stellen konnten. Der private Anwender hingegen benutzte Backup/Restore aus DOS oder Fastback (Fifth Generation Systems) und sicherte auf Disketten â auch schon bei Festplatten mit nur 20 MiB eine fehlertrĂ€chtige und zeitraubende Methode. Im semi-professionellen Bereich gab es ab Mitte der 1980iger Jahre die QIC-Bandlaufwerke (Colorado Memory Systems) mit SpeicherkapazitĂ€ten bis zu 250 MiB. Erst mit den Iomega Zip-Laufwerken kam dann 1994 eine fĂŒr jedermann erschwingliche und fĂŒr die Datensicherung taugliche Lösung auf den Markt (100 MiB â 750 MiB). Der Iomega-Treiber fĂŒr Zip Laufwerke benötigt eine 80286 CPU oder höher und mindestens DOS 4.0. Damit scheiden aber PCâs und XTâs fĂŒr deren Verwendung aus. Es existiert jedoch mit palmzip.sys (Author: Klaus Peichl) auch ein Treiber fĂŒr 808x CPUâs, der ab DOS 2.x funktioniert. Damit lassen sich heute auf einem PC/XT (der i.d.R. eine MFM-Festplatte besitzt), einem Zip-Laufwerk und einem Backup-Programm, das als Ziellaufwerk einen Laufwerksbuchstaben akzeptiert (z.B. Fifth Generation Systems mit Fastback Plus oder Gazelle Systems mit Back-It) gute Backup-Lösungen realisieren. Ab 1991 kamen weitere unter DOS lauffĂ€hige Backupprogramme von Norton (Norton Backup) und Central Point Software (Central Point Backup) hinzu.
Neuere Backup-Programme (Acronis True Image, Norton Ghost 7.5) haben oftmals die Möglichkeit, eine bootfĂ€hige Rescue-CD zu erstellen. Vorausetzung fĂŒr deren Einsatz ist natĂŒrlich, das der Rechner auch ein BIOS besitzt, das von CD-ROM booten kann. Bei Ă€lteren Rechnern mit IDE- und SCSI-Festplatten die das nicht können, verwenden wir das komfortable DiskClone der Firma Quarterdeck aus dem Jahr 1998. Ein einfach gehaltenes Programm, das aus einer Datei besteht und locker auf eine Diskette passt. Es kopiert den gesamten Inhalt einer Festplatte auf eine andere interne oder externe Festplatte. Mit dem Programm kann man nicht nur 1:1 Clones erstellen, sondern auch ein Image einer Festplatte erzeugen, definierte Inhalte sichern oder ein beschĂ€digtes Laufwerk wiederherstellen. DiskClone ist recht schnell und flexibel (unterstĂŒtzt FAT32 und ermöglicht so Partitionen mit mehr als 2 GB). Es lĂ€uft nicht nur unter DOS, sondern auch unter Windows 3.1, 95, 98, NT und OS/2. Die Systemanforderungen sind allerdings hoch: 80486, 16 MiB RAM. Gut eingerichtete Festplatten von ATâs und 386ern â mit denen DiskClone nicht funktioniert â haben wir auch schon mal mit xcopy auf eine Zip-Diskette gesichert.
Bei unserem Rechner, der als Massenspeicher ja eine CF-Card hat, benutzen wir jedoch das ebenfalls etwas angestaubte TrueImage Version 9.0 (Acronis). Das ist zwar ein 32-Bit Windows Programm, es kann nach der Installation aber ein Notfallmedium in Form einer bootfĂ€higen CD erzeugen, die auch unser Rechner booten kann. TrueImage identifiziert die Quell- und Ziel-CF-Cards mit den richtigen Werten und zeigt mehr Details bzgl. der PartitionsgröĂen als DiskClone. Auch die automatische Anpassung der PartitionsgröĂen geht perfekt. Die Systemanforderungen bzgl. der Notfall-CD konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
Alternativen unter DOS wĂ€ren noch die Rescue-CDâs, die sich mit CloneZilla, DriveClone oder GParted erstellen lassen.