Nach der Einrichtung unseres Archiv-PC’s und dem für DOS üppig vorhandenen RAM (98 MiB) sowie des riesigen Festplatten-Speicherplatzes (16 GiB) war die Verlockung groß, den Rechner mit DOS Programmen aus den 80iger und frühen 90iger Jahre vollzustopfen. Der Rechner besitzt alle Arten von Floppy-Laufwerken, ein CD-ROM und eine Netzwerkkarte. Alle Programme sind also installierbar, egal von welchem Medium. Aufgrund der Mainboard-Architektur und des schnellen Prozessors ist zu erwarten, das hardwarenah entwickelte Programme aus den frühen 80igern nicht mehr wie gewünscht laufen. Andererseits benötigen moderne DPMI-Programme aus den 90igern mehr RAM und mehr Rechenleistung. Für uns war es interessant, denn mit einigen dieser Programme hat man mal gearbeitet, von anderen zwar gehört, aber nie benutzt. Nicht wenige davon wären auf einem Rechner der XT/AT/386-Klasse zu langsam oder aufgrund von Anforderungen bzgl. der Grafikkarte gar nicht lauffähig. Und natürlich haben einige dieser Programme als Original auch mal richtig viel Geld gekostet, zumindest als als sie noch aktuell waren.

Die Zuordnung zu den nachfolgenden Kategorien ist schwierig. Beispielsweise ist der Übergang von einem Menüprogramm zu einem Desktop fließend. Oder manche File-Manager bieten frei konfigurierbare Startmenü’s an, die einem spezialisierten Menüprogramm gleichkommen. Einige Desktops verfügen über Dateifunktionen die einem File-Manager ebenbürtig sind.

Natürlich werden jetzt Nachfragen zu DOS-Spielen kommen. Wir haben die nicht vergessen, aber es gibt dafür schon genug andere Seiten.

File Manager

Viele DOS Anwender hatten Anfang der 80iger Jahre Schwierigkeiten, Datei-Operationen (Kopieren, Löschen, neue Verzeichnisse anlegen, ASCII-Dateien bearbeiten…) auf der Kommandozeile durchzuführen. Die für die Dateioperationen notwendigen DOS-Befehle erschienen ihnen kryptisch, die evtl. nachfolgenden Fehlermeldungen ebenso. Viele Software-Hersteller erkannten dieses Problem und brachten Programme auf den Markt, die derartige Probleme beheben oder wenigstens entschärfen sollten.

Alle nachfolgend aufgeführten File-Manager visualisieren die Verzeichnisstruktur einer Festplatte auf die eine oder andere Art. Der Anwender bekommt einen besseren Überblick über deren Inhalt und kann leichter in den Verzeichnissen navigieren. Alle Programme beherrschen die Grundfunktionen zum Umbenennen, zum Löschen und Kopieren von einer oder mehreren Datei(en), können Verzeichnisse anlegen, umbennen und löschen. Zur Standard-Austattung gehört auch die Möglichkeit, Dateiattribute verändern. Meistens ist ein einfacher Editor integriert, um ASCII-Dateien zu bearbeiten. Erst mit MS/PC-DOS 4.0 gehörte mit der DOS-Shell ein Standardprogramm zum Lieferumfang, welche grundlegende Dateiverwaltungsfunktionen enthielt, ein Startmenü verwalten konnte und sogar Task-Switching beherrschte. Die leistungsfähigeren File-Manager besitzen zudem Funktionalität zum Packen und Entpacken von Archiven, wobei die jeweiligen Pack-Programme normalerweise in einem separaten Verzeichnis abgelegt sein müssen. Manche haben auch die Möglichkeit verzeichnis-übergreifende Datei-Operationen (kopieren, löschen) durchzuführen und dafür XMS-Speicher zu verwenden. Die meisten Programme erlauben es auch, über ein integriertes konfigurierbares Menü aus dem Programm heraus externe Anwendungen zu starten, wobei ein kleiner Teil des File-Managers im Speicher verbleibt und sich nach dem Beenden des aufgerufenen Programms selbst wieder startet. Sie sind dadurch auch als einfaches Menüsystem verwendbar.

Bei uns wird eigentlich eigentlich nur der DOS Navigator und manchmal der Norton Commander eingesetzt. Es sollen nachfolgend aber auch einige andere File-Manager augelistet werden, die weniger verbreitet waren. Auch diese Programme hatten ihre Fan-Gemeinde, und so geraten sie nicht ganz in Vergessenheit. Jeder DOS-Anwender hat in dieser Kategorie Software seinen eigenen Favoriten, wobei XTree und der Norton-Commander mit Sicherheit die größte Verbreitung besaßen. Weiterlesen

Menü Programme

Frei konfigurierbare Menüprogramme für DOS waren weitverbreitete Hilfen, die sich im Vor-Windows 3.x-Zeitalter fast auf jedem PC fanden. Sie dienten im Wesentlichen dem Starten von Programmen, stellten Werkzeuge wie Taschenrechner und Uhrzeit zur Verfügung und besaßen einfache Funktionen zur Dateiverwaltung und der Handhabung von Datenträgern. Da diese Programme i.d.R. bereits beim Booten des PC’s gestartet werden konnte dem Anwender die Konfrontation mit der Kommandozeile von DOS erspart werden. Dienstleister, die DOS-PC’s konfigurierten, hatten dadurch die Möglichkeit, die Funktionen, die der Anwender (also der Kunde) benutzen konnte durch das Menü festzulegen. Überstützt ein solches Programm mehrzeilige Kommandos dann war es auch möglich, eine selektierte Daten-Datei zu nicht nur anzuzeigen, sondern wie in Windows durch Verknüpfung auch die zugehörige Anwendung zu starten. Das können im Übrigen auch einige Dateimanager und Desktops.

Die Leistungsfähigeren dieser Programme können sogar mit Desktop-Programmen konkurrieren. Der Übergang vom reinen Menüprogramm zum Desktop ist also fließend. Oft wurden Erstversionen von Menüprogrammen im Laufe ihrer Weiterentwicklung immer weiter ausgebaut. Manche waren Mehrbenutzerfähig, Programme und Untermenüs konnten mit einem Passwort geschützt werden. Grundlegegend wichtig ist, das die Menüprogramme selbst möglichst wenig Speicher benötigen, nachdem sie ein Programm gestartet haben. Im besten Fall bleibt nur ein kleiner Re-Loader des Menüpogramms im Speicher, den Rest des konventionellen Speichers kann das aufgerufene Programm für sich beanspruchen. Es gab aber auch eine Vielzahl selbstgebastelter Lösungen, die vorgenannte Fähigkeiten nicht hatten und auf einfacher Batch-Programmierung basierten. Nachfolgend werden Menüprogramme beschrieben, die sich im Bestand des VCL befinden, zudem auch welche aus dem Share- und Freeware-Angebot.

Bei Interesse kann jeder mal das bekannte Simtel-Archiv durchforsten, z.B. hier. Dort findet sich unter der Rubrik “menu” eine hohe zweistellige Zahl derartiger Software. Weiterlesen

DOS Desktops

Eine Weiterentwicklung oder eigentlich Verschmelzung der File-Manager und der Menüprogramme sind die sogenannten Desktops. Sie vereinen viele unterschiedliche Werkzeuge in einem Paket: Dateimanagement, Menüprogramm bzw. Programmstarter und Utensilien wie z.B. Taschenrechner und Terminkalender). Vorher mußte man diese Programme einzeln kaufen und installieren wie zum Beispiel Norton Commander, Borland Sidekick und als Menüsystem beispielsweise Menu Works. Die Grundlage dieser Desktops ist immer DOS, die Aufmachung und der Umfang der einzelnen Lösungen unterliegen allerdings einer gewaltigen Spanne. Das einfache Prinzip eines Desktops beruht immer darauf, das der ganze Bildschirm der Schreibtisch ist, auf dem der Anwender arbeitet. Ausgehend von diesem Schreibtisch werden weitere (externe oder interne) Programme gestartet. Nach Beendigung des Programms befindet man sich wieder auf dem Schreibtisch. Datei-, Verzeichnis- und Datenträgerfunktionen (Backup, Formatieren, Überprüfungen, Packen- und Entpacken von Archiven) sowie Utensilien wie Taschenrechner und Kalender/Terminplaner sollten integriert sein, damit der Anwender den Desktop nie verlassen muß. High-End Produkte wie PC-Tools Desktop und Norton Desktop integrieren sogar ihre eigenen Virenschutzprogramme. Egal ob der Desktop textorientiert (TUI) oder grafikbasiert (GUI) realisiert ist, das vorgenannte Grundprinzip des Desktops als Schaltzentrale bleibt immer gleich. Streng genommen kann man auch Windows 3.x / 95 / 98 / ME in diese Reihe stellen. Während Apple ab 1984 bereits einen GUI-Standard für seine Computer hatte, gab es bei den IBM kompatiblen deren viele, zumindest bis zum Erscheinen von Windows 3.0 im Jahre 1990. Eines der ersten dieser Programme ist der Tandy Deskmate. Dieses Programm wurde bereits 1984 für das Tandy Model 4 entwickelt und nachfolgend auch auf DOS portiert. Weiterlesen

Office Programme

Vielfältige und leistungsfähige Bürolösungen machen eine Computer-Plattform erst erfolgreich. Das wußte natürlich auch IBM, und so gab es für den IBM PC und PC-DOS bereits kurz nach der Markteinführung 1980 bereits viele Anwendungen für den Büroeinsatz. Viele solcher Programme wurden von Anfang an unter dem IBM-Label vertrieben (z.B. die Assistant-Reihe). Wichtiger für den anhaltenden Erfolg des IBM-PC’s war jedoch das Erscheinen von Killer-Apps wie Wordstar (Textverarbeitung), VisiCalc (Tabellenkalkulation), dBase (Datenbank) und später Lotus 1-2-3 (Tabellenkalkulation). Im Laufe der Zeit wurden gerade diese Büroananwendungen immer leistungsfähiger, benötigten aber auch schnellere CPU’s, mehr RAM, größere Festplatten und neue Grafikkarten nebst passendem Monitor. Im Prinzip war und ist diese Entwicklung der ständig steigenden Anforderungen bis heute gleichbedeutend mit einer Gelddruckmaschine für die Hersteller der Hardware und der Software.

Wir wollen einige dieser Bürolösungen vorstellen, von 1981 bis Mitte der 1990iger. Viele damals marktführende Produkte sind vom Namen her bereits vergessen. Alles in ungeordneter Folge. Diese Reihe werden wir permanent weiter ergänzen. Weiterlesen

Internet Programme

DILLO

Es gibt nur zwei relevante Web-Browser für natives DOS: Dillo 3.0.2b und Arachne 1.97. Dillo ist der kompaktere der beiden. Wir brauchen nur einen, der funktioniert. Und das tut Dillo, im Rahmen des Möglichen für einen Browser mit dem Herstellungsjahr 2011. Daher installieren wir Arachne erst gar nicht. Dillo startet schneller als Arachne und kann daher auf dem Rechner gespeicherte Offline-HTML-Seiten auch schneller anzeigen. Er kann im Übrigen mehr Webseiten darstellen als die unter Windows 3.x verfügbaren Browser Internet Explorer 5.x und Opera 3.62.

Multimedia

MPXPLAY

Der MP3 Player MPXPlay wurde im Zuge der MS-DOS 7.1 Installation bereits auf den Rechner kopiert. Er kommt auf Anhieb mit der installierten Soundkarte zurecht und kann alles, was man zum Abspielen von Musik braucht. Er verarbeitet alle gängigen Audioformate. Wenn die Audiodateien z.B. in chronologischen Verzeichnissen organisiert sind ist das für MPXPlay kein Problem. Die Benutzeroberfläche ist textorientiert, aber übersichtlich, flexibel und mausbedienbar. Die Anzeige kann auf Tastendruck auf 50 Zeilen umgestellt werden, wenn die Grafikkarte das unterstützt. Abspielfolgen bzw. Playlist’s können leicht festgelegt werden, die Bearbeitung von MP3-Tags ist auch möglich. Sogar ein einstellbarer “Fader” für den weichen Übergang von einem Musikstück zum nächsten ist vorhanden. Dieser Player ist u.E. funktional das Beste, was man unter DOS kriegen kann.

Natürlich gibt es auch noch andere Programme zum Abspielen von MP3’s unter DOS. Hier wären z.B. DOSAMP (Nullsoft), Aegis oder CDPTSR zu nennen. Aber alle basieren auf der Kommandozeile und haben keine Benutzeroberfläche. CDPTSR und Aegis funktionieren auf unserem Testrechner gar nicht. Andere spielen nur Dateien von einer CD.

Viren

Wie schon im Text zu Archivierungs PC – Aufbau erwähnt benutzen wir McAfee VirusScan Version 3.0 in unserem dafür konfiguriertem PC. Wir verwenden dabei die Viren-Definitionen der Version 3.2.2 aus dem Jahr 1999. Das ist insofern unproblematisch, da wir nur Umgang mit CP/M, DOS und Windows 3.1x – Software haben. Die für diese Betriebssysteme (und deren Software) geeigneten Viren werden von einem Virenscanner mit Defintionen von 1999 alle erkannt. Allerdings tauchen neuerdings Retroviren auf, wenn auch nur vereinzelt. Diese befallen .exe Dateien und den MBR einer Festplatte. Da der Rechner schon aufgrund der veralteten Browser, die unter Windows 3.1x verfügbar sind, wenig im Internet benutzt wird, sind auch die kein wirkliches Problem.

F-PROT

“F-Prot 3.16f” von der Firma Frisk Software International wird zusätzlich zu “McAfee” installiert. Die letzte Version dieses Virenscanner’s für DOS bringt Virendefinition vom Juni 2006 mit, für einen reinen DOS-Rechner in jedem Fall neu genug. Leider fehlt bei der letzten DOS-Version die TSR-Lösung (virstop) zur permanenten Überwachung.

DR SOLOMONS ANTI-VIRUS 7.1

Die letzte Version dieses Virenscanner stammt aus dem Jahr 1998. Im gleichen Jahr wurde die Firma von McAfee übernommen. Diese Version erhielt viele Auszeichnungen und zählt zu den besten Virenscannern für DOS. Wie bei McAfee besteht auch hier die Möglichkeit, ein TSR-Programm (guard, 9 KiB) bereits in der autoexec.bat zu laden. Dadurch wird eine permanente Überwachung installiert.

Weitere DOS-geeignete Virenscanner von Avast (Version 7), Kaspersky und Blaiedud (FDAV, Virendefinitionen von ClamAV) gibt es, aber keines davon lief auf unserem Archivierungs-PC ohne Probleme. Nicht für uns in Frage kommen Virenprogramme, deren Virendefinitionen älter sind als 1996 (z.B. Norton Anti-Virus, Microsoft Anti-Virus…). Als Letztes fällt uns noch IBM Anti-Virus ein, das mit PC-DOS 2000 (7.1) ausgeliefert wurde. Aber auch hier datieren die Virendefinitionen von 1996.

Diskettenkopierer

Ein paar Tipps für den Umgang mit alten Disketten:

  • Datenträgernur  in dem Laufwerk lesbar sind, von dem sie stammen, aber in anderen Laufwerken nicht
    Die häufigste Ursache dafür ist, daß das zum Kopieren verwendete Laufwerk mechanisch verstellt (de-justiert) ist. Normalerweise kann ein anderes Laufwerk von dieser Diskette dann nicht mal mehr das Verzeichnis angezeigen.
  • Schlecht positionierter Spur-Null-Sensor
    Wenn der Spur-Null-Sensor falsch eingestellt ist, verschiebt sich nicht nur die Lage der Spur 0 auf der Diskette, sondern auch alle nachfolgenden Spuren an eine falsche Stelle. Ein korrekt justiertes Laufwerk findet aber an der Stelle nichts Verwertbares. Auch hier kann meist bereits das Verzeichnis nicht mehr angezeigt werden. Bei der Diagnose helfen können hier die Analyze-Funktionen von ImageDisk (Dunfield). Ein defekter Spur-Null-Sensor ist keine Seltenheit.
  • Bekannt gute Disketten sind nicht mal auf dem Laufwerk, auf dem sie geschrieben wurden, lesbar
    Überprüfen Sie die Schreib-/Leseköpfe auf Verschmutzung. Sie können eine Reinigungsdiskette verwenden (hierbei kann man ImageDisk benutzen) oder das Laufwerk ausbauen und die Köpfe mit Alkohol und Wattestäbchen reinigen.

    Auch eine schlechte Qualität der Diskette bzw. schlechte Lagerung (Wärme, Feuchtigkeit) kann eine schnelle Verschmutzung des R/W Kopfes verursachen. In diesem Fall kann die Diskette kurzzeitig lesbar sein, aber das Signal wird im Laufe der Zeit aufgrund übermäßiger Abnutzung schnell schwächer werden. Empfehlenswert sind daher zertifizierte Disketten von Markenherstellern. Überprüfen sie auch die i.d.R. bräunliche Beschichtung der Diskette im sichtbaren Ausschnitt. Wenn diese an irgendeiner Stelle verloren gegangen ist, ist die Diskette nicht mehr benutzbar und der Inhalt verloren.
  • Laufwerkskabel mit schlechtem Kontakt
    Ein unterschätztes Problem. Oberflächlich kann in diesem Fall durchaus Funktion vorhanden sein, je nachdem welche Pins des Steckers keinen Kontakt haben. Es ist möglich, das Sie eine Diskette mit “Verify” formatieren, der Formatierungsvorgang selbst fehlerfrei abläuft und erst bei der Überprüfung Fehler festgestellt werden. Sie sollten daher die Kontaktflächen der Kabel und der Anschlüsse am Laufwerk sauberhalten und ggfs. mit Alkohol und Wattestäbchen reinigen. Die Kontaktflächen sollte nicht matt sein und glänzen. In schwierigen Fällen können sie auch einen Glasfaserpinsel verwenden.
  • DD- und HD-Diskettenund die entsprechenden Laufwerke
    Es ist komplex zu erklären, welche Probleme auftreten können, wenn DD bzw. HD Disketten nicht auf ihre vorgesehene Kapazität formatiert oder in nicht dafür vorgesehenen Laufwerken verwendet werden. Diese Probleme treten vor allem bei Disketten im 5.25″ Format auf. Am einfachsten lassen sie sich vermeiden, wenn Sie in den Laufwerken immer die Disketten verwenden, für die sie konzipiert sind. Das reine Lesen von DD-Disketten ist grundsätzlich in allen HD Laufwerken unproblematisch. Der Vollständigkeit halber erwähnt: HD formatierte Medien in DD Laufwerken funktionieren grundsätzlich nicht.

Unter einer so schnellen CPU, wie sie unter unserem Testrechner vorhanden ist, laufen einige Programme nicht mehr. Kopierprogramme sind meist hardwarenah pogrammiert und kommen mit dem vorhandenen Floppycontroller nicht zurecht. Oft spielt auch das interne Timining eine Rolle, das bei einer schnellen CPU nicht mehr funktioniert.

Welche Programme laufen nicht:

  • CopyWrite von Quaid Software
  • Copy II-PC von Central Point Software
  • HD-Copy von Oliver Fromme
  • The Disk Duplicator 3.0 von Copy Technologies (Probleme mit FD-Controller)

X-Copy 1.2 von Cachet läuft nicht unter DOS, aber unter WfW 3.11. Da steht aber WinImage 2.0 zur Verfügung, zumindest wenn es um nicht kopiergeschützte Software geht. VGA-Copy 6 von Thomas Mönkemeier läuft zwar, beim Kopieren von 5,25″ Double Density – Disketten kommt auf der Zieldiskette nur Schrott raus. Weiterlesen

Utilities

Informationen zu Multitasking und Task-Switching

Für den IBM PC und den AT war MS-DOS durchaus ein adäquates Betriebssystem. Allerdings konnte nur ein Programm zur gleichen Zeit betrieben werden (Single-Tasking). Das war für die meisten Anwender zunächst noch keine wirkliche Einschränkung. Unabhängig davon wäre mit der zur Verfügung stehenden CPU-Leistung ein Betriebssystem mit vernünftigem Multitasking nicht machbar gewesen. Zudem wäre auch ein entsprechend teurer RAM-Ausbau unabdingbar, was den Rechnerpreis vervielfacht hätte. Mit Sicherheit zu viel für den durchschnittlichen Anwender.
Erst als Intel 1985 die 80386 CPU auf den Markt brachte wurden Prozessorfunktionen bereitgestellt, die echtes Multitasking weitreichend unterstützten. Die ersten PC’s mit dieser CPU kamen ab 1986 auf den Markt, markierten aber das HighEnd der PC Entwicklung, und das hatte seinen Preis. Die ersten Compaq Deskpro 386 kosteten ca. 16.000DM, wofür man zu dieser Zeit auch einen neuen VW Golf bekommen hätte. Trotzdem starteten IBM (OS/2) und Microsoft (Windows /386) zu dieser Zeit ihre Entwicklungen, um Multitasking auf Basis der neuen CPU in die PC-Betriebssysteme zu integrieren.
Mit zunehmenden RAM-Ausbau der PC’s gegen Ende der 1980iger Jahre wurde es notwendig auch MS-DOS zu ertüchtigen. Der jetzt zwar vorhandene aber praktisch nutzlose Speicher jenseits der 640K Grenze sollte irgendwie benutzbar werden. Lotus, Intel und Microsoft definierten die Expanded Memory Specification (EMS) für 808x- und 80286-CPU’s, wodurch MS-DOS Zugriff auf die RAM-Bereiche über 640 KB bekam. Entsprechende Speichererweiterungen vorausgesetzt konnten EMS Speichermanager 64KiB große Blöcke in spezielle Speicherbereiche unterhalb der 1MiB Grenze einblenden, die bei entsprechender Programmierung der Anwendung als zusätzlicher Speicher zur Verfügung standen.
Mit Erscheinen des 80386 wurde EMS durch die neue XMS (Extended Memory Specification) ersetzt, welche auch den Zugriff auf Speicher oberhalb der 1MiB Grenze ermöglichte. Voraussetzung dafür war, das die CPU vom Standardmodus (Real Mode) in einen speziellen Modus, den sogenannten Protected Mode schalten konnte. Erst der 80386 konnte das wirklich, wodurch theoretisch max. 4GiB Speicher linear adressierbar wurden. Die CPU’s davor enthielten keine oder – im Falle des 80286 – keine vollständige Implementierung dieses Modus.

Jedenfalls kam der Mainstream vor 1995 schon aufgrund der hohen Hardware-Anforderungen kaum in den Genuß von echtem Multitasking. Es gab jedoch eine abgespeckte Alternative, die auch mit reinem DOS funktioniert: Task-Switching. Dabei können – mit entsprechenden RAM Ausbau, das als XMS zur Verfügung steht – mehrere Programme gestartet werden, wobei nur das im Vordergrund befindliche aktive Programm wirklich läuft und die im Hintergrund angehalten werden. Zwischen den Programmen (Tasks) kann mittels Tastenkombinationen hin- und hergeschaltet werden. Die ersten Windows Versionen verfügten über dieses Feature, aber auch für reines MS-DOS war das realisierbar. Mit der DOS-Shell, die ab der Version 4.0 zum Lieferumfang von MS-DOS gehörte, war ein – wenn auch rudimentäres – Task-Switching möglich.

BACK&FORTH

Back&Forth ist ein Task-Switcher, der es erlaubt, mehrere Programme gleichzeitig zu starten und zwischen ihnen mit CTRL-∧ und CTRL-∨ hin- und her zu schalten. Natürlich werden nicht aktive Task’s angehalten, das Programm ermöglicht kein Multitasking. Eine Vollversion dieses gut funktionierenden Programms ist leider nicht vorhanden.

SOFTWARE CAROUSEL

Dieser Task-Switcher der Fa. SoftLogic lauf ab dem Intel 8088. Leider besitzen wir kein Original davon, nicht mal eine “Sicherheitskopie”. Man findet lediglich Hinweise auf die Existenz dieses Programms im Netz, aber keinen Download. 3.11.2024: Wir konnten die Versionen 2.0 und  5.0 dieses Programms im Original erwerben. Der Funktionstest erfolgt demnächst, mit einem Bericht an dieser Stelle.

ARCHIVIERUNG / PACKPROGRAMME

Wir haben uns ein Verzeichnis “Packer” eingerichtet und alle DOS Archivierer/Packer, deren wir habhaft werden konnte, hineinkopiert. Am wichtigsten sind natürlich ZIP, LHA, ARC, ARJ, ZOO, TAR, RAR und ACE. Eine gute Quelle ist für fast alle Packprogramme ist das Systemhaus Brandenburg. Eine funktionierende 16-Bit DOS-Lösung für 7ZIP haben wir bis dato nicht gefunden. Die meisten guten File-Manager bringen zwar keine Archivierungsprogramme mit, können diese aber einrichten und benutzen, so auch der “DOS Navigator”.

SCREENTHIEF

ScreenThief ist ein kleines TSR-Programm, das Screenshot’s von (fast) allem aufnimmt, was auf dem Bildschirm gerade zu sehen ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich um Mono, CGA, EGA, VGA oder SVGA, Grafik oder die unterschiedlichsten Textmodi handelt. Der Screenshot kann u.a. als Text oder in verschiedenen Grafikformaten abgespeichert werden. Leider konnte von einigen Programmen unter DOS keine Bildschirmfotos erzeugen, weil der “Hotkey” nicht funktionierte. Das Problem trat immer mit Programmen auf, die einen DOS Extender (DPMI) benutzen. Es gibt offensichtlich ein Problem mit dem Protected Mode.

QUICKVIEW

Zum Darstellen von Grafiken wird QuickView Pro 2.61 installiert. Das Programm läuft im Protected Mode und benötigt daher mindestens eine 386er CPU. Es kann Grafiken bis zu einer Auflösung von 1280×1024 (das schafft unser 17″ Monitor) darstellen. Formate wie BMP, PCX, JPG, GIF u.v.m. werden angezeigt. Da das Programm gut ist, haben wir die Shareware registriert, um den Author zu unterstützen.

NSSI

Das Programm NSSI gibt einen guten Überblick über die Hardware des Systems. Viel kompakter und auch sehr gut ist der russische “Informer”.

STAR COMMANDER und VICE

C64/C128 Disketten ohne Kopierschutz sichert man am Besten mit Star Commander 0.82. Um die erzeugten D64-Images zu testen bietet sich der Emulator Vice 2.2 an. Der Archivierungs-Rechner ist am parallelen Port immer mit einer “1541 II” verbunden, um C64-Disketten verarbeiten zu können. Tipp: neuere Versionen von “Vice” machen unter DOS Probleme, wir bleiben bei dieser Version.

MUPDF

Ein plattformübergreifender PDF-Viewer, dessen Quellcode verfügbar ist. Für die schlechten Voraussetzungen, die unter DOS für so ein Programm gegeben sind, ist die aktuelle Version 1.7 ein Meisterwerk. MUPDF unterstützt Transparenz, Verschlüsselung und Hyperlinks. Auch XPS und OpenXPS Dokumente können angezeigt werden. Suche im Dokument ist möglich.

Utilities

Mehrere Programme gleichzeitig unter DOS

Für den IBM PC und den AT war MS-DOS durchaus ein adäquates Betriebssystem. Allerdings konnte nur ein Programm zur gleichen Zeit betrieben werden (Single-Tasking). Das war für die meisten Anwender zunächst noch keine wirkliche Einschränkung. Zudem hätte zur Verfügung stehende die CPU-Leistung ein Betriebssystem mit vernünftigem Multitasking verkraftet. Auch ein entsprechender RAM-Ausbau war dafür notwendig, doch war zu dieser Zeit noch sehr teurer.
Erst als Intel 1985 die 80386 CPU auf den Markt brachte wurden Prozessorfunktionen bereitgestellt, die echtes Multitasking unterstützten. Die ersten PC’s mit dieser CPU kamen ab 1986 auf den Markt, markierten aber das HighEnd der PC Entwicklung, und das hatte seinen Preis. Die ersten Compaq Deskpro 386 kosteten ca. 16.000DM, wofür man zu dieser Zeit auch einen neuen VW Golf bekommen hätte. Trotzdem starteten IBM (OS/2) und Microsoft (Windows /386) zu dieser Zeit ihre Entwicklungen, um Multitasking auf Basis der neuen CPU in die PC-Betriebssysteme zu integrieren.
Mit zunehmenden RAM-Ausbau der PC’s gegen Ende der 1980iger Jahre wurde es notwendig auch MS-DOS zu ertüchtigen. Der jetzt zwar vorhandene aber praktisch nutzlose Speicher jenseits der 640K Grenze sollte irgendwie benutzbar werden. Lotus, Intel und Microsoft definierten die Expanded Memory Specification (EMS) für 808x- und 80286-CPU’s, wodurch MS-DOS Zugriff auf die RAM-Bereiche über 640 KB bekam. Entsprechende Speichererweiterungen vorausgesetzt konnten EMS Speichermanager 64KiB große Blöcke in spezielle Speicherbereiche unterhalb der 1MiB Grenze einblenden, die bei entsprechender Programmierung der Anwendung als zusätzlicher Speicher benutzbar waren.
Mit Erscheinen des 80386 wurde EMS durch die neue XMS (Extended Memory Specification) ersetzt, welche auch den Zugriff auf Speicher oberhalb der 1MiB Grenze ermöglichte. Voraussetzung dafür war, das die CPU vom Standardmodus (Real Mode) in einen speziellen Modus, den sogenannten Protected Mode schalten konnte. Erst der 80386 konnte das wirklich, wodurch theoretisch max. 4GiB Speicher linear adressierbar wurden. Die CPU’s davor enthielten keine oder – im Falle des 80286 – keine vollständige Implementierung dieses Modus.

Jedenfalls kam der Mainstream vor 1995 schon aufgrund der hohen Hardware-Anforderungen kaum in den Genuß von echtem Multitasking. Es gab jedoch eine abgespeckte Alternative, die auch mit reinem DOS funktioniert: Task-Switching. Dabei können – mit entsprechenden RAM Ausbau, das als XMS zur Verfügung steht – mehrere Programme gestartet werden, wobei nur das im Vordergrund befindliche aktive Programm wirklich läuft und die im Hintergrund angehalten werden. Zwischen den Programmen (Tasks) kann mittels Tastenkombinationen hin- und hergeschaltet werden. Der Vorteil gegenüber Multitasking ist, das der aktive Prozess in voller Geschwindigkeit läuft. Vor allem bei leistungsschwachen Rechnern die einzige Möglichkeit, mehrere Programme gleichzeitig zu benutzen. Die ersten Windows Versionen verfügten über dieses Feature, aber auch für reines MS-DOS war das realisierbar. Mit der DOS-Shell, die ab der Version 4.0 zum Lieferumfang von MS-DOS gehörte, war ein – wenn auch rudimentäres – Task-Switching möglich

Back&Forth

Back&Forth ist ein Task-Switcher, der es erlaubt, mehrere Programme gleichzeitig zu starten und zwischen ihnen mit CTRL-∧ und CTRL-∨ hin- und her zu schalten. Natürlich werden nicht aktive Task’s angehalten, das Programm ermöglicht kein Multitasking. Eine Vollversion dieses gut funktionierenden Programms ist leider nicht vorhanden.

Software Carousel

Dieser Task-Switcher der Fa. SoftLogic lauf ab dem Intel 8088. Leider besitzen wir kein Original davon, nicht mal eine “Sicherheitskopie”. Man findet lediglich Hinweise auf die Existenz dieses Programms im Netz, aber keinen Download. 3.11.2024: Wir konnten die Versionen 2.0 und  5.0 dieses Programms im Original erwerben. Der Funktionstest erfolgt demnächst, mit einem Bericht an dieser Stelle.

ARCHIVIERUNG / PACKPROGRAMME

Wir haben uns ein Verzeichnis “Packer” eingerichtet und alle DOS Archivierer/Packer, deren wir habhaft werden konnte, hineinkopiert. Am wichtigsten sind natürlich ZIP, LHA, ARC, ARJ, ZOO, TAR, RAR und ACE. Eine gute Quelle ist für fast alle Packprogramme ist das Systemhaus Brandenburg. Eine funktionierende 16-Bit DOS-Lösung für 7ZIP haben wir bis dato nicht gefunden. Die meisten guten File-Manager bringen zwar keine Archivierungsprogramme mit, können diese aber einrichten und benutzen, so auch der “DOS Navigator”.

SCREENTHIEF

ScreenThief ist ein kleines TSR-Programm, das Screenshot’s von (fast) allem aufnimmt, was auf dem Bildschirm gerade zu sehen ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich um Mono, CGA, EGA, VGA oder SVGA, Grafik oder die unterschiedlichsten Textmodi handelt. Der Screenshot kann u.a. als Text oder in verschiedenen Grafikformaten abgespeichert werden. Leider konnte von einigen Programmen unter DOS keine Bildschirmfotos erzeugen, weil der “Hotkey” nicht funktionierte. Das Problem trat immer mit Programmen auf, die einen DOS Extender (DPMI) benutzen. Es gibt offensichtlich ein Problem mit dem Protected Mode.

QUICKVIEW

Zum Darstellen von Grafiken wird QuickView Pro 2.61 installiert. Das Programm läuft im Protected Mode und benötigt daher mindestens eine 386er CPU. Es kann Grafiken bis zu einer Auflösung von 1280×1024 (das schafft unser 17″ Monitor) darstellen. Formate wie BMP, PCX, JPG, GIF u.v.m. werden angezeigt. Da das Programm gut ist, haben wir die Shareware registriert, um den Author zu unterstützen.

NSSI

Das Programm NSSI gibt einen guten Überblick über die Hardware des Systems. Viel kompakter und auch sehr gut ist der russische “Informer”.

STAR COMMANDER und VICE

C64/C128 Disketten ohne Kopierschutz sichert man am Besten mit Star Commander 0.82. Um die erzeugten D64-Images zu testen bietet sich der Emulator Vice 2.2 an. Der Archivierungs-Rechner ist am parallelen Port immer mit einer “1541 II” verbunden, um C64-Disketten verarbeiten zu können. Tipp: neuere Versionen von “Vice” machen unter DOS Probleme, wir bleiben bei dieser Version.

MUPDF

Ein plattformübergreifender PDF-Viewer, dessen Quellcode verfügbar ist. Für die schlechten Voraussetzungen, die unter DOS für so ein Programm gegeben sind, ist die aktuelle Version 1.7 ein Meisterwerk. MUPDF unterstützt Transparenz, Verschlüsselung und Hyperlinks. Auch XPS und OpenXPS Dokumente können angezeigt werden. Suche im Dokument ist möglich.

Utilities

Mehrere Programme gleichzeitig unter DOS

Für den IBM PC und den AT war MS-DOS durchaus ein adäquates Betriebssystem. Allerdings konnte nur ein Programm zur gleichen Zeit betrieben werden (Single-Tasking). Das war für die meisten Anwender zunächst noch keine wirkliche Einschränkung. Zudem hätte zur Verfügung stehende die CPU-Leistung ein Betriebssystem mit vernünftigem Multitasking verkraftet. Auch ein entsprechender RAM-Ausbau war dafür notwendig, doch war zu dieser Zeit noch sehr teurer.
Erst als Intel 1985 die 80386 CPU auf den Markt brachte wurden Prozessorfunktionen bereitgestellt, die echtes Multitasking unterstützten. Die ersten PC’s mit dieser CPU kamen ab 1986 auf den Markt, markierten aber das HighEnd der PC Entwicklung, und das hatte seinen Preis. Die ersten Compaq Deskpro 386 kosteten ca. 16.000DM, wofür man zu dieser Zeit auch einen neuen VW Golf bekommen hätte. Trotzdem starteten IBM (OS/2) und Microsoft (Windows /386) zu dieser Zeit ihre Entwicklungen, um Multitasking auf Basis der neuen CPU in die PC-Betriebssysteme zu integrieren.
Mit zunehmenden RAM-Ausbau der PC’s gegen Ende der 1980iger Jahre wurde es notwendig auch MS-DOS zu ertüchtigen. Der jetzt zwar vorhandene aber praktisch nutzlose Speicher jenseits der 640K Grenze sollte irgendwie benutzbar werden. Lotus, Intel und Microsoft definierten die Expanded Memory Specification (EMS) für 808x- und 80286-CPU’s, wodurch MS-DOS Zugriff auf die RAM-Bereiche über 640 KB bekam. Entsprechende Speichererweiterungen vorausgesetzt konnten EMS Speichermanager 64KiB große Blöcke in spezielle Speicherbereiche unterhalb der 1MiB Grenze einblenden, die bei entsprechender Programmierung der Anwendung als zusätzlicher Speicher benutzbar waren.
Mit Erscheinen des 80386 wurde EMS durch die neue XMS (Extended Memory Specification) ersetzt, welche auch den Zugriff auf Speicher oberhalb der 1MiB Grenze ermöglichte. Voraussetzung dafür war, das die CPU vom Standardmodus (Real Mode) in einen speziellen Modus, den sogenannten Protected Mode schalten konnte. Erst der 80386 konnte das wirklich, wodurch theoretisch max. 4GiB Speicher linear adressierbar wurden. Die CPU’s davor enthielten keine oder – im Falle des 80286 – keine vollständige Implementierung dieses Modus.

Jedenfalls kam der Mainstream vor 1995 schon aufgrund der hohen Hardware-Anforderungen kaum in den Genuß von echtem Multitasking. Es gab jedoch eine abgespeckte Alternative, die auch mit reinem DOS funktioniert: Task-Switching. Dabei können – mit entsprechenden RAM Ausbau, das als XMS zur Verfügung steht – mehrere Programme gestartet werden, wobei nur das im Vordergrund befindliche aktive Programm wirklich läuft und die im Hintergrund angehalten werden. Zwischen den Programmen (Tasks) kann mittels Tastenkombinationen hin- und hergeschaltet werden. Die ersten Windows Versionen verfügten über dieses Feature, aber auch für reines MS-DOS war das realisierbar. Mit der DOS-Shell, die ab der Version 4.0 zum Lieferumfang von MS-DOS gehörte, war ein – wenn auch rudimentäres – Task-Switching möglich.

Back&Forth

Back&Forth ist ein Task-Switcher, der es erlaubt, mehrere Programme gleichzeitig zu starten und zwischen ihnen mit CTRL-∧ und CTRL-∨ hin- und her zu schalten. Natürlich werden nicht aktive Task’s angehalten, das Programm ermöglicht kein Multitasking. Eine Vollversion dieses gut funktionierenden Programms ist leider nicht vorhanden.

Software Carousel

Dieser Task-Switcher der Fa. SoftLogic lauf ab dem Intel 8088. Leider besitzen wir kein Original davon, nicht mal eine “Sicherheitskopie”. Man findet lediglich Hinweise auf die Existenz dieses Programms im Netz, aber keinen Download. 3.11.2024: Wir konnten die Versionen 2.0 und  5.0 dieses Programms im Original erwerben. Der Funktionstest erfolgt demnächst, mit einem Bericht an dieser Stelle.

ARCHIVIERUNG / PACKPROGRAMME

Wir haben uns ein Verzeichnis “Packer” eingerichtet und alle DOS Archivierer/Packer, deren wir habhaft werden konnte, hineinkopiert. Am wichtigsten sind natürlich ZIP, LHA, ARC, ARJ, ZOO, TAR, RAR und ACE. Eine gute Quelle ist für fast alle Packprogramme ist das Systemhaus Brandenburg. Eine funktionierende 16-Bit DOS-Lösung für 7ZIP haben wir bis dato nicht gefunden. Die meisten guten File-Manager bringen zwar keine Archivierungsprogramme mit, können diese aber einrichten und benutzen, so auch der “DOS Navigator”.

SCREENTHIEF

ScreenThief ist ein kleines TSR-Programm, das Screenshot’s von (fast) allem aufnimmt, was auf dem Bildschirm gerade zu sehen ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich um Mono, CGA, EGA, VGA oder SVGA, Grafik oder die unterschiedlichsten Textmodi handelt. Der Screenshot kann u.a. als Text oder in verschiedenen Grafikformaten abgespeichert werden. Leider konnte von einigen Programmen unter DOS keine Bildschirmfotos erzeugen, weil der “Hotkey” nicht funktionierte. Das Problem trat immer mit Programmen auf, die einen DOS Extender (DPMI) benutzen. Es gibt offensichtlich ein Problem mit dem Protected Mode.

QUICKVIEW

Zum Darstellen von Grafiken wird QuickView Pro 2.61 installiert. Das Programm läuft im Protected Mode und benötigt daher mindestens eine 386er CPU. Es kann Grafiken bis zu einer Auflösung von 1280×1024 (das schafft unser 17″ Monitor) darstellen. Formate wie BMP, PCX, JPG, GIF u.v.m. werden angezeigt. Da das Programm gut ist, haben wir die Shareware registriert, um den Author zu unterstützen.

NSSI

Das Programm NSSI gibt einen guten Überblick über die Hardware des Systems. Viel kompakter und auch sehr gut ist der russische “Informer”.

STAR COMMANDER und VICE

C64/C128 Disketten ohne Kopierschutz sichert man am Besten mit Star Commander 0.82. Um die erzeugten D64-Images zu testen bietet sich der Emulator Vice 2.2 an. Der Archivierungs-Rechner ist am parallelen Port immer mit einer “1541 II” verbunden, um C64-Disketten verarbeiten zu können. Tipp: neuere Versionen von “Vice” machen unter DOS Probleme, wir bleiben bei dieser Version.

MUPDF

Ein plattformübergreifender PDF-Viewer, dessen Quellcode verfügbar ist. Für die schlechten Voraussetzungen, die unter DOS für so ein Programm gegeben sind, ist die aktuelle Version 1.7 ein Meisterwerk. MUPDF unterstützt Transparenz, Verschlüsselung und Hyperlinks. Auch XPS und OpenXPS Dokumente können angezeigt werden. Suche im Dokument ist möglich.

Einrichtung der Programme

DOS NAVIGATOR
Der “DOS Navigator” ist unsere Schaltzentrale. Daher richten wir ein “User Menü” für die wichtigsten Programme, die Verarbeitung von Archiven und von Dateierweiterungen ein. Unter dem Menüpunkt “Options->Archive” wird die Datei “archiv.ini” bearbeitet. Das geht über den Editor oder aus dem Programm heraus. Die meisten Parameter der verschieden Packer sind bereits vorgegeben und funktionieren auch. Man muss nur noch die Pfade einstellen, wo das jeweilige Pack-Programm zu finden ist. In meinem Fall ganz einfach: das Verzeichnis “Packer”, da sind alle drin (s.a. weiter unten ‘PACKER’). Unter “Options->Extension File Edit” kann man ein bisschen Windows-Feeling aufkommen lassen. Dabei wird eine Konfigurationsdatei für die Extensions “.pcx, .bmp, .tif, .jpg, .gif” bearbeitet. Wir konfigurieren die Einstellungen so, das der Viewer “QuickView Pro” gestartet wird, wenn eine Datei mit einer entsprechenden Extension doppelgeklickt wird. Bei der Extension ‘.doc’ starten wir dagegen “Microsoft Word”. Bei “.htm, .html” wird für die Darstellung der Webbrowser “Dillo” aufgerufen, für die Anzeige von  “.pdf” das Tool “MUPDF”. So könnte man natürlich weitermachen, z.B. für “.c” oder “. h” den “Microsoft Quick C Compiler” starten, bei “.bas” “Borland Turbo Basic” oder “Microsoft Quick Basic”.

DILLO
Nur um “Dillo” ins Internet zu bringen, brauchen Sie nicht ein ganzes Microsoft TCP/IP Netzwerk einzurichten. Da “Dillo” einen eigenen TCP/IP Stack (WATTCP) mitbringt, benötigen aber einen Packet-Driver für die Netzwerkkarte (s.u. Tipp). Googeln Sie “Packet Driver for DOS” und laden Sie sich den Treiber für Ihre Karte herunter. Dieser muss vor dem Aufruf von “Dillo” geladen sein. Die meisten Packet-Driver lassen sich nach Gebrauch auch wieder aus dem Speicher entladen. Die Einstellungen der TCP/IP-Konfigurationsdatei “wattcp.cfg” zu erklären, würde jetzt zu weit führen. Am einfachsten ist es, wenn Sie ein DHCP-Netzwerk haben. Suchen Sie in “wattcp.cfg” den Eintrag “my_ip = dhcp”. Dieser ist nur auskommentiert. Damit könnte es schon funktionieren. Beachten Sie zur Fehlersuche die Ausgaben in der Datei “Dillo.log”. Natürlich können Sie nicht alle Webseiten öffnen, Java und Splash funktionieren in “Dillo” (noch) nicht. Die Seiten, die sich mit historischer Software beschäftigen, sind in der Regel nicht besonders anspruchsvoll und können korrekt angezeigt werden.
Tipp: Wenn vor dem Starten von “Dillo” andere Programme mit einem DOS Extender aufgerufen werden, kann es Probleme mit “Dillo” geben.
Tipp: Packet DOS Treiber für Netzwerkkarten finden Sie oft auch auf der entsprechenden Treiberdiskette. Packet Treiber sind normalerweise ausführbare Programme, keine üblichen Treiber mit der Endung “*.dos” oder “*.sys”. Eine gute Adresse ist auch die Seite von Georg Potthast: http://www.georgpotthast.de/sioux/packet.htm. Packet Driver können durch erneuten Aufruf mit einem Parameter meistens auch wieder aus dem Speicher entfernt werden, ohne Neustart des Rechners.

PACKER
Alle Packer-Programme für DOS, deren wir habhaft werden konnten, habe wir zusammen in ein eigenes Verzeichnis kopiert und einen Pfad darauf gelegt. Es ist so auch einfacher, den Programmen, die mit externen Packer-Programmen umgehen können, zu definieren, wo sich diese befinden. Das Systemhaus Brandenburg bietet eine große Auswahl an Packern für DOS.

Datensicherung unter DOS

Für DOS gab es in den frühen 1980iger Jahren keine große Auswahl an Backup-Software, die nicht als Ziel ein Bandlaufwerk oder Disketten voraussetzten. Andere externe Massenspeicher standen zu dieser Zeit einfach nicht zur Verfügung oder waren für den privaten Bereich zu teuer (z.B. SyQuest-Wechselplatten oder die Bernoulli-Laufwerke von Borsu/Iomega). Im Profibereich wurden fast ausschließlich Bandlaufwerke eingesetzt, da diese preiswert ausreichend große Speicherkapazitäten zur Verfügung stellen konnten. Der private Anwender war auf Backup/Restore aus DOS oder Fastback (Fifth Generation Systems) angewiesen und sicherte auf Disketten. Das war bereits bei Festplatten mit nur 20 MiB eine fehlerträchtige und zeitraubende Methode. Erst mit den Iomega Zip-Laufwerken kam 1994 eine für jedermann erschwingliche und für die Datensicherung taugliche Lösung auf den Markt (100 MiB – 750 MiB). Der Iomega-Treiber für Zip Laufwerke benötigt eine 80286 CPU oder höher. Damit das kleinste Zip-Laufwerk mit einer Partition (100 MiB) zur Verfügung steht, braucht es mindestens DOS 4.0. Aber schon aufgrund der Hardwareanforderungen scheiden Zip-Laufwerke für PC’s und XT’s aus. Es existiert jedoch mit palmzip.sys (Author: Klaus Peichl) ein Treiber für 808x CPU’s, der minimal sogar nur DOS 2.11 benötigt. Damit lassen sich heute auf einem PC/XT (der i.d.R. eine MFM-Festplatte besitzt), einem Zip-Laufwerk und einem Backup-Programm, das als Ziellaufwerk einen Laufwerksbuchstaben akzeptiert (z.B. Fifth Generation Systems mit Fastback Plus oder Gazelle Systems mit Back-It) gute Backup-Lösungen realisieren. Ab 1991 kamen weitere unter DOS lauffähige Backuplösungen von Norton (Norton Backup) und Central Point Software (Central Point Backup) hinzu. Diese unterstützten aber ausschließlich Bandlaufwerke und Disketten als Backmedium.

Neuere Backup-Programme (Acronis True Image, Norton Ghost 7.5) haben oftmals die Möglichkeit, eine bootfähige Rescue-CD zu erstellen. Voraussetzung für deren Einsatz ist natürlich, das der Rechner auch ein BIOS besitzt, das von CD-ROM booten kann und genügend Hauptspeicher zur Verfügung steht.

Quarterdeck DiskClone

Bei älteren Rechnern mit IDE- und SCSI-Festplatten, die keine eigenständige Boot-CD erzeugen oder für Rechner ohne CD-ROM Laufwerk, verwenden wir das komfortable DiskClone der Firma Quarterdeck aus dem Jahr 1998. Ein einfach gehaltenes Programm, das aus einer Datei besteht und locker auf eine Diskette passt. Es kopiert den gesamten Inhalt einer Festplatte auf eine andere interne oder externe Festplatte. Mit dem Programm kann man nicht nur 1:1 Clones erstellen, sondern auch ein Image einer Festplatte erzeugen, definierte Inhalte sichern oder ein beschädigtes Laufwerk wiederherstellen. DiskClone ist recht schnell und flexibel (unterstützt FAT32 und ermöglicht so Partitionen mit mehr als 2 GB). Es läuft nicht nur unter DOS, sondern auch unter Windows 3.1, 95, 98, NT und OS/2. Die Systemanforderungen sind allerdings hoch: 80486, 16 MiB RAM. Gut eingerichtete Festplatten von AT’s und 386ern – mit denen DiskClone nicht funktioniert – haben wir auch schon mal mit xcopy auf eine Zip-Diskette gesichert.

Acronis TrueImage

Bei unserem Rechner, der als Massenspeicher ja eine CF-Card hat, benutzen wir jedoch das ebenfalls etwas angestaubte TrueImage Version 9.0 (Acronis). Das ist zwar ein 32-Bit Windows Programm, es kann nach der Installation aber ein Notfallmedium in Form einer bootfähigen CD erzeugen, die auch unser Rechner booten kann. TrueImage identifiziert die Quell- und Ziel-CF-Cards mit den richtigen Werten und zeigt mehr Details bzgl. der Partitionsgrößen als DiskClone. Auch die automatische Anpassung der Partitionsgrößen geht perfekt. Die minimalen Systemanforderungen bzgl. der Notfall-CD konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Binary Research Ghost

Für XT und AT Computer bietet sich außerdem Ghost an, das Binary Research 1996 auf den Markt brachte. Die meisten kennen das Programm als Norton Ghost oder später als Symantec Ghost. Binary Research begann 1996 mit dem Verkauf von Version 1.0/1.1, gefolgt von Version 2.0/2.07 und Version 3.0/3.1. Der Haupteinsatzzweck von Ghost war allerdings nicht das Erstellen von konventionellen Datensicherungen, sondern die Unterstützung bei der immer gleichen Einrichtungen bzw. Installationen von identischer Computer-Hardware mit einem Betriebssystem. Host und Client können bei allen Versionen eine Netzwerkverbindung (Netbios) oder eine Verbindung über ein paralleles Kabel (Laplink) zwischen den Computer herstellen. Klar ist, Ghost läuft zwar auf unter DOS auf XT’s und AT’s, wurde aber für Computer mit 486/586 CPU und Microsoft Windows oder Novell Netware konzipiert.

Die ersten zwei Versionen laufen mit einem IBM XT und ohne Erweiterungsspeicher. Ab Version 2.x wird FAT32 unterstützt, ab 3.x wird XMS verwendet, daher wird mindestens eine 286-CPU vorausgesetzt. Version 4.0 verwendet den Pharlab Extender, läuft aber immer noch ab einem 286er. Ab Version 5.0 wird eine 386 CPU (und höher) und VGA benötigt. Ghost läuft ab da im Grafikmodus, die vorhergehenden Versionen übrigens alle im Textmodus. Wer also ein Festplatten-Image für einen IBM-AT oder Clone erstellen möchte, kann als neueste Version Ghost 4.0a verwenden. Diese Ghost-Version kann auch Backups älterer Versionen noch lesen.

Weitere Alternativen unter DOS wären noch die Rescue-CD’s, die sich mit CloneZilla, DriveClone oder GParted erstellen lassen.

Netzwerk unter DOS

Der Microsoft Network Client 3.0 war dafür vorgesehen, um unseren DOS-Rechner über ein TCP/IP-Netzwerk mit Windows-Rechnern und unserer NAS Festplatte zu verbinden. Problematisch ist, das trotz vieler Umkonfigurationen nur knapp 540KiB konventioneller Speicher nach dem Laden des Netzwerks übrigbleiben. Da dies für viele Programme zu wenig ist, müsste bereits beim Booten eine Auswahl getroffen werden, bestimmte Treiber/TSR’s zu laden bzw. nicht zu laden (z.B. USB, Virus-Scanner), um soviel freien Platz im UMA zu schaffen, damit die Netzwerk-Programme zumindest teilweise hochgeladen werden können. Alle Optimierungen zusammen jedenfalls führen zu den genannten 540KiB. Zum Kopieren von Dateien auf der Kommandozeile oder mit wenig speicherfressenden FileManagern würde es reichen. Trotzdem waren wir wegen des eingeschränkten konventionellen Speichers nicht zufrieden mit dem Netzwerkbetrieb unter DOS.

Eine sehr gute Anleitung zur Einrichtung des ‘DOS Client 3.0’ hat Gerd Röthig verfasst.

mTCP

Eine einfache und pratikablere Möglichkeit, über eine Netzwerkverbindung Daten zwischen modernen Windows-PC’s und reinen DOS-Rechnern auszutauschen ist, den DOS Rechner als FTP-Server einzurichten. Dafür gibt es eine tolle Lösung von Michael B. Brutman. Das DOS-Tool mTCP erlaubt die Einrichtung eines TCP/IP Stacks unter DOS. Ebenfalls im Paket enthalten ist ein FTP-Server. Um mTCP zu benutzen benötigt man zuerst einen sogenannten Packet-Driver für die jeweilige Netzwerkkarte. Dieser installiert die Software-Schnittstelle zwischen der Netzwerk-Hardware und DOS. Die Treiber funktionieren übrigens oft auch für moderne Netzwerkkarten, auch wenn die Modellbezeichnung nicht direkt mit der Spezifizierung des Packet-Drivers übereinstimmt. Der Chipsatz der eigenen Netzwerkkarte lässt sich u.a. mit dem Utility NICSCAN herausfinden. Eine große Auswahl dieser unter DOS nutzbaren Treiber sowie NICSCAN findet man bei Georg Potthast oder meist auch auf den Seiten der Netzwerkkarten-Hersteller. Wenn der Treiber läuft, muß mit dem Programm dhcp eine IP-Adresse vom Server angefordert werden. Die IP-Adresse sowie die IP des Standard-Gateways wird von dhcp automatisch in der Konfigurationsdatei (mtcp.cfg) eingetragen. Außerdem sind in dieser Datei Angaben über den Pfad auf eine Passwortdatei (ftppass.txt) erforderlich. In die Passwortdatei selbst wird ein Benutzername und ein Passwort hinterlegt. Mit diesen Zugangsdaten und der IP des FTP-Servers erhält ein Netzwerk-Client Zugriff auf den FTP-Server. FileZilla (oder auch andere Windows-basierte FTP-Programm) hatten keine Schwierigkeiten mit der ftp-Verbindung und dem Zugriff auf die Verzeichnisse und Dateien des DOS-Rechner’s. Ein wichtiger Vorteil einer Netzwerkkonfiguration mit der Kombination Packet-Driver/mTCP ist, das sich beides nach der Benutzung wieder aus dem DOS-Speicher entfernen lässt, ohne den Rechner neu zu booten.

Wir wollten aber auch noch testen, wir praktikabel es ist, für den Netzwerkbetrieb unter DOS Windows zu starten. Siehe dazu nachfolgend den Absatz zu Warum wurde zusätzlich zu DOS Windows 3.11 installiert.

Ein Wort zu Desqview 2.8 von Quarterdeck

Wenn man DOS benutzen will und dabei großen Wert auf Multitasking legt, dann bleibt eigentlich nur nur die Installation von Quarterdeck’s Desqview 2.8. Wir haben mit diesem mächtigen Werkzeug viel rumprobiert und gemerkt, das man sich darauf vollkommen einlassen muss. Das heißt dann aber auch, möglichst bei DOS 6.2x bleiben, den Speichermanager QEMM verwenden und Desqview sinnvollerweise als Zentrale immer in Betrieb haben. Dafür muss man dann auf FAT32 und LFN verzichten. Unsere Versuche, das Programm unter MS-DOS 7.1 in Verbindung mit QEMM 9.0 zum Laufen zu bringen mussten wir beenden, die Probleme haben sich gehäuft. Der USB-Treiber (“di1000dd.sys”) konnte FAT32-Laufwerke nicht mehr ansprechen, dann ging der Maustreiber (CTMOUSE) nicht, auch XMSDSK mussten wir wieder durch RAMDRIVE ersetzen. Geärgert hat uns das ständige RAM scannen und verifizieren von QEMM bei Booten des Rechners. Im Testrechner waren 256 MB installiert, das hat sich jedesmal eine Minute gezogen. Abschalten kann man das offenbar auch nicht, zumindest konnte wir keinen Parameter dafür finden. Moderne DPMI-Programme (z.B. MPXPLAY, DILLO) funktionieren unter Desqview gar nicht oder nicht im Multitasking-Betrieb. Da passt was nicht zusammen, für eingefleischte Desqview-Profis ist das vielleicht alles lösbar. Manche funktionierenden Programme laufen auch erheblich langsamer, obwohl der Testrechner potente 700 MHz hat. QEMM ist in der Version 9 ein toller Speichermanager, keine Frage. In einer Standard-Konfiguration standen 634 KB konventioneller Speicher zur Verfügung, 6KB mehr als unter DOS 7.1 mit allen Tricks. Wahrscheinlich müsste man sich mehr mit Desqview und dieser Problematik beschäftigen. Leider sind die Informationen dazu im Netz mittlerweile eher spärlich. Einen zweiten Versuch mit Desqview haben wir in Kombination mit FreeDOS 1.1 gestartet, diesmal ohne QEMM, aber mit ähnlichem Ergebnis. Ein Multitasking-Manager, der einem zu startenden Programmen grade mal 450 KB konventionellen DOS Speicher zur Verfügung stellen kann, mag 1990 ein Renner gewesen sein, ist für einen heutigen DOS Rechner u.E. eher unbrauchbar.

Programmieren unter DOS

Warum Programme für DOS entwickeln, das macht doch keinen Sinn mehr? Stimmt natürlich! Sowas macht man nur aus Freizeitspaß. Wer also unter DOS Programme schreiben will, braucht eigentlich auch eine gute TUI-Bibliothek dazu. Damit das Ergebnis auch optisch was hermacht. Nachdem viele gute TUI ‘s von Microsoft, von Symantec (Norton) oder von der Star Division (StarView) nie der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wurden, bleibt einem unter DOS eigentlich nur Turbo Vision von Borland. Mit TV lassen sich ansprechende textbasierte Benutzeroberflächen generieren, die auch mit der Maus bedient werden können. Andere C-Bibliotheken wie Vermont Views (Vermont Creative Software) oder Vitamin C (Creative Programming Consultants) stammen aus den Jahren vor 1990 und wirken vergleichsweise angestaubt. Zur objektorientierten Klassenbibliothek Turbo Vision 1.0 passt dann idealerweise Borland C++ 3.1 oder Turbo Pascal 6.0/7.0. Beide Borland Compiler besitzen eine ausgefeilte IDE (Workbench), integrieren also alle Funktionen in einer Umgebung. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, daß noch weitere (kostenlose) 16Bit C-Compiler wie Pacific C, Watcom C++ und Borland Turbo C verfügbar sind. Nur mit Lizenz gibt es die verschiedenen Microsoft C Compiler. Hier wären die Versionen 5.0 – 7.0 zu empfehlen, die besitzen mit der PWB auch eine Workbench ähnlich der Borland IDE. Für kleinere Projekte ebenfalls zu empfehlen wäre Microsoft Quick C 2.x. oder Quick Pascal. Leider sind die Microsoft Compiler keine Freeware und gebraucht kaum mehr zu bekommen, und wenn, dann sind sie sind sündhaft teuer. Alternativ könnte man auch für DOS Programme ein frühes Microsoft Visual C++ (bis Version 1.5) einsetzen, dann braucht man allerdings ein 16-Bit Windows OS als Unterlage.

Borland hat bis zum Jahr 2002 mehrere Compiler als Freeware veröffentlicht. Dazu gehören nicht nur ältere Turbo Pascal- und Turbo C- Compiler, sondern auch die Borland Database Engine (BDE).

Basic Programmierer, die kein Geld ausgeben wollen, können First Basic (die Freeware Variante von Power Basic) verwenden. Ein entsprechender Download ist allerdings nicht mehr leicht zu finden. Power Basic als Original ist kostenpflichtig und wird als Windows Version derzeit noch weiterentwickelt. Wenn einem hier eine Version angeboten wird, wären Versionen ab 3.0 zu empfehlen. Erst ab dieser Versionsnummer wird von der IDE die Maus unterstützt. Borlands Turbo Basic 1.0 gilt als Abandonware und kann an verschiedenen Stellen im Netz heruntergeladen werden. Microsoft’s Quick Basic oder Basic PDS werden als Raritäten gehandelt und sind gebraucht selten und dann nur teuer zu bekommen. Ein schönes, aber noch seltener zu findendes Produkt ist Visual Basic for DOS. Hiermit lassen sich SAA-konforme mausgesteuerte Oberflächen realisieren.

Will man DPMI-Programme entwickeln, kann man auf den kostenlosen DJGPP (Delorie) zurückgreifen. Hier steht mit RHIDE ebenfalls eine Borland-ähnliche Workbench zur Verfügung. DPMI Porgramme erzeugen kann auch der Borland C/C++ Compiler 4.5. Zudem bringt er die DOS-Bibliothek Turbo Vision in der Version 2.0 mit. Leider läuft die Installation und auch die IDE selbst nicht unter DOS, sondern nur unter Windows 3.1x. Die einfach zu bedienende Borland IDE ist gut gelungen. Alternativ könnte man den Compiler aber auch von der DOS-Kommandozeile starten. Dann muß man sich „make“-Dateien” allerdings selbst zusammenbasteln.

Fazit: was geht heute noch mit einem DOS-basierten PC?

  • USB Hardware in Form von nicht zu großen externen Festplatten (max. 120 GB), Zip- und CDROM-Laufwerken sowie Speicherkarten kann benutzt werden.
  • Modernes Dateimanagement ist über “File Manager” wie z.B. DOS Navigator oder PC-Tools Desktop sehr gut machbar.
  • Musikhören geht mit Programmen wie MPXPlay sehr gut.
  • Textverarbeitung und Tabellenkalkulation sind gut möglich. Die Dateiformate können aber von aktuellen Programmen entweder gar nicht mehr oder nicht zufriedenstellend importiert werden.
  • Um Daten auf’s Papier zu bringen, ist ein zeitgenössischer oder abwärts-kompatibler Drucker unumgänglich.
  • Brauchbare Zeichen- und Malprogramme sind verfügbar. Fotobearbeitung ist damit aber nur sehr eingeschränkt möglich.
  • Hochwertige Spiele gibt es viele, einige laufen nicht unter MS-DOS 7.1
  • Die Nutzung des Internets ist über Dillo mit starken Einschränkungen möglich. JavaScript’s werden ignoriert. Trotzdem ist es ein kleines Programmier-Wunder, das es unter DOS überhaupt geht.
  • Die Entwicklung neuer Software ist begrenzt möglich, macht kommerziell aber natürlich keinen Sinn. Die Grenzen des unter DOS machbaren zeigen Programme wie z.B. der Internetbrowser Dillo auf. Bei dieser Software und vielen anderen leistungsfähigen DOS-Programmen wird durch Einsatz von 32Bit DOS-Extendern (DOS/4GW, Phar Lap, HX DOS…) die 640KB Grenze umgangen. GUI-Bibliotheken (z.B. SWORD) ermöglichen auch dem DOS Programmierer die Erstellung ansprechender grafischer Benutzeroberflächen. Aber am Ende der Verbesserungsbemühungen wird ein GUI-Aufsatz wie Windows 3.x, GEM, SEAL2 oder New Deal herauskommen. Und die gibt es schon…
  • Netzwerkanbindung an moderne Rechner ist prinzipiell möglich. Für eine wesentliche Verbesserung bei reinen DOS-Netzwerken könnte man auch noch zu Netzwerklösungen wie Novell Netware oder LANtastic greifen. Aber egal was man tut: irgendwann werden z.B. große Festplatten, deren Dateisysteme oder nicht mehr kompatible Rechteverwaltungen Einschränkungen verursachen. Am Besten funktioniert es, wenn die alten Rechner bzw. die OS’s nur untereinander vernetzt werden.
  • PDF anzeigen ist möglich. Die letzte Version des Acrobat Reader, die unter DOS läuft, kann aber aktuelle Dokumente nicht mehr anzeigen und hat auch Probleme mit großen Dokumenten. MUPDF 1.7 kann große Dokumente verarbeiten und zeigt auch neuere Formate an. Allerdings braucht das auf einem 16Bit System alles seine Zeit…

Noch eine Bemerkung zu langen Dateinamen (DOSLFN) unter DOS. Native DOS-Programme unterstützen lange Dateinamen gar nicht oder nur rudimentär. Man kann längere Namen für Verzeichnisse und Dateien vergeben und mit den entsprechend angepassten Kommadozeilenbefehlen der LFNTools (LDIR, LREN …) auch anzeigen. Aber das war’s dann auch. So wie unter den modernen Windows-Versionen geht es dann doch nicht. Ausserdem gibt es Probleme des DOSLFN-Treibers mit Wechsellaufwerken (Zip, MO), wenn in einem Laufwerk kein Medium eingelegt ist. Man sollte dieses Feature also nicht überbewerten, es bleibt am Ende doch DOS mit der Limitierung auf 8.3.

Einige Texte für diese Internetseite wurde anfangs mit Word 5.5 für DOS geschrieben. Als der Text in das Internet-Werkzeug übernommen werden sollte stellte sich heraus, daß das alte DOS-Word Format kein modernes Programm mehr ohne Probleme importieren konnte. Man hätte auf ASCII ausweichen können und dann aber weiterhin das Codepage-Konvertierungsproblem DOS OEM zu Windows ANSI gehabt (Umlaute). Daher haben wir unter WfW 3.11 Microsoft Office 4.3 installiert und dann mit Winword weitergearbeitet. Mit diesem Format ging der Import schon leichter.

Was gar nicht geht…

  • Echtes Multitasking. MP3’s abspielen und gleichzeitig mit einem anderen Programm arbeiten geht nicht. “Task Switcher” lösen dieses Problem nicht und sind unserer Erfahrung nach sogar unbrauchbar, wenn moderne DPMI-Programmen mit verschiedenen Extendern “ge-switcht” werden sollen.
  • Moderne Geräte wie Kamera’s oder MP3-Player können nicht angeschlossen werden.
  • Moderne Drucker können nicht am USB-Port betrieben werden. Und wenn es gehen würde, dann scheitert es daran, das es für die Office Programme aus dieser Zeit keine spezifischen Treiber mehr gibt. Man ist also auf Drucker aus dieser Zeit oder zumindest auf welche mit parallelem Anschluß angewiesen.
  • Der Umgang mit dem Internet ist stark beschränkt, nur wenige Seiten werden korrekt dargestellt. Aktuelles Java, CSS und Flash machen den unter DOS verfügbaren Browsern den Garaus. Das gilt auch für die nachfolgende Beschreibung von Windows für Workgroups 3.11.

Ein DOS Rechner mit den dafür verfügbaren Business-Programmen kann moderne Hardware mit einem modernen grafischen Betriebssystem im normalen Alltag keinesfalls ersetzen! Für nostalgische Gamer bietet so ein Rechner allerdings einen Riesenspaß.

Die Einrichtung eines leistungsfähigen DOS Rechner’s unter Ausschöpfung aller Resourcen ist für Laien “aus dem Stand” nicht machbar. Die Notwendigkeit der kryptischen Bedienung über die Kommandozeile kann nicht umgangen werden. Eine Bearbeitung der Konfigurationsdateien und damit verbundenes Wissen über das Speichermanagement von DOS ist für ein optimales System unausweichlich. Der Lernaufwand dafür ist für einen GUI-Benutzer insgesamt recht hoch. ABER: für wirklich interessierte und lernwillige Einsteiger sollte das alles kein unüberwindbares Problem darstellen, denn man kann sich noch immer viele Informationen über DOS aus dem Internet holen oder alte Bücher besorgen. Macht man sich diese Mühe, dann bekommt man mit billiger Hardware ein extrem schnelles System, das schon Spass macht. Ein Hobby, mit dem man sich auch über einen längeren Zeitraum beschäftigen kann.
Die Beschaffung der Software ist praktisch nur noch über das Internet möglich. Viele Programme werden nicht mehr gepflegt, auch Fehler somit nicht mehr korrigiert. Moderne Software für DOS wird nur noch vereinzelt entwickelt, man muss mit dem leben, was da ist.
Die DOS-kompatible Hardware ist fast so alt wie DOS selbst. Mit Ausfällen muss gerechnet werden. Man sollte sich daher ein paar passende Ersatzteile (Mainboard, RAM, Netzteil, Festplatte, Diskettenlaufwerk, Grafikkarte, Kabel…) besorgen. Die findet man für kleines Geld und mit ein bisschen Geduld irgendwann in dem uns allen bekannten Internet-Auktionshaus.

DOS erfreut sich doch tatsächlich zunehmender Beliebheit, wie man in einigen Internet-Foren feststellen kann: “DOS ain’t dead!”

Bemerkungen zu den obigen Screenshots

Wir wurden bereits gefragt, mit welchem Programm ganzen Screenshots der einzelnen Programme gemacht haben. Unter Windows kein Problem (Taste PrintScreen), aber unter DOS gibt es tatsächlich eines mit DPMI-Programmen. Mit diesen funktioniert unser Screen-Capture-Tool ScreenThief nicht. Es blieb daher nur die Möglichkeit, die Screenshots in einer virtuellen DOS-Maschine (VM) zu machen. Diese haben wir mit VirtualBox auf einem iMac eingerichtet. Die Festplatte des DOS-Rechners wurde ausgebaut, über USB an den Mac angeschlossen und die gesamte DOS 7.1 – Partition in ein ISO-Image kopiert, welches als virtuelles CD-Laufwerk in die VM eingebunden werden kann. Unter Zuhilfenahme einer DOS 7.1 Bootdiskette wurde die Festplatte der VM eingerichtet, dann der komplette Inhalt des (virtuellen) CD-ROM Laufwerks einfach auf die virtuelle Festplatte kopiert. Einige Änderung in der DOS 7.1 Konfiguration mussten für den Betrieb in der VM vorgenommen werden.

  1. UMBPCI als Memory Manager hat nicht funktioniert, dieser wurde durch EMM386 ersetzt.
  2. Der kleine deutsche Tastaturtreiber “KBD” machte Ärger, musste gegen den Standard-Treiber “KEYBOARD.SYS” ausgetauscht werden.
  3. Der native ATI-Treiber funktionierte unter WfW 3.11 nicht. Hier konnte ein Standard-SVGA Treiber gefunden werden. Der lief, allerdings nur mit 256 Farben.
  4. Als Packet-Netzwerktreiber wird “PCNTPK” (Gwynr Software) mit der Einstellung “AM97C970A” in der VM verwendet. Funktioniert mit dann auch mit “DILLO”.

Warum wurde zusätzlich zu DOS Windows 3.11 installiert ?

Vorab: unsere Definition der 16-Bit Versionen von Windows – also die Versionen 1.x bis 3.x – ist die eines GUI-Desktop’s für DOS. Man benutzt also weiterhin das Betriebssystem DOS, bei Bedarf mit einer grafischen Benutzeroberfläche.

Allen Warnungen vor der Kombination DOS 7.1 / FAT32 / Windows for Workgroups 3.11 zum Trotz: es gab keinerlei Probleme, WfW 3.11 unter MS-DOS 7.1 zum Laufen zu bringen. Nachdem unten stehender Patch durchgeführt wurde, läuft WfW 3.11 ohne Mucken.

Nachfolgende Information steht im Zusammenhang mit obiger Kombination und ist im Forum von www.vogons.org zu finden:

The filesystem is fine but until you change a directory and make some file operation then you are stuck with phantom garbage files.
I have posted this problem over MSFN forums HERE and rloew came up with a small patch on win386.exe to stop it from corrupting the DOS directory pointers.
It works for both windows 3.1 and 3.11 , the changes needed are the following:

Patch SYSTEM\WIN386.EXE as follows:

Windows 3.1
0005EA26: 66 C7 46 49 FF FF -> 6A FF 8F 46 49 90
0005EC38: 66 C7 46 49 FF FF -> 6A FF 8F 46 49 90

Windows 3.11
00065A26: 66 C7 46 49 FF FF -> 6A FF 8F 46 49 90
00065C38: 66 C7 46 49 FF FF -> 6A FF 8F 46 49 90

Unsere WfW 3.11 Installation haben wir von einer Windows NT 3.51 Server CD durchgeführt, da die darauf enthaltene Version von WfW 3.11 den letzten Stand des Microsoft TCP/IP Stack’s und einige Patches bereits beinhaltet. Diese Version von WfW 3.11 kam u.E. nie in den Handel und befindet sich nur auf diesen CD’s. Die Installation von Win32s (32-Bit Laufzeit-Umgebung für Windows 3.1x) wird von einigen Programme (z.B. Internet Explorer 5.x) benötigt und ist zu empfehlen.

Die Netzwerkanbindung über TCP/IP funktioniert hier sehr gut. Der WfW.3.11 Rechner hat sich problemlos mittels TCP/IP in das bestehende LAN einbauen lassen. Alle Freigaben können benutzt werden, zumindest bis Windows XP. Ab Windows 7 und den nachfolgenden Windows-Versionen hakt es, aber es geht in unserem Fall in zumindest in eine Richtung mit WfW 3.11 als Client. Auch das Problem mit mangelndem Hauptspeicher wie unter DOS mit dem MS-DOS Client 3.0 ist hier nicht spürbar. Nach dem Beenden von WfW 3.11 steht wieder der volle Speicher für DOS Programme zur Verfügung. Der Nachteil ist: wenn wir eine LAN-Verbindung z.B. zu unserer NAS-Station brauchen, muß WfW gestartet und danach wieder beendet werden. Das ist übrigens auch der Grund, warum IFSHLP.SYS in der ‘config.sys’ und NET START in der ‘autoexec.bat’ eingebunden sein muß. Am Ende des Tages war aber reine Neugier die Installation für WfW 3.11. Wirklich notwendig ist es nicht, weil der Datenaustausch mit aktueller Hardware über ein Netzwerk mit mTCP (siehe weiter oben) sehr gut funktioniert.

Zwischen den letzten 16-Bit Browserversionen IE 5.01 und Opera 3.62 sind keine großen Unterschiede bzgl. der darstellbaren Internetseiten festzustellen. Beide tun sich mit modernem HTML bzw. JavaScript/CSS gleich schwer bzw. können es gar nicht und steigen daher oft aus. Man muss sich auf einfache Seiten bzw. absichtlich kompatibel gehaltene Seiten beschränken.

Bringt Windows 3.x sonst noch Vorteile ?

Windows 3.1/Windows für Workgroups 3.11 bringt für unseren Kernbedarf – das Ziehen von Diskettenimages – keinen echten Mehrwert. Der Vorteil, mehrere Programme gleichzeitig am Laufen zu haben und zwischen ihnen umzuschalten, wirkt sich hier nur minimal aus. Durch die Möglichkeit, auch unter Windows 3.1x mit Disk-Image Programmen ungeniert auf die Hardware zugreifen zu können (in diesem Fall auf den Floppy-Controller), ergeben sich zumindest keine Einschränkungen gegenüber DOS.

  • Das primitive Multitasking von Windows 3.1x, das nicht von Windows selbst kontrolliert wird, sondern bei dem die Programme sich die Prozessorleistung selbst zuteilen können, ist manchmal eher ein Schaden als eine Hilfe. Trotzdem ist die Möglichkeit zum Task-Switching im Vergleich zu DOS und zumindest mit diesbezüglich sauber programmierten Programmen ein klarer Vorteil.
  • Natürlich vereinfacht sich sich auch das Speichermanagement: Windows for Workgroups 3.11 kann bis zu 256 MiB RAM verwenden. Damit das geht muß MS-DOS 7.1 oder wenigstens dessen Version von Himem.sys vewendet werden.
    Der letzte für 16Bit-Windows erhältliche Browser Internet Explorer 5.x kann auch nicht mehr Webseiten korrekt darstellen als Dillo unter DOS. Kein Vorteil für Windows diesbezüglich. Ähnliches gilt für den Acrobat Reader 3.0x gegenüber MUPDF bei pdf-Dateien.
  • Im Druckerbereich sind etwas neuere Treiber verfügbar als unter DOS.
  • Die Programme für Windows sind leistungsfähiger und einheitlicher zu bedienen, viel „WYSIWYG“ gibts auch.
  • Die DOS Spiele laufen hier genauso.

Dafür nimmt man ein System in Kauf, das nach einer Treiber- oder Programminstallation schnell mal nicht mehr startet.

Nachtrag zu Windows for Workgroups 3.11

Desktop

Um die Verwaltung von Laufwerken und Programmen zu vereinfachen (und aus Neugier) wurde das Norton Desktop für Windows 3.0 (NDW) installiert. Gefühlt läuft WfW 3.11 damit sogar einen Tick stabiler. Der NDW bringt viele Zusatzprogramme aus den ‘Norton Utilities’ mit, zudem ist eine recht praktische Unterstützung der rechten Maustaste verfügbar. Ausserdem haben wir Opera 3.62 und StarOffice 3.1 aufgespielt. Letzteres ist sehr gelungen und dürfte zu dieser Zeit durchaus ein Konkurrent zu MS-Office gewesen sein.  Im letzten Screenshot sieht man die Netzwerkeinbindung eines “Windows 7” Rechners. Das verbundene Laufwerk wird über ein Symbol auf dem Desktop angezeigt (siehe Pfeil).

Es gibt noch weitere Desktop Aufsätze für Windows 3.1, alle mit dem Ziel die Benutzbarkeit der GUI zu verbessern. Central Point Software bietet mit PC Tools für Windows eine aufwändige Umgestaltung von Windows 3.1, natürlich mit vielen grafischen Versionen seiner Utilities und war somit die direkte Konkurrenz zum Norton Desktop. Data Becker versuchte mit Doors! ebenfalls die Benutzbarkeit von Windows 3.1x zu verbessern, beschränkte sich jedoch weitgehend auf die Umgestaltung der Benutzeroberfläche.

TCP/IP – Netzwerk

Natürlich hat sich auch bei Netzwerkverbindungen in modernen Betriebssystemen viel getan. Nach Windows XP wurde das Dateifreigabeprotokoll aktualisiert und ältere unsichere Protokolle wie die in Windows 3.11 verwendeten funktionieren nicht mehr. So ist es nicht verwunderlich, das ein WfW 3.11 Rechner Probleme hat, sich z.B. mit Windows 10 zu verbinden. Wir haben daher testweise einen zweiten Rechner mit WfW 3.11 und TCP/IP eingerichtet, um die Netzwerkverbindung unter zwei gleichartigen Rechnern zu testen. Erwartungsgemäß funktioniert das sehr gut, jedenfalls auf einer einfachen Peer-to-Peer-Ebene. Dateien, Drucker oder Internetverbindungen unserer beiden vernetzten Rechner können innerhalb der gleichen Workgroup problemlos geteilt werden, Eine bequeme und einfache Netzwerklösung für private Zwecke, die aber natürlich nicht über die Schwächen dieses Prinzips im Vergleich zur Domain hinwegtäuschen darf. Die größte Anfälligkeit der Arbeitsgruppen-Netzwerke liegt bei der Netz-Authentifizierung, die nicht zentral auf einem Server verwaltet wird, sondern jeweils vom Client selbst. Die Passwortverwaltung auf einem WfW 3.11 Rechner ist jedoch primitiv und damit extrem unsicher.

Um WfW 3.11 Rechner dennoch den Zugriff auf Freigaben moderner(rer) OS wie Windows 7, 8 und 10 zu ermöglichen, kann deren Sicherheitstufe der Indentifizierung heruntergesetzt werden.

  • regedit aufrufen
  • durchklicken bis HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Lsa
  • den Schlüssel LmCompatibilityLevel wählen. Wenn er nicht existiert dann einen Eintrag erzeugen (DWORD)
  • den Wert 1 für diesen Schlüssel eingeben

Nach einem Neustart werden die Authentifizierungsebenen LM und NTLM ermöglicht und WfW 3.11 kann auf die freigegebenen Verzeichnisse zugreifen.

Einige hilfreiche Links:

Foren Sprache Erklärung
www.vogons.org E Es geht u.a. um die DOSBox und wie man Spiele unter DOS ans Laufen kriegt
www.vcfed.org E Hier tummeln sich viele Hard- und Software-Spezialisten für DOS Pc’s
Webseiten
www.win31.de D Hier finden Sie viele hilfreiche Utilities für Windows 3.1x
www.pc-tools.net E DOS Utilities für viele Zwecke
www.uwe-sieber.de D Viele DOS Programme und Treiber
www.mdgx.com E Viele Tipps und Programme für DOS und Windows
www.archive.org E Eine unerschöpliche Software-Quelle …

 

Auf Links zu den Seiten ‘Vetusware’ und ‘WinWorldPC’ verzichten wir, weil uns die rechtliche Situation bei der Benutzung von ‘Abandonware’ zu widersprüchlich ist.