Natürlich benötigen wir die nachfolgenden Programme nicht für das Ziehen von Disketten-Images. Die Installationen haben wir reiner Neugier und Nostalgie vorgenommen. Mit einigen dieser Programme hat man mal gearbeitet, von anderen zwar gehört, aber nie benutzt. Nicht wenige davon wären auf einem Rechner der XT/AT-Klasse zu langsam oder gar nicht mehr lauffähig, da sie auf die Nutzung von XMS Speicher angewiesen sind. In den 80iger und frühen 90iger Jahren haben einige dieser Programme richtig viel Geld gekostet.

File Manager

Viele DOS Anwender hatten Anfang der 80iger Jahre Schwierigkeiten, Datei-Operationen (Kopieren, Löschen, neue Verzeichnisse anlegen, ASCII-Dateien bearbeiten…) auf der Kommandozeile durchzuführen. Die für die Dateioperationen notwendigen DOS-Befehle erschienen ihnen kryptisch, die meist nachfolgenden Fehlermeldungen ebenso. Die Software-Hersteller erkannten dieses Problem und brachten Programme auf den Markt, die diese Probleme beheben oder wenistens entschärfen sollten.

Alle nachfolgend aufgeführten File-Manager visualisieren die Verzeichnisstruktur einer Festplatte. Der Anwender bekommt einen besseren Überblick über deren Inhalt und kann besser in den Verzeichnissen navigieren. Alle Programme beherrschen die Grundfunktionen zum Umbenennen, zum Löschen und Kopieren von einer oder mehreren Datei(en), können Verzeichnisse anlegen, umbennen und löschen. Man kann Dateiattribute verändern und ASCII-Dateien editieren. Die leistungsfähigeren File-Manager besitzen zudem Funktionalität zum Packen und Entpacken von Archiven, wobei die jeweiligen Pack-Programme normalerweise in einem separaten Verzeichnis abgelegt sein müssen. Viele haben auch die Möglichkeit verzeichnis-übergreifender Datei-Operationen (kopieren, löschen) durchzuführen und dafür XMS-Speicher zu verwenden. Die meisten erlauben es, über ein integriertes konfigurierbares Menü aus dem Programm heraus externe Anwendungen zu starten, wobei ein kleiner Teil des File-Managers im Speicher verbleibt und sich nach dem Beenden des aufgerufenen Programms sich selbst wieder herstellt. Sie sind dadurch auch als einfacher Desktop verwendbar.

Bei uns wird eigentlich eigentlich nur der DOS Navigator und manchmal der Norton Commander eingesetzt. Es sollen nachfolgend aber auch einige andere File-Manager augelistet werden, die weniger verbreitet waren. Auch diese Programme hatten ihre Fan-Gemeinde, und so geraten sie nicht ganz in Vergessenheit. Jeder DOS-Anwender hat in dieser Kategorie Software seinen eigenen Favoriten, wobei XTree und der Norton-Commander mit Sicherheit die größte Verbreitung besaßen. Weiterlesen

DOS NAVIGATOR

Diesen sehr umfangreichen, russischen Festplattenverwalter gibt es in mehreren Versionen, alle sind Freeware. Die Version 6.4 (DN OSP) für den DPMI Mode ist des Autors persönlicher Favorit, sie hat das beste Speichermanagement, einen leistungsfähigen ASCII-Editor und unterstützt lange Dateinamen. Werden andere Programme gestartet, bleibt nur ein Re-Loader mit 1,5KB im Speicher, der Rest des Programms wird in den XMS-Speicher ausgelagert. Der DOS Navigator wäre vollständig mit der Maus bedienbar, hat aber auch eine ausgefeilte Tastaturbedienung. So ist man viel schneller. Verschiedene Farbdesigns sind möglich und abspeicherbar. Ob man dieses Programm dem Norton Commander 5.5 vorzieht ist Geschmackssache. Eine Weiterentwicklung des DOS Navigator ist der Necromancer DOS Navigator 2.31. Wichtige Unterschiede sind nicht erkennbar.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: ja Dateifenster: 2 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: ja Dateiviewer: ja Dateisuche: ja
Zusatzprogramme: Telefonbuch, Terminkalender, Taschenrechner, ASCII-Tabelle, Terminal

NORTON COMMANDER

Die letzte (deutsche) DOS-Version 5.51 des weitverbreiteten Dateimanagers ist neben XTree sicher das bekannteste Programm in dieser Riege. Die Technik mit den zwei Laufwerksfenstern und der gleichzeitig benutzbaren Kommandozeile haben bis in die heutige Zeit unzählige Programme kopiert, auch solche, die unter GUI’s laufen.Die Version 5.5 unterstützt nun auch lange Dateinamen. Vorteile des NC 5.5 gegenüber dem DOS Navigator ist die Möglichkeit, Verzeichnisse zu synchronisieren sowie die gute Online-Hilfe.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: ja
Kommandozeile: ja Dateifenster: 2 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: zip Dateiviewer: ja Dateisuche: ja
Zusatzprogramme: Terminal

XTREE

Xtree 3.01 ist ebenfalls ein Programm, das nach Erscheinen des IBM PC 1985 in seiner ersten Version auf den Markt kam. Die Version 3.0 ist die letzte, die für MS-DOS erschienen ist. XTree weicht mit seiner Bedienungsart doch ziemlich von den anderen Dateiverwaltungs-Programmen ab. Der Festplatteninhalt bzw. deren Verzeichnisstruktur wird als Baumansicht in einem Fenster dargestellt. Die Details – also der Inhalt eines Verzeichnisses – in einem kleineren Fenster im unteren Bildschirmbereich. Es zählt in der Version 3 mit Sicherheit zu den leistungsfähigsten Programmen dieser Art, wenn man sich an die Bedienung mal gewöhnt hat. XTree wurde lange weiterentwickelt. So gibt es auch Versionen, die für Windows angepasst wurden (ZTreeWin) und auch einige Clones (z.B. XFile, FileMaster). Der Hersteller Executive Systems wurde 1993 von Central Point Software (PCTools) übernommen.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: teilw.
Kommandozeile: indirekt Dateifenster: 1 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: ja Dateiviewer: ja Dateisuche: ja
Zusatzprogramme:

DOS CONTROL CENTER

In der Version 5.1.1 ein mächtiges Programm, vielleicht sogar das Mächtigste in dieser Kategorie. Leider ist es “Shareware” und hat lästige Einblendungen mit der Aufforderung zur Lizenzsierung. Mehrere Versuche, eine Vollversion zu erhalten (nur 19 EUR), scheiterte an einer Antwort des Lizenzgebers. Wie der Norton Commander kann DCC Verzeichnisse synchronisieren. Ansonsten ist der Leistungsumfang in etwa wie der des DOS Navigator.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: ja
Kommandozeile: ja Dateifenster: 2 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: ja Dateiviewer: ja Dateisuche: ja
Zusatzprogramme: Karteikasten, Terminkalender, Taschenrechner, ASCII-Tabelle, Terminal, Scandisk

VOLKOV COMMANDER

Ein einfacher Dateimanager von Vsevolod Volkov (Ukraine), der – wie alle ‘Norton Commander’ Clones – mit zwei Laufwerksfenstern arbeitet. VC kann an den Funktionsumfang der vier erstgenannten File Manager nicht heran. Sein größter Vorteil: aufgrund reiner Assemblerprogrammierung ist er sehr schnell, sehr kompakt und passt daher auf jede Boot-Diskette. Er läuft problemlos auf auf alter und auch moderner Hardware. Eine Schwäche ist die Bedienung des integrierten ASCII-Editors, das ist aber Geschmackssache.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: nein Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: ja Dateifenster: 2 Programmstartmenu: nein
Pack/Unpack: extern Dateiviewer: extern Dateisuche: ja
Zusatzprogramme:

PC TOOLS

Die erste Version der PCTools der Firma Central Point Software (s.a. DOS Desktop) kam 1985 auf den Markt. PCTools war am Anfang eine Programmsammlung aus ‘File-Manager’, Backup- und Restore-Programm sowie einigen anderen Werkzeugen. Die Auswahl des Arbeitsverzeichnisses erfolgt – ähnlich XTree – über eine Baumdarstellung der Verzeichnisstruktur. Verzeichnisübergreifende Dateioperationen sind nicht möglich. Die hier gezeigte Version 4.3 ist auf moderner Hardware nicht mehr lauffähig. Die Nachfolger werden weiter unten beschrieben und sind von der Funktion her mehr Desktop als reiner Dateimanager.

Mausbedienung: nein Verzeichnisübergreifend: nein Int. Editor: ja
XMS-Speicher: nein Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: nein Dateifenster: 1 Programmstartmenu: nein
Pack/Unpack: nein Dateiviewer: nein Dateisuche: ja
Zusatzprogramme:

PATH MINDER

Der PathMinder 4.1 ist ein Klassiker, der aber nur in der Mitte 80iger größere Verbreitung fand. 1984 erschienen ist es vom Leistungsumfang her in die Jahre gekommen, läuft aber stabil unter jeder DOS Version und auch auf einem XT, wenn nur 256KB Speicher und eine monochrome Textkarte vorhanden sind. Es arbeitet mit einem Dateifenster und ist dank reiner Assembler-Programmierung schnell und kompakt. Leider kann PM keine ganzen Verzeichnisse kopieren oder löschen. Der Autor hat mit dem integrierten Editor lange Zeit die Quelltexte seiner C-Programme bearbeitet. Das Programm ist auch auf moderner Hardware lauffähig. PM 4.11 war dann die letzte Version dieses Programms, aufgepeppt mit Pull-Down Menüs.

Mausbedienung: nein Verzeichnisübergreifend: nein Int. Editor: ja
XMS-Speicher: nein Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: indirekt Dateifenster: 1 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: nein Dateiviewer: nein Dateisuche: ja
Zusatzprogramme:

STAR MANAGER

Der Star Manager 2.0 ist ein Programm der deutschen Softwareschmiede Star Division und ähnelt von der Optik her den frühen Dateimanagern von Windows 1.x und 2.x. Die bekanntesten Produkte der ehemaligen Lüneburger Softwareschmiede dürften aber der Star Writer sowie Star Office gewesen sein. Viele der neueren GUI-Produkte der Star Division basieren auf der plattform-übergreifenden Bibliothek Star View, die die Firma selbst entwickelt hat. Die Star Division wurde 1999 von Sun Corp. übernommen, die Star Office als OpenOffice weiterentwickelten.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ? Undelete: ja Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: indirekt Dateifenster: 1 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: nein Dateiviewer: nein Dateisuche: ja
Zusatzprogramme: Karteikasten, Terminkalender, Taschenrechner, ASCII-Tabelle

GVFM

GVFM (Graphic Vision File Manager) ist ein grafisches DPMI-DOS Programm, eine der Demo’s für die objektorientierte Graphic Vision GUI-Bibliothek. Die Optik und die Bedienung ist stark an den Windows Explorer angelehnt. Allerdings stellt GFVM zwei Lauifwerksfenster in der Art des Norton Commander zur Verfügung. Ein dazu passender externer ASCII-Editor ist ebenfalls als Demo verfügbar und kann eingebunden werden.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: nein Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: indirekt Dateifenster: 2 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: nein Dateiviewer: nein Dateisuche: ja
Zusatzprogramme: Kalender, Zeichensatztabelle und Taschenrechner

ADRENAL MANAGER

Ein für DOS-Verhältnisse außergewöhnliches Programm ist die Freeware Adrenal Manager vom Finnen Jani Vuorinen. Der grafische File-Manager arbeitet mit zwei Dateifenstern, verfolgt aber ansonsten ein etwas anderes, stärker auf die Bedienung mit der Maus ausgerichtetes Bedienungsprinzip als z.B. der Norton Commander und seine Clones. Es gibt kein ‘Pull Down’ Menü, dafür im unteren Teil mehrere Zeilen mit Schaltflächen, über die das Programm bedient wird. Eine ganz ähnliche Aufmachung hat Directory Opus, ein bekannter Datei-Manager aus der Amiga-Welt.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: nein Verzeichnis synchronisieren: teilw.
Kommandozeile: indirekt Dateifenster: 2 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: ja Dateiviewer: ja Dateisuche: ja
Zusatzprogramme: Binäreditor

ARC-SHELL 3.3

Ein weiterer grafischer Dateimanager ist ArcShell. Auch dieses Programm arbeitet mit zwei Dateifenstern, nur untereinander angeordnet. Kopieren und Verschieben von einer oder mehreren Dateien ist mit der Maus möglich. Gibt man in der Konfiguration ein Verzeichnis an, in dem sich die benötigten Packprogramme befinden, sind auch zip, arj und lha kein Problem mehr. Ein sehr umfangreicher und gut gelungener Dateimanager.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: nein Verzeichnis synchronisieren: ja
Kommandozeile: teilweise Dateifenster: 2 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: ja Dateiviewer: ja Dateisuche: ja
Zusatzprogramme: Binäreditor

TUTORDO

Tutordo stammt aus Italien (Marcello Vinci) und wird derzeit noch weiterentwickelt. Er besitzt nur ein Dateifenster, was aber – ähnlich XTree – keine echte Einschränkung darstellt. Als Text-Editor wird der DOS Editor eingebunden.

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: ja
XMS-Speicher: ja Undelete: nein Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: indirekt Dateifenster: 1 Programmstartmenu: ja
Pack/Unpack: extern Dateiviewer: nein Dateisuche: ja
Zusatzprogramme:

PC-VALET

Ein ähnlicher Datei-Manager wie Tutordo ist auch PC-Valet. Er besitzt auch nur ein Dateifenster, ist eine Mischung aus Xtree und 1Dir. Es gibt kein Pull-Down-Menu. Das ansonstern sehr einfach gehaltene Programm ist mit 25K Speicherbedarf sehr kompakt.

Mausbedienung: nein Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: nein, extern
XMS-Speicher: nein Undelete: nein Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: nein Dateifenster: 1 Programmstartmenu: nein
Pack/Unpack: extern Dateiviewer: nein Dateisuche: ja
Zusatzprogramme:

PINCO

Pinco’s Commander reiht sich wieder ein in die Riege der Norton Commander – Clones. Es stellt keine großen Hardware-Ansprüche und läuft ab 20286-CPU

Mausbedienung: ja Verzeichnisübergreifend: ja Int. Editor: nein, extern
XMS-Speicher: nein Undelete: nein Verzeichnis synchronisieren: nein
Kommandozeile: nein Dateifenster: 2 Programmstartmenu: nein
Pack/Unpack: extern Dateiviewer: nein Dateisuche: ja
Zusatzprogramme:

Alle anderen Programme wie FILE WIZARD, GENESIS COMMANDER, MIDNIGHT COMMANDER, DIRTREE und wie sie alle heißen, sind ähnliche Programme. Eine Sonderstellung nimmt der STAR COMMANDER ein. Auch er ist ein NC-Clone und von daher durchaus als Dateiverwalter zu gebrauchen. Sein Hauptzweck besteht jedoch darin, über serielle oder parallele Schnittstelle angeschlossene 15xx-Laufwerke die Diskettenformate aller Commodore 8-Bit Homecomputer lesen und schreiben zu können.

DOS Desktops Textmodus

NORTON DESKTOP

Im Grunde genommen ist der Norton Desktop 1.0 eine Kombination aus Norton Commander und Norton Utilities, zusammengefasst in einem einzigen Programm. Für das reine Dateimanagement ist das Ganze schon fast überladen. Aber es fehlt auch nichts: mehrere Laufwerksfenster öffnen, Dateien per “Drag&Drop” zwischen der Fenstern kopieren oder verschieben, Backups machen, Undelete von gelöschten Dateien, ASCII-Editor, Anti-Virus, Systeminfo, Disc Doctor und viele kleine Applikationen wie Scheduler, Taschenrechner und Terminal sind integriert.

PC-TOOLS DESKTOP

Das gleiche wie für den Norton Desktop gilt auch für PC Tools Desktop 8. Mehr geht nicht unter DOS, aber für reines Dateimanagement ebenfalls zu überfrachtet, fast schon ein Windows 3.x-Ersatz.

DOS Desktops Grafik

GEM

GEM (“Graphical Environment Manager”) ist eine grafische Benutzeroberfläche, die 1985 noch vor Microsoft Windows auf den Markt kam. Digital Research – der Hersteller von CP/M – entwickelte diese GUI vor allem für den Atari ST, aber eben auch für den IBM PC. Einige angepasste Anwendungen wurden im Paket bereits mit ausgeliefert (GEM Write, GEM Draw, GEM Paint), andere von Drittherstellern hergestellt (Ventura Publisher, Artworks). Zu seiner Zeit machte GEM im Vergleich zu den ersten Windows-Version den filigraneren Eindruck. Windows hätte in GEM einen wesentlich härteren Konkurrenten gehabt, wäre da nicht der verlorene Copyright-Prozess gegen Apple (u.a. der Papierkorb und die überlappenden Fenster mußten entfernt werden) sowie die schwache Vermarktung durch DR gewesen.

NEW DEAL OFFICE

New Deal Office 3.2 von 1996 ist der Nachfolger von Geoworks und Breadbox Ensemble. Das ist u.E. der ausgefeilteste GUI-Desktop für DOS. Viele Applikationen werden bereits mitgeliefert, womit NDO eher ein Office-Paket mit der Dreingabe einer GUI (PC/GEOS) ist. Hier bleiben (fast) keine Wünsche offen. Es ist wirklich alles da: Systemeinstellungen ähnlich Windows 95, Textverabeitung, Tabellenkalkulation, Dateimanager, Internet Browser und Mail Programm, File Viewer u.s.w. Um zwischen externen Programmen umzuschalten nutzt das Programm wahlweise die Task-Switcher von DR-DOS 6/7 bzw. von Novell Dos 7. Das alles verpackt in ein farbenfrohes, aber durchaus ansprechendes GUI, die der Optik von Windows 3.x überlegen ist. Aber das ist Geschmackssache.
Die Netzwerkeinrichtung wurde nicht getestet. Es gibt zwar Netzwerkeinstellungen in New Deal, aber nicht für Hardware. Die Textverarbeitung von “New Deal Office” kann zwar vieles importieren, aber nur sein eigenes Format schreiben. Was wir uns zudem von New Deal Office erhofft hatten, ist ein PDF-Viewer, aber den gibt es leider auch hier nicht.

DOS-PROGRAMM-MANAGER 4.0

Der Kern des Programm-Managers 4.0 ist ein frei konfigurierbares grafisches Menüsystem. Mehrere Gruppen können erstellt und über Funktionstasten bequem angewählt werden. Jede erzeugte Gruppe erzeugt ein Programmfenster, in dem die der Gruppe zugeordneten Programme als Symbol angezeigt werden. Ein Doppelklick auf eines der Symbole startet das Programm. Nach dem Beenden des Programms befindet man sich wieder im DOS-Programm-Manager.

Das Zuordnen von Programmen zu einem Dateisymbol ist einfach, auch das Verschieben in eine andere Gruppe ist problemlos möglich. Es steht eine Vielzahl von Symbolen zur Verfügung. Evtl. notwendige Startparameter von Programmen können angegeben werden. Auch die Fenster können in der Größe und Position verändert werden. Ein Terminplaner und einige Spiele sind inclusive. Werden Dateioperationen wie Kopieren, Löschen, Verzeichnisse erstellen etc. benötigt, dann befindet sich auch der Dateimanager ArcShell im Lieferumfang. Alles in allem eine Runde Sache.

Man könnte das Programm auch zu den Menüprogrammen (Programmstartern) zählen, die weiter unten beschrieben werden. Allerdings sind hier soviele Zusatzfunktionen on Board, das es unter Desktops laufen kann.

DESKTOP

Desktop V2.62 (1998) von Felix Ritter ist ein grafischer Dateimanager und Programmstarter. Das ganze Programm ist ausgesprochen liebevoll und aufwändig gestaltet. Stellenweise wirkt es aber doch ein bisschen “grafisch überladen”. Es läuft durchaus schnell und stabil und läßt bei der Konfiguration seines Programmstarters keine Wünsche offen. Deshalb ist dieses Programm nicht als reiner File-Managern oder als einfaches Menüprogramm (siehe weiter unten) einzuordnen, sondern hier bei Desktops.

ERGO

Ergo-Desktop 4.0 vom DMV Verlag aus dem Jahre 1992 ist grafisch ebenfalls aufwändig gestaltet. Der Ergo-Desktop enthält zusätzlich zu den Dateifunktionen lediglich einen ASCII-Editor und ein Programm zum Bearbeiten von Icons. Allerdings kann der Ergo-Desktop um Office-Funktionen mit Textverabeitung (Ergo-Text), Tabellenkalkulation (Ergo-Calc) und zur Datenverwaltung (Ergo-Base) zum Office-Paket Ergo-Works 4.0 erweitert werden. Als Startzenzentrale für vorgenannte Programme zu dienen scheint auch der Hauptzweck von Ergo-Desktop zu sein.

SEAL

Seal 2 ist nicht als fertiger Desktop gedacht, eher die Demonstration einer grafischen Bibliothek für Software-Entwickler. Man kann mit dieser “Demo” also nicht allzuviel anfangen. Sie soll die Möglichkeiten der Seal-Bibliothek verdeutlichen.

Eine GUI, die in diese Reihe passen würde, wäre natürlich auch Microsoft Windows 1.x bis 3.x. Die Vorstellung sparen wir uns an dieser Stelle, da kommen wir am Ende dieser Artikels noch darauf.

Prinzipiell haben GUI’s schon ihren Zweck unter DOS, durch sie gehen ein paar Sachen mehr (Internet, Grafiken, PDF), da sie bereits eine grafische Bildschirmdarstellung besitzen.

Menü Programme

Frei konfigurierbare Menüprogramme für DOS waren weitverbreitete Hilfsprogramme, die sich im Vor-Windows-Zeitalter fast auf jedem PC fanden. Sie dienten im Wesentlichen dem Starten von Programmen und Werkzeugen. Da diese Programme i.d.R. bereits beim Booten des PC’s gestartet wurden konnte dem Anwender die Konfrontation mit der Kommandozeile von DOS erspart werden. Dienstleister, die DOS-PC’s konfigurierten hatten dadurch die Möglichkeit, die Funktionen, die der Anwender (also der Kunde) benutzen konnte durch das Menü festzulegen. Überstützt ein solches Programm mehrzeilige Kommandos dann war es auch möglich, Daten-Dateien zu verwalten und mit der zugehörigen Anwendung zu starten.

Die Leistungsfähigeren dieser Programme können beinahe als Desktops bezeichnet werden. Einige davon waren Mehrbenutzerfähig und erlaubten optional das Starten eines Programms nur über ein Passwort. Wichtig ist, das die Menüprogramme selbst möglichst wenig Speicher benötigen, nachdem sie ein Programm gestartet haben. Im besten Fall bleibt nur ein kleiner Re-Loader des Menürpogramms im Speicher, den Rest kann das aufgerufene Programm für sich beanspruchen. Es gab aber auch eine Vielzahl selbstgebastelter Lösungen, die vorgenannte Fähigkeiten nicht hatten und auf einfacher Batch-Programmierung beruhten. Nachfolgend werden Menüprogramme beschrieben, die sich im Bestand des VCL befinden, zudem auch welche aus dem Share- und Freeware-Angebot. Weiterlesen

Wir können hier nur einge der Menüprogramme vorstellen. Bei Interesse kann jeder mal das bekannte Simtel-Archiv durchforsten, z.B. hier. Dort findet sich unter der Rubrik “menu” eine hohe zweistellige Zahl derartiger Software.

Wordperfect Shell 3.1

Die Wordperfect-Shell wurde von den Wordperfect-Entwicklern nicht direkt als Startmenü entwickelt. Die WPShell war gedacht, den Anwendern im Rahmen der Nutzung von Wordperfect 5.1 / 6.0 verschiedene Werkzeuge an die Hand zu geben, die zum Einen die Grundfunktionen eines Dateimanagers zur Verfügung stellte und zum Anderen die Bearbeitung von Wordperfect-Binärdateien und -Makros erlaubte. Die Menüfunktion zum Starten von Programmen ist daher eigentlich ein “Abfallprodukt”, aber trotzdem leistungsfähig und universell verwendbar. Die Shell wird über Pull-Down-Menü’s gesteuert und ist mausbedienbar. Submenüs sind möglich. Unsere Empfehlung für die Benutzung des Programms geht trotzdem in Richtung “erfahrener Anwender”.

Grafisch: nein Mausbedienung: ja Passwortschutz: nein
Multiuser: ja Hardware: PC/XT Menügruppen: beliebig
Oberfläche konfig.: Nein Fenstertechnik: ja Anzahl Menüeinträge: beliebig
Zusatzfunktionen: Dateimanager, spezielle Funktionen für Wordperfect

Fastmenü Gold 7.0

Hier handelt es sich um ein High-End Produkt aus diesem Bereich. Das grafische Programm bietet sämtliche Funktionalität, die man in diesem Bereich verlangen kann. Es kostet im Falle einer Registrierung 60US$, jedoch konnten wir bis auf die Registrierungsaufforderung keine Einschränkungen der Shareware-Version erkennen. Wird ein Programm aus Fastmenu Gold heraus gestartet, wird kein konventioneller Speicher verbraucht. Der gesamte Speicher steht der aufgerufenen Applikation zur Verfügung. Programmstarts können durch Vergabe eines Passworts geschützt werden. Fastmenü Gold 7.0 läuft zwar bereits ab PC/XT, ein VGA-Monitor nebst -Grafikkarte wird allerdings vorausgesetzt.

Grafisch: ja Mausbedienung: ja Passwortschutz: ja
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT, VGA Menügruppen: 80
Oberfläche konfig.: Ja Fenstertechnik: ja Anzahl Menüeinträge: 20 je Menügruppe
Zusatzfunktionen: Adressbuch, Taschenrechner, Archiv Unterstützung

IBM Fix Disk Organizer 1.0

Der Klassiker unter den Menüprogrammen ist der IBM Fix Disk Organizer. Gleich vorweg: auf unserem DOS Archiv Rechner läuft das nicht mehr. Uns ist es nicht gelungen, irgendein Programm aus dem Menü heraus zu starten. Auch nicht auf einem langsameren 386/25. Das Programm stammt eben aus 1984 und damit aus den Zeiten von PC’s und XT’s. Eine individuelle Optik erreicht man durch Ändern der Darstellungsfarben. Es läuft problemlos unter CGA, EGA und auch VGA. Y2K-fest ist das Programm nicht. Dafür gibt es allerdings einen Patch (fdo-x1.zip). Unser Urteil: berücksichtigt man die Entstehungszeit, dann ist das Programm gut gelungen und auf alten – sehr alten – Rechnern immer noch einsetzbar.

Grafisch: nein Mausbedienung: nein Passwortschutz: nein
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT Menügruppen: ?
Oberfläche konfig.: Ja Fenstertechnik: nein Anzahl Menüeinträge: ?
Zusatzfunktionen: Keine

Star Menü 5.0

Das textorientierte Star Menu gehört in die praktische Kategrie. Es tut was es soll, und das auf intuitive Art und Weise. Mit der Maus bedienbar, auf mehr auf die reine Tastaturbedienung ausgelegt erstellt man schnell Menüs und Submenüs. Nach dem Erzeugen eines Menüpunkts kann das zu startende Programm mit einem XTree-ähnlichen Dateisucher ausgewählt werden.

Grafisch: nein Mausbedienung: ja Passwortschutz: ja
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT Menügruppen: ja
Oberfläche konfig.: Ja Fenstertechnik: ja Anzahl Menüeinträge: 200
Zusatzfunktionen: Dateisucher, Screensaver, DOS Kommandozeile

Quik Menu 1.07

Das ebenfalls als Shareware vorliegende QuikMenu der Firma OSCS aus dem Jahr 1990 hat eine grafische Oberfläche. Was außergewöhnlich ist: Submenüs (hier Pages genannt) und Programmstarts werden hier als Textflächen – optional auch mit Icons – auf dem Desktop abgelegt und können mit der Maus frei verschoben werden. Das schaut optisch ein bisschen nach Windows aus. Farben der Textflächen können frei definiert werden. Stylisches Programm, einfallsreich gemacht. Es gibt auch noch die Versionen QuikMenu II und III.

Grafisch: ja Mausbedienung: ja Passwortschutz: ja
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT Menügruppen: 50
Oberfläche konfig.: Ja Fenstertechnik: ja Anzahl Menüeinträge: ?
Zusatzfunktionen: Taschenrechner, Kalender, Telefonbuch

Menu Works 2.1

Menu Works 2.1 stammt aus dem Jahr 1987 und ist einer der Vertreter dieser Kategorie, die größere Verbreitung erlangten. Es ist textbasiert, mausbedienbar, sehr schnell und macht einen aufgeräumten Eindruck. Das Erzeugen von Submenü’s und Starteinträgen ist einfach. Es ist auch möglich, von Menu Works im Zuge der Installation die Festplatte zu scannen und die Starteinträge automatisch erzeugen zu lassen. Grundlegende Verwaltungsfunktionen wie Verzeichnis erstellen/ändern, Dateisuche, Laufwerk ändern, DOS-Befehl, Uhrzeit / Datum einstellen und Speicherplatz anzeigen sind vorhanden.

Grafisch: nein Mausbedienung: ja Passwortschutz: ja
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT Menügruppen: unbegrenzt ?
Oberfläche konfig.: Ja Fenstertechnik: ja Anzahl Menüeinträge: 81
Zusatzfunktionen: Datei-Manager, DOS Kommandozeile, Starten/Beenden von TSR-Programmen, Screensaver

Glance 1.0

Das grafische Menüprogramm stammt aus dem Jahr 1992. Es ist einfach aufgebaut und leicht konfigurierbar. Mausbedienung iwird unterstützt. Die Menüeinträge werden als Buttons dargestellt. Die Optik mit den comic-artigen Grafiken legt nahe, das es für Kinder gedacht ist.

Grafisch: ja Mausbedienung: ja Passwortschutz: ja
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT, VGA Menügruppen: 4
Oberfläche konfig.: Nein Fenstertechnik: nein Anzahl Menüeinträge: 21 je Menügruppe
Zusatzfunktionen:

Design Shell 4.0

Der Aufwand bei der grafischen Gestaltung der Design Shell 4.0 ist hoch, aber es ist kein Schwergewicht unter den Menüprogrammen. Die als Shareware vertriebene Software stammt aus dem Jahr 1993 und mußte nach 30 Tagen registriert werden (30 US$). Den erzeugten Menüeinträgen können wahlweise kleine Symbole (Icons) zugeordnet werden. Symbole können mit einem integrierten Icon-Editor geändert oder neu kreiert werden.

Grafisch: ja Mausbedienung: ja Passwortschutz: ja
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT, VGA Menügruppen: unbegrenzt ?
Oberfläche konfig.: Nein Fenstertechnik: nein Anzahl Menüeinträge: 30 je Menügruppe
Zusatzfunktionen: Archiv Unterstützung, Icon-Editor

Direct Access 5.1

Der Hersteller von Direct Access – Fifth Generation Systems – ist einer der wenigen bekannten Hersteller derartiger Programme. Von ihnen stammen auch Softwareprodukte wie das bekannte FastBack (Backup Utility). Das Programm wurde für 89 US$ regulär über den Handel vertrieben und ist auf Grund seiner Verbreitung ein echtes Schwergewicht unter den Menüprogrammen. Es benutzt XMS bis 32 MiB und ist wirklich einfach zu konfigurieren. Optional kann DA 5.1 die Festplatte durchsuchen und die Menü’s automatisch erstellen. Aus dem Jahr 1990 stammend hat es leider auch Probleme mit Y2K. Der Nachfolger der Direct Access 5.1 war eine Version für Windows 3.x .

Grafisch: nein Mausbedienung: nein Passwortschutz: ja
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT Menügruppen: 26 (A – Z), 6 Ebenen / Gruppe
Oberfläche konfig.: Ja Fenstertechnik: nein Anzahl Menüeinträge: 308 Millionen
Zusatzfunktionen: Anti-Virus

Bestmenu 1.02

Bestmenu gehört wieder zur Shareware-Szene, eine Registrierung kostete 38 US$. Das eigentliche Menüprogramm und das Programm zum Erstellen von Menüeinträgen sind hier getrennt. Jeder Menüeintrag erzeugt eine Textdatei mit der Endung .bm, wodurch die Menüs auch mit einem einfachen Editor bearbeitbar sind. Das Programm wird nicht resident geladen, benötigt aber auch nur 33 KiB RAM.

Grafisch: nein Mausbedienung: ja Passwortschutz: nein
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: PC/XT Menügruppen: 6 Ebenen
Oberfläche konfig.: Ja Fenstertechnik: ja Anzahl Menüeinträge: >1 Million
Zusatzfunktionen:  Weltuhr

GrlDOS 0.1.1

GrlDOS ist eine relativ neue Open-Source-Entwicklung und läuft nicht nur unter DOS, sondern auch unter Windows 98. Es ist eigentlich speziell dafür gedacht, DOS/Windows Spiele zu starten. zu Jedem Eintrag können Genre, das Erscheinungsjahr und weitere Beschreibungen erfaßt werden, auch ein Coverbild oder ein Icon kann hinzugefügt werden. Dennoch ist es natürlich möglich, das Programm als universellen Programmstarter zu “mißbrauchen”. Allerdings sind die Hardware-Anforderungen hoch, GrlDOS ist ein DPMI-Programm. Der Start von Programmen wird durch temporäre Erzeugung einer Batch-Datei realisiert, welche nach Beendigung GrlDOS wieder startet. Das Programm kann über Sprachdateien an beliebige Sprachen angepasst werden. Derzeit verfügbar sind aber nur Spanisch und Englisch.

Grafisch: ja Mausbedienung: ja Passwortschutz: nein
Mehrzeilige Menüeinträge: ja Hardware: Pentium, XMS Memory Menügruppen:
Oberfläche konfig.: versch. Skins Fenstertechnik: ja Anzahl Menüeinträge: unbegrenzt ?
Zusatzfunktionen:  Archiv Unterstützung

Viele weitere Menüsysteme bzw. Programmstarter finden sie u.a. hier.

Office Programme

Microsoft Word 5.5

Die vorletzte offizielle Version von Microsoft Word für DOS aus dem Jahr 1990. 1993 veröffentlichte MS noch eine Version 6.0. Word kam bereits 1983 auf den Markt, ein paar Jahre später hatte es seine Konkurrenten (WordPerfect, Wordstar) verdrängt und wurde zum Textverarbeitungs-Standard. Es ist die einzige DOS-Version von Word, die über eine SAA-Oberfläche verfügt und Pull-Down Menüs benutzt.

Microsoft Works 3.0

Auch Microsoft Works 3.0, ebenfalls die letzte Version für DOS, ist in dieser Version ein interessantes Produkt. Works ist eine sogenannte ‘Integrierte Software’ (vergleichbar mit Lotus ‘Symphony’ oder Ashton Tate’s ‘ Framework’) und hat eine ausgefeilte SAA-Oberfläche. Dieses Office-Paket mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Datenbank war für den Heimanwender gedacht, der diese Programme nur gelegentlich benutzte und keine großen Ansprüche hatte. Die zugehörige SAA-Bibliothek hat Microsoft übrigens nie veröffentlicht.

Star Division – Star Office 1.0

Ein interessantes Produkt im Office Bereich ist Star Office 1.0, das 1992 von der Firma Star Division aus Hamburg entwickelt wurde. Viele wissen gar nicht, das es von diesem bekannten Office-Paket für Windows auch eine DOS-Version gegeben hat. Mit dem Star Writer hatte die Star Division seit 1985 eine Textverarbeitung im Angebot, die in der Version 6.0 (1991) für ein DOS-Programm bereits ziemlich viel ‘WYSIWYG’ bot. Zusatzlich gibt es noch die Programme Star Base sowie Star Draw. Star Office lebt heute immer noch: im Jahr 2000 wurde es ‘Open Source’, dann lange Zeit von ‘Sun’ als ‘Open Office’ weiterentwickelt, später von ‘Oracle’ und aktuell von der ‘Apache Software Foundation’.

Lotus 1-2-3 3.0

Die wichtigste Tabellenkalkulation unter DOS vor dem Erscheinen von Excel für Windows im Jahr 1987 war Lotus 1-2-3. Es gibt für jedes Betriebssystem sogenannte ‘Killer-Apps’, das sind leistungsfähige Programme, die – wie im Fall von Lotus 1-2-3 – für den IBM PC und DOS einen entscheidendes Verkaufsargument war. Für den Apple II war das ‘VisiCalc’, für das Betriebssystem CP/M vielleicht ‘Wordstar’. Lotus 1-2-3 erblickte 1984 das Licht der Welt und war sofort die leistungsfähigste und schnellste Tabellenkalkulation nicht nur für den IBM PC, sondern generell. In den Screenshots sehen Sie die Version 3.0, die 1987 für DOS auf den Markt kam.

Migent – Ability 3.0

Das integrierte Office-Paket Ability kam erstmals 1985 von der Firma Xanaro auf den Markt. Ein Jahr später übernahm Migent Software die Firma und die Software. Die hier gezeigte Version 3.0 datiert von 1995 und war auch die letzte Version für DOS. Alle Nachfolger setzten ein installiertes Windows voraus. Das Paket ist mit Ashton-Tate’s Framework oder mit Lotus Symphony vergleichbar, aber bei weitem nicht so bekannt. Wie die Letztgenannten vereinigte auch Ability die Module Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank und Kommunikation in einem Paket.

The Software Group – Enable 2.0

Auch Enable 2.0 ist eine integrierte Software und erschien 1989. Vermutlich war dies auch die letzte Version, denn Weitere sind uns nicht bekannt. Hier gilt das Gleiche wie für Ability, nur fand Enable noch weniger Verbreitung. Die erste Version von  Enable kam 1985 auf den Markt und beinhaltet die Module Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank und Kommunikation.

Borland – Paradox 4.5

Die relationale Datenbank Paradox – die ersten Versionen stammten von Ansa Software – hat Borland 1987 zugekauft und kontinuierlich weiterentwickelt. Die letzte Version für DOS war 4.5 und kam 1993 auf den Markt, als sich mit Windows 3.x die grafische Benutzeroberfläche (GUI) schon auf breiter Front durchgesetzt hatte. Im gleichen Jahr wurde daher auch die erste Version von Paradox für Windows veröffentlicht. 1997 verkaufte Borland Paradox an Corel, wo es Bestandteil von Corel Office wurde. Die Rechte an der Datenbank Engine (BDE, Borland Database Engine) behielt Borland. Paradox 4.5 für DOS war vollständig mit der Maus bedienbar, die Benutzeroberfläche basiert auf Turbo Vision, einer von Borland selbst entwickelten TUI (Text User Interface). Wie beim Konkurrenz-Produkt dBase (1991 übernahm Borland auch dessen Hersteller Ashton-Tate) können Datentabellen frei definiert werden. Das Programm war unter DOS 7.1/FAT32 sowie einem AT mit 1MiB RAM (zuwenig Speicher) nicht zum Laufen zu bringen, funktioniert hat es dann auf einem 386er mit 16MiB RAM und DOS 6.2.

Internet Programme

DILLO

Es gibt nur zwei relevante Web-Browser für natives DOS: Dillo 3.0.2b und Arachne 1.97. Dillo ist der kompaktere der beiden. Wir brauchen nur einen, der funktioniert. Und das tut Dillo, im Rahmen des Möglichen für einen Browser mit dem Herstellungsjahr 2011. Daher installieren wir Arachne erst gar nicht. Dillo startet schneller als Arachne und kann daher auf dem Rechner gespeicherte Offline-HTML-Seiten auch schneller anzeigen. Er kann im Übrigen mehr Webseiten darstellen als die unter Windows 3.x verfügbaren Browser Internet Explorer 5.x und Opera 3.62.

Multimedia

MPXPLAY

Der MP3 Player MPXPlay wurde im Zuge der MS-DOS 7.1 Installation bereits auf den Rechner kopiert. Er kommt auf Anhieb mit der installierten Soundkarte zurecht und kann alles, was man zum Abspielen von Musik braucht. Er spielt übrigens auch so ziemlich alle Musikformate ab, nicht nur nur MP3’s. Unsere Musik ist in chronologischen Verzeichnissen organisiert. Diese Ordnung wird beibehalten, das ist uns wichtig. Die Benutzeroberfläche ist nicht grafisch, aber übersichtlich, flexibel und mausbedienbar, ein bisschen wie “WinAmp”. Die Anzeige kann auf 50 Zeilen umgestellt werden, das geht auf Tastendruck. Die Spielfolge kann leicht festgelegt, die MP3-Tags können bearbeitet werden. Playlist’s sind kein Problem, Lautstärke natürlich auch nicht und sogar ein einstellbarer “Fader” ist vorhanden. Aber gerade beim Fading kann man feststellen, das hier ein OS mit Multitasking bzw. Multithreading wirklich ein Vorteil wäre. MPXPlay kriegt das so grade hin, aber weniger CPU-Leistung sollte der Rechner wirklich nicht haben. Dieser Player ist u.E. das Beste, was man unter DOS kriegen kann.

Diskettenkopierer

Grundsätzliche Tipps für das Kopieren alter Disketten:

  • Wenn Datenträger in dem Laufwerk lesbar sind, von dem sie stammen, aber in anderen Laufwerken nicht:
    Die häufigste Ursache dafür ist, daß das zum Kopieren verwendete Laufwerk mechanisch verstellt (de-justiert) ist. Normalerweise kann ein anderes Laufwerk von dieser Diskette dann nicht mal mehr das Verzeichnis angezeigen.
  • Schlecht positionierter Spur-Null-Sensor.
    Wenn der Spur-Null-Sensor falsch eingestellt ist, verschiebt sich nicht nur die Lage der Spur 0 auf der Diskette, sondern auch alle nachfolgenden Spuren an eine falsche Stelle. Ein korrekt justiertes Laufwerk findet aber an der Stelle nichts Verwertbares. Auch hier kann meist bereits das Verzeichnis nicht mehr angezeigt werden.
  • Bekannt gute Disketten sind nicht mal auf dem Laufwerk, auf dem sie geschrieben wurden, lesbar
    Überprüfen Sie die Schreib-/Leseköpfe auf Verschmutzung. Sie können eine Reinigungsdiskette verwenden oder das Laufwerk ausbauen und die Köpfe mit Alkohol und Wattestäbchen reinigen.

    Auch eine schlechte Qualität der Diskette kann einen solchen Fehler verursachen. In diesem Fall kann die Diskette kurzzeitig lesbar sein, aber das Signal wird im Laufe der Zeit schnell schwächer werden. Verwenden Sie daher nur zertifizierte Disketten von Markenherstellern.
  • Laufwerkskabel mit schlechtem Kontakt
    Ein unterschätztes Problem. Oberflächlich kann in diesem Fall durchaus Funktion vorhanden sein, je nachdem welche Pins des Steckers keinen Kontakt haben. Es ist möglich, das Sie eine Diskette mit “Verify” formatieren, der Formatierungsvorgang selbst fehlerfrei abläuft und erst bei der Überprüfung Fehler festgestellt werden. Sie sollten daher die Kontaktflächen der Kabel und der Anschlüsse am Laufwerk sauberhalten und ggfs. mit Alkohol und Wattestäbchen reinigen. In schwierigen Fällen können sie auch einen Glasfaserpinsel verwenden.

Unter einer so schnellen CPU, wie sie unter unserem Testrechner vorhanden ist, laufen einige Programme nicht mehr. Sie haben offensichtlich Timiningsprobleme.

Welche Programme laufen nicht:

  • CopyWrite von Quaid Software
  • Copy II-PC von Central Point Software
  • HD-Copy von Oliver Fromme
  • The Disk Duplicator 3.0 von Copy Technologies (Probleme mit FD-Controller)

X-Copy 1.2 von Cachet läuft nicht unter DOS, aber unter WfW 3.11. Da steht aber WinImage 2.0 zur Verfügung, zumindest wenn es um nicht kopiergeschützte Software geht. VGACopy/486 von Thomas Mönkemeier läuft zwar, beim Kopieren von 5,25″ Double Density – Disketten kommt auf der Zieldiskette nur Schrott raus.

QCOPY 2.0

Sehr einfach zu bedienen, sehr übersichtlich, sehr schnell. Unsere Empfehlung.

Darstellung: Grafik Diskettenwechsel: nein Leseversuche einstellbar: nein
Auslagerung: EMS, XMS, HD Mehrfachkopien: ja Diskettenvergleich: ja
Diskettenimages: nein Kopiergesch. Disketten: nein Geschwindigkeit: hoch
Zusatzfunktionen: Formatieren, Mausunterstützung

FROGCOPY

Das grafisch lustig aufgemachte Kopier- und Formatierprogramm mit dem animierten Frosch läuft einwandfrei. Die Bedienung ist übersichtlich, die Kopiergeschwindigkeit ist gefühlt schneller als das DOS-Diskcopy. Zwei Laufwerke (Quelle, Ziel) werden unterstützt.

Darstellung: Grafik Diskettenwechsel: nein Leseversuche einstellbar: nein
Auslagerung: EMS, HD Mehrfachkopien: ja Diskettenvergleich: ja
Diskettenimages: ja (raw Format) Kopiergesch. Disketten: nein Geschwindigkeit: sehr hoch
Zusatzfunktionen: Formatieren, Mausunterstützung

1COPY

Zwei Laufwerke (Quelle, Ziel) werden unterstützt. Das Programm ist sehr einfach zu bedienen und dürfte daher auch Laien vor keine unlösbaren Probleme stellen.

Darstellung: Grafik Diskettenwechsel: nein Leseversuche einstellbar: nein
Auslagerung: EMS, HD Mehrfachkopien: ja Diskettenvergleich: ja
Diskettenimages: ja (raw Format) Kopiergesch. Disketten: nein Geschwindigkeit: sehr hoch
Zusatzfunktionen: Formatieren, Farben einstellbar

DISKDUPE PRO 3 V7.0

Sehr viele Optionen, wirkt sehr ausgereift, tatsächlich auch sehr schnell. Unterstützung für 4 Laufwerke (bei entsprechendem Controller)

Darstellung: Text Diskettenwechsel: nein Leseversuche einstellbar: ja
Auslagerung: XMS, HD Mehrfachkopien: ja Diskettenvergleich: ja
Diskettenimages: ja (raw Format) Kopiergesch. Disketten: nein Geschwindigkeit: sehr hoch
Zusatzfunktionen: Formatieren, Mausunterstützung, Quell- und Diskformat müssen nicht übereinstimmen

DISK COPY FAST 5.0

Nicht sehr übersichtlich. Vorteil: es kann auch ausschließlich über die Kommandozeile benutzt werden.

Darstellung: Text Diskettenwechsel: nein Leseversuche einstellbar: nein
Auslagerung: XMS, HD Mehrfachkopien: ja Diskettenvergleich: ja
Diskettenimages: ja (raw Format) Kopiergesch. Disketten: nein Geschwindigkeit: sehr hoch
Zusatzfunktionen: Formatieren

CISCOPY

Das Programm erfüllt den Kernzweck des Diskettenkopierens und ist leicht bedienbar. Der Bildschirm ist für den Laien allerdings ein bißchen überfrachtet, der Profi freut sich über die vielen Informationen.

Darstellung: Text Diskettenwechsel: nein Leseversuche einstellbar: ja
Auslagerung: XMS, EMS, HD Mehrfachkopien: ja Diskettenvergleich: ja
Diskettenimages: nein Kopiergesch. Disketten: nein Geschwindigkeit: hoch
Zusatzfunktionen: Formatieren, Verzeichnis anzeigen

Utilities

Back&Forth

Back&Forth ist ein Task-Switcher, der es erlaubt, mehrere Programme gleichzeitig zu starten und zwischen ihnen mit CTRL-∧ und CTRL-∨ hin- und her zu schalten. Natürlich werden nicht aktive Task’s angehalten, das Programm ermöglicht kein Multitasking. Aber es ist schon manchmal hilfreich, mehrere Programme gleichzeitig am Laufen zu haben. Mit genügend RAM (egal ob EMS oder XMS) funktioniert das recht gut. Auch die Konfiguration ist einfach. Eine Vollversion dieses gut funktionierenden Programms ist leider nicht vorhanden.

Ein weiteres Programm in dieser Richtung ist “Software Carousel”. Leider besitzen wir kein Original davon, nicht mal eine “Sicherheitskopie”. Man findet lediglich Hinweise auf die Existenz dieses Programms im Netz, aber keinen Download.

PACKER

Wir haben mir ein Verzeichnis “Packer” eingerichtet und alle DOS Packer, deren wir habhaft werden konnte, hineinkopiert. Am wichtigsten sind natürlich ZIP, LHA, ARC, ARJ, ZOO, TAR, RAR und ACE. Eine gute Quelle ist für fast alle Packprogramme ist das Systemhaus Brandenburg. Eine funktionierende 16-Bit DOS-Lösung für 7ZIP haben wir bis dato nicht gefunden. Die meisten guten File-Manager bringen zwar keine Packprogramme mit, können diese aber einrichten und benutzen, so auch der “DOS Navigator”.

SCREENTHIEF

“Screen Thief” ist ein kleines TSR-Programm, das Screenshot’s von allem aufnimmt, was auf dem Bildschirm gerade zu sehen ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich um Mono, CGA, EGA, VGA oder SVGA, Grafik oder die unterschiedlichsten Textmodi handelt. Der Screenshot kann u.a. als Text oder in verschiedenen Grafikformaten abgespeichert werden. Leider konnte von einigen Programmen unter DOS kein Bildschirmfotos erzeugen, der “Hotkey” funktionierte nicht. Das Problem trat immer mit DPMI-Programmen auf, da gibt es offensichtlich ein Problem.

F-PROT

“F-Prot 3.16f” von der Firma Frisk Software International wird zusätzlich zu “McAfee” installiert. Die letzte Version dieses Virenscanner’s für DOS bringt Virendefinition vom Juni 2006 mit, für einen reinen DOS-Rechner in jedem Fall neu genug.

DOSZIP

“DOSZip” ist ein einfacher File-Manager, der sich auf das Packen und Entpacken von ZIP-Archiven spezialisiert hat. Das geht aber auch – nicht ganz so elegant – mit dem “DOS Navigator” (siehe Punkt “Einrichtung der Programme”.

QVIEW

Zum Darstellen von Grafiken vwird “QuickView Pro 2.46″ installiert. Es kann Grafiken bis zu einer Auflösung von 1280×1024 (das schafft mein 17” Monitor) darstellen. Formate wie BMP, PCX, JPG, GIF u.v.m. werden angezeigt.

NSSI

Das Programm NSSI gibt einen guten Überblick über die Hardware des Systems. Viel kompakter und auch sehr gut ist der russische “Informer”.

STAR COMMANDER und VICE

C64/C128 Disketten ohne Kopierschutz sichert man am Besten mit “Star Commander 082”. Um die erzeugten D64-Images zu testen bietet sich der Emulator “Vice 2.2” an. Der Archivierungs-Rechner ist am parallelen Port immer mit einer “1541 II” verbunden, um C64-Disketten verarbeiten zu können. Tipp: neuere Versionen von “Vice” machen unter DOS Probleme, wir bleiben bei dieser Version.

MUPDF

Ein plattformübergreifender PDF-Viewer, dessen Quellcode verfügbar ist. Für die schlechten Voraussetzungen, die unter DOS für so ein Programm gegeben sind, ist die aktuelle Version 1.7 ein Meisterwerk. MUPDF unterstützt Transparenz, Verschlüsselung und Hyperlinks. Auch XPS und OpenXPS Dokumente können angezeigt werden. Suche im Dokument ist möglich.

Einrichtung der Programme

DOS NAVIGATOR
Der “DOS Navigator” ist unsere Schaltzentrale. Daher richten wir ein “User Menü” für die wichtigsten Programme, die Verarbeitung von Archiven und von Dateierweiterungen ein. Unter dem Menüpunkt “Options->Archive” wird die Datei “archiv.ini” bearbeitet. Das geht über den Editor oder aus dem Programm heraus. Die meisten Parameter der verschieden Packer sind bereits vorgegeben und funktionieren auch. Man muss nur noch die Pfade einstellen, wo das jeweilige Pack-Programm zu finden ist. In meinem Fall ganz einfach: das Verzeichnis “Packer”, da sind alle drin (s.a. weiter unten ‘PACKER’). Unter “Options->Extension File Edit” kann man ein bisschen Windows-Feeling aufkommen lassen. Dabei wird eine Konfigurationsdatei für die Extensions “.pcx, .bmp, .tif, .jpg, .gif” bearbeitet. Wir konfigurieren die Einstellungen so, das der Viewer “QuickView Pro” gestartet wird, wenn eine Datei mit einer entsprechenden Extension doppelgeklickt wird. Bei der Extension ‘.doc’ starten wir dagegen “Microsoft Word”. Bei “.htm, .html” wird für die Darstellung der Webbrowser “Dillo” aufgerufen, für die Anzeige von  “.pdf” das Tool “MUPDF”. So könnte man natürlich weitermachen, z.B. für “.c” oder “. h” den “Microsoft Quick C Compiler” starten, bei “.bas” “Borland Turbo Basic” oder “Microsoft Quick Basic”.

DILLO
Nur um “Dillo” ins Internet zu bringen, brauchen Sie nicht ein ganzes Microsoft TCP/IP Netzwerk einzurichten. Da “Dillo” einen eigenen TCP/IP Stack (WATTCP) mitbringt, benötigen aber einen Packet-Driver für die Netzwerkkarte (s.u. Tipp). Googeln Sie “Packet Driver for DOS” und laden Sie sich den Treiber für Ihre Karte herunter. Dieser muss vor dem Aufruf von “Dillo” geladen sein. Die meisten Packet-Driver lassen sich nach Gebrauch auch wieder aus dem Speicher entladen. Die Einstellungen der TCP/IP-Konfigurationsdatei “wattcp.cfg” zu erklären, würde jetzt zu weit führen. Am einfachsten ist es, wenn Sie ein DHCP-Netzwerk haben. Suchen Sie in “wattcp.cfg” den Eintrag “my_ip = dhcp”. Dieser ist nur auskommentiert. Damit könnte es schon funktionieren. Beachten Sie zur Fehlersuche die Ausgaben in der Datei “Dillo.log”. Natürlich können Sie nicht alle Webseiten öffnen, Java und Splash funktionieren in “Dillo” (noch) nicht. Die Seiten, die sich mit historischer Software beschäftigen, sind in der Regel nicht besonders anspruchsvoll und können korrekt angezeigt werden.
Tipp: Wenn vor dem Starten von “Dillo” andere Programme mit einem DOS Extender aufgerufen werden, kann es Probleme mit “Dillo” geben.
Tipp: Packet DOS Treiber für Netzwerkkarten finden Sie oft auch auf der entsprechenden Treiberdiskette. Packet Treiber sind normalerweise ausführbare Programme, keine üblichen Treiber mit der Endung “*.dos” oder “*.sys”. Eine gute Adresse ist auch die Seite von Georg Potthast: http://www.georgpotthast.de/sioux/packet.htm. Packet Driver können durch erneuten Aufruf mit einem Parameter meistens auch wieder aus dem Speicher entfernt werden, ohne Neustart des Rechners.

PACKER
Alle Packer-Programme für DOS, deren wir habhaft werden konnten, habe wir zusammen in ein eigenes Verzeichnis kopiert und einen Pfad darauf gelegt. Es ist so auch einfacher, den Programmen, die mit externen Packer-Programmen umgehen können, zu definieren, wo sich diese befinden. Das Systemhaus Brandenburg bietet eine große Auswahl an Packern für DOS.

Netzwerk unter DOS

Der Microsoft Network Client 3.0 war dafür vorgesehen, um unseren DOS-Rechner über ein TCP/IP-Netzwerk mit Windows-Rechnern und unserer NAS Festplatte zu verbinden. Problematisch ist, das trotz vieler Umkonfigurationen nur knapp 540KiB konventioneller Speicher nach dem Laden des Netzwerks übrigbleiben. Da dies für viele Programme zu wenig ist, müsste bereits beim Booten eine Auswahl getroffen werden, bestimmte Treiber/TSR’s zu laden bzw. nicht zu laden (z.B. USB, Virus-Scanner), um soviel freien Platz im UMA zu schaffen, damit die Netzwerk-Programme zumindest teilweise hochgeladen werden können. Alle Optimierungen zusammen jedenfalls führen zu den genannten 540KiB. Zum Kopieren von Dateien auf der Kommandozeile oder mit wenig speicherfressenden FileManagern würde es reichen. Trotzdem waren wir wegen des eingeschränkten konventionellen Speichers nicht zufrieden mit dem Netzwerkbetrieb unter DOS.

Eine sehr gute Anleitung zur Einrichtung des ‘DOS Client 3.0’ hat Gerd Röthig verfasst.

Eine einfache Möglichkeit, Daten zwischen modernen Windows-PC’s und reinen DOS-Rechnern auszutauschen ist, den DOS Rechner als FTP-Server einzurichten. Dafür gibt es eine tolle Lösung von Michael B. Brutman. Das DOS-Tool mTCP erlaubt die Einrichtung eines TCP/IP Stacks unter DOS. Ebenfalls im Paket enthalten ist ein FTP-Server. Um mTCP zu benutzen benötigt man zuerst einen sogenannten Packet-Driver für seine Netzwerkkarte. Eine große Auswahl dieser unter DOS nutzbaren Treiber findet man bei Georg Potthast oder meist auch auf den Seiten der Netzwerkkarten-Hersteller. Wenn dieser Treiber läuft, kann man mTCP über Konfigurationsdateien (mtcp.cfg) einrichten. Dabei werden im Wesentlichen Angaben für das Standard-Gateway und der Pfad auf eine Passwortdatei eingetragen. In die Passwortdatei selbst wird ein Benutzername und ein Passwort hinterlegt, die dann beim Zugriff auf den FTP-Server benötigt werden. FileZilla (oder auch andere Windows-basierte FTP-Programm) hatten keine Schwierigkeiten mit der ftp-Verbindung und dem Zugriff auf die Dateien des DOS-Rechner’s.

Wir haben uns dann aber doch für eine andere Lösung entschieden, was den Netzwerkbetrieb unter DOS betrifft. Siehe dazu nachfolgend den Absatz zu Warum wurde zusätzlich zu DOS Windows 3.11 installiert.

Ein Wort zu Desqview 2.8 von Quarterdeck

Wenn man DOS benutzen will und dabei großen Wert auf Multitasking legt, dann bleibt eigentlich nur nur die Installation von Quarterdeck’s Desqview 2.8. Wir habe mit diesem mächtigen Werkzeug viel rumprobiert und gemerkt, das man sich darauf vollkommen einlassen muss. Das heißt dann aber auch, möglichst bei DOS 6.2x bleiben, den Speichermanager QEMM verwenden und Desqview sinnvollerweise als Zentrale immer in Betrieb haben. Dafür muss man dann auf FAT32 und LFN verzichten. Unsere Versuche, das Programm unter MS-DOS 7.1 in Verbindung mit QEMM 9.0 zum Laufen zu bringen mussten wir beenden, die Probleme haben sich gehäuft. Der USB-Treiber (“di1000dd.sys”) konnte FAT32-Laufwerke nicht mehr ansprechen, dann ging der Maustreiber (CTMOUSE) nicht, auch XMSDSK mussten wir wieder durch RAMDRIVE ersetzen. Geärgert hat uns das ständige RAM scannen und verifizieren von QEMM bei Booten des Rechners. Im Testrechner waren 256 MB installiert, das hat sich jedesmal eine Minute gezogen. Abschalten kann man das offenbar auch nicht, zumindest konnte wir keinen Parameter dafür finden. Moderne DPMI-Programme (MPXPLAY, DILLO) funktionieren unter Desqview gar nicht oder nicht im Multitasking-Betrieb. Da passt was nicht zusammen, für eingefleischte Desqview-Freaks vielleicht alles lösbar. Manche funktionierenden Programme laufen auch erheblich langsamer, obwohl der Testrechner potente 700 MHz hat. QEMM ist in der Version 9 ein toller Speichermanager, keine Frage. In einer Standard-Konfiguration standen 634 KB konventioneller Speicher zur Verfügung, 6KB mehr als unter DOS 7.1 mit allen Tricks. Wahrscheinlich müsste man sich mehr mit Desqview und dieser Problematik beschäftigen. Leider sind die Informationen dazu im Netz mittlerweile eher spärlich. Einen zweiten Versuch mit Desqview haben wir in Kombination mit FreeDOS 1.1 gestartet, diesmal ohne QEMM, aber mit ähnlichem Ergebnis. Ein Multitasking-Manager, der einem zu startenden Programmen grade mal 450 KB konventionellen DOS Speicher zur Verfügung stellen kann, mag 1990 ein Renner gewesen sein, ist für einen heutigen DOS Rechner u.E. unbrauchbar.

Fazit: was geht heute noch mit einem DOS-basierten PC?

  • USB Hardware in Form von nicht zu großen externen Festplatten (max. 120 GB), Zip- und CDROM-Laufwerken sowie Speicherkarten kann benutzt werden.
  • Modernes Dateimanagement ist über “File Manager” wie z.B. DOS Navigator oder PC-Tools Desktop sehr gut machbar.
  • Musikhören geht mit Programmen wie MPXPlay sehr gut.
  • Textverarbeitung und Tabellenkalkulation sind gut möglich. Die Dateiformate können aber von aktuellen Programmen entweder gar nicht mehr oder nicht zufriedenstellend importiert werden.
  • Um Daten auf’s Papier zu bringen, ist ein zeitgenössischer oder abwärts-kompatibler Drucker unumgänglich.
  • Brauchbare Zeichen- und Malprogramme sind verfügbar. Fotobearbeitung ist damit aber nur sehr eingeschränkt möglich.
  • Hochwertige Spiele gibt es viele, einige laufen nicht unter MS-DOS 7.1
  • Die Nutzung des Internets ist über Dillo mit starken Einschränkungen möglich. JavaScript’s werden ignoriert. Trotzdem ist es ein kleines Programmier-Wunder, das es unter DOS überhaupt geht.
  • Die Entwicklung neuer Software ist begrenzt möglich, macht kommerziell aber natürlich keinen Sinn. Die Grenzen des unter DOS machbaren zeigen Programme wie z.B. der Internetbrowser Dillo auf. Bei dieser Software und vielen anderen leistungsfähigen DOS-Programmen wird durch Einsatz von 32Bit DOS-Extendern (DOS/4GW, Phar Lap, HX DOS…) die 640KB Grenze umgangen. GUI-Bibliotheken (z.B. SWORD) ermöglichen auch dem DOS Programmierer die Erstellung ansprechender grafischer Benutzeroberflächen. Aber am Ende der Verbesserungsbemühungen wird ein Aufsatz wie Windows 3.x, GEM, SEAL2 oder New Deal herauskommen.
  • Netzwerkanbindung an moderne Rechner ist prinzipiell möglich. Für eine wesentliche Verbesserung bei reinen DOS-Netzwerken könnte man auch noch zu Netzwerklösungen wie Novell Netware oder LANtastic greifen. Aber egal was man tut: irgendwann werden z.B. große Festplatten, deren Dateisysteme oder nicht mehr kompatible Rechteverwaltungen Einschränkungen verursachen. Am Besten funktioniert es, wenn die alten Rechner bzw. die OS’s nur untereinander vernetzt werden.
  • PDF anzeigen ist möglich. Die letzte Version des Acrobat Reader, die unter DOS läuft, kann aber aktuelle Dokumente nicht mehr anzeigen und hat auch Probleme mit großen Dokumenten. MUPDF 1.7 kann große Dokumente verarbeiten und zeigt auch neuere Formate an. Allerdings braucht das auf einem 16Bit System alles seine Zeit…

Noch eine Bemerkung zu langen Dateinamen (DOSLFN) unter DOS. Native DOS-Programme unterstützen lange Dateinamen gar nicht oder nur rudimentär. Man kann längere Namen für Verzeichnisse und Dateien vergeben und mit den entsprechend angepassten Kommadozeilenbefehlen der LFNTools (LDIR, LREN …) auch anzeigen. Aber das war’s dann auch. So wie unter den modernen Windows-Versionen geht es dann doch nicht. Ausserdem gibt es Probleme des DOSLFN-Treibers mit Wechsellaufwerken (Zip, MO), wenn in einem Laufwerk kein Medium eingelegt ist. Man sollte dieses Feature also nicht überbewerten, es bleibt am Ende doch DOS mit der Limitierung auf 8.3.

und was gar nicht geht…

  • Echtes Multitasking. MP3’s abspielen und gleichzeitig mit einem anderen Programm arbeiten geht nicht. “Task Switcher” lösen dieses Problem nicht und sind meiner Erfahrung sogar unbenutzbar, wenn moderne DPMI-Programmen mit verschiedenen Extendern “ge-switcht” werden sollen.
  • Moderne Geräte wie Kamera’s oder MP3-Player können nicht angeschlossen werden.
  • Moderne Drucker können nicht am USB-Port betrieben werden. Und wenn es gehen würde, dann scheitert es daran, das es für die Office Programme aus dieser Zeit keine spezifischen Treiber mehr gibt. Man ist also auf Drucker aus dieser Zeit oder zumindest auf welche mit parallelem Anschluß angewiesen.
  • Der Umgang mit dem Internet ist stark beschränkt, nur wenige Seiten werden korrekt dargestellt. Aktuelles Java, CSS und Flash machen den unter DOS verfügbaren Browsern den Garaus. Das gilt auch für die nachfolgende Beschreibung von Windows für Workgroups 3.11.

Ein DOS Rechner mit den dafür verfügbaren Business-Programmen kann moderne Hardware mit einem modernen grafischen Betriebssystem im normalen Alltag keinesfalls ersetzen! Für nostalgische Gamer bietet so ein Rechner allerdings einen Riesenspaß.

Die Einrichtung eines leistungsfähigen DOS Rechner’s unter Ausschöpfung aller Resourcen ist für Laien “aus dem Stand” nicht machbar. Die Notwendigkeit der kryptischen Bedienung über die Kommandozeile kann nicht umgangen werden. Eine Bearbeitung der Konfigurationsdateien und damit verbundenes Wissen über das Speichermanagement von DOS ist für ein optimales System unausweichlich. Der Lernaufwand dafür ist insgesamt recht hoch. ABER: für wirklich interessierte und lernwillige Einsteiger sollte das alles kein unüberwindbares Problem darstellen, denn man kann sich noch immer viele Informationen über DOS aus dem Internet holen oder alte Bücher besorgen. Macht man sich diese Mühe, dann bekommt man mit billiger Hardware ein extrem schnelles System, das schon Spass macht. Ein Hobby, mit dem man sich auch über einen längeren Zeitraum beschäftigen kann.
Die Beschaffung der Software ist praktisch nur noch über das Internet möglich. Viele Programme werden nicht mehr gepflegt, auch Fehler somit nicht mehr korrigiert. Moderne Software für DOS wird nur noch vereinzelt entwickelt, man muss mit dem leben, was da ist.
Die DOS-kompatible Hardware ist fast so alt wie DOS selbst. Mit Ausfällen muss gerechnet werden. Man sollte sich daher ein paar passende Ersatzteile (Mainboard, RAM, Netzteil, Festplatte, Diskettenlaufwerk, Grafikkarte, Kabel…) besorgen. Die findet man für kleines Geld und mit ein bisschen Geduld irgendwann in dem uns allen bekannten Internet-Auktionshaus.

DOS erfreut sich doch tatsächlich zunehmender Beliebheit, wie man in einigen Internet-Foren feststellen kann: “DOS ain’t dead!”

Warum wurde zusätzlich zu DOS Windows 3.11 installiert ?

Vorab: unsere Definition der 16-Bit Versionen von Windows – also die Versionen 1.x bis 3.x – ist die eines GUI’s für DOS. Man benutzt also weiterhin das Betriebssystem DOS, bei Bedarf mit einer grafischen Benutzeroberfläche.

Allen Warnungen vor der Kombination DOS 7.1 / Windows for Workgroups 3.11 zum Trotz: es gab keinerlei Probleme, WfW 3.11 unter MS-DOS 7.1 zum Laufen zu bringen. Obwohl keinerlei Patches installiert wurden, läuft WfW 3.11 ohne Mucken. Allerdings wurde unsere Installation von einer Windows NT 3.51 Server CD durchgeführt, da die darauf enthaltene Version von WfW 3.11 den letzten Stand des Microsoft TCP/IP Stack’s und einige Patches bereits beinhaltet. Diese Version von WfW 3.11 kam u.E. nie in den Handel und befindet sich nur auf diesen CD’s. Die Installation von Win32s (32-Bit Laufzeit-Umgebung für Windows 3.1x) wird von einigen Programme (z.B. Internet Explorer 5.x) benötigt und ist unbedingt zu empfehlen.

Die Netzwerkanbindung über TCP/IP funktioniert hier einfacher und besser. Der WfW.3.11 Rechner hat sich problemlos mittels TCP/IP in das bestehende LAN einbauen lassen. Alle Freigaben können benutzt werden, zumindest bis Windows XP. Ab ‘Vista’ hakt es, aber es geht in unserem Fall in jedem Fall in eine Richtung mit WfW 3.11 als Server. Auch das Problem mit mangelndem Hauptspeicher wie unter DOS mit dem MS-DOS Client 3.0 ist hier nicht spürbar. Nach dem Beenden von WfW 3.11 steht wieder der volle Speicher für DOS Programme zur Verfügung. Für uns ist somit das DOS-Netzwerkproblem gelöst: wenn wir eine LAN-Verbindung z.B. zu unserer NAS-Station brauchen, wird WfW gestartet und danach wieder beendet. Das ist auch der Grund, warum IFSHLP.SYS in der ‘config.sys’ und NET START in der ‘autoexec.bat’ eingebunden ist.

Wer gerne mal Programme für DOS/DOS32 schreibt, der braucht einen passenden Compiler. Wenn’s vorzugsweise in C/C++ sein soll, dann hat sich bei unseren Test’s der Borland C/C++ Compiler 4.5 als die optimalste Lösung herausgestellt. Er kann Code für 16Bit und 32Bit DPMI DOS-Programme erzeugen und bringt die DOS-Bibliothek Turbo Vision in der Version 2.0 bereits mit. Mit dieser Bibliothek – die im Quellcode vorliegt und auch für 32Bit compilierbar ist – lassen sich ansprechende textbasierte Benutzeroberflächen generieren, die auch mit der Maus bedient werden können. Leider läuft die Installation und auch die IDE selbst nicht unter DOS, sondern nur unter Windows 3.1x. Die einfach zu bedienende Borland IDE ist toll und wenn man kein Kommandozeilen-Freak ist freut man sich auch, das der Compiler sich die „make“-Dateien u.s.w. selbst zusammenbaut.

Wenn man zum Programmieren bei reinem DOS (und C/C++) bleiben will:

Man kann sich auch mit der reinen DOS-Lösung DJGPP 2.0x herumplagen, die aber bereits mit der Übersetzung des Quellcodes von „Turbo Vision 2.0“ so ihre Probleme hat. Offensichtlich passen der dem Paket zugrundeliegende GCC-Compiler und der Turbo Vision 2.0-Quellcode nicht mehr zusammen.
Oder man installiert Borland C++ 3.1, das ist eine reine DOS Lösung, ebenfalls mit der Borland IDE. Man muss sich dann aber mit 16Bit und Turbo Vision 1.0 zufrieden geben. Oder man verzichtet auf Turbo Vision. Dann funktioniert auch DJGPP recht gut (für 32Bit Programme). Es gibt zudem viele weitere kostenlose 16Bit C-Compiler wie Pacific C, Watcom C++, Borland Turbo C oder mit Lizenz die verschiedenen Microsoft C Compiler, nur um ein paar Vorschläge zu machen.

Wer eine andere Programmiersprache bevorzugt, findet auch dafür kostenlose Entwicklungswerkzeuge auf DOS Basis, z.B. die Turbo-Produkte von Borland für Basic oder Pascal.

Der Text dieser Internetseite wurde anfangs mit Word 5.5 für DOS geschrieben. Als der Text in das Internet-Werkzeug übernommen werden sollte stellte sich heraus, daß das alte DOS-Word Format kein modernes Programm mehr ohne Probleme importieren konnte. Man hätte auf ASCII ausweichen können und dann aber weiterhin  das Konvertierungsproblem DOS OEM zu Windows ANSI gehabt (Umlaute). Daher haben wir WfW 3.11 Microsoft Office 4.3 installiert und dann mit Winword weitergearbeitet. Mit diesem Format ging der Import schon leichter.

Bringt Windows 3.x sonst noch Vorteile ?

Windows 3.1/Windows für Workgroups 3.11 bringt für unseren Kernbedarf – das ziehen von Diskettenimages – keinen echten Mehrwert. Der Vorteil, mehrere Programme gleichzeitig am Laufen zu haben und zwischen ihnen umzuschalten, wirkt sich hier nur minimal aus. Durch die Möglichkeit, auch unter Windows 3.1x mit Disk-Image Programmen ungeniert auf die Hardware zugreifen zu können (in diesem Fall auf den Floppy-Controller), ergeben sich zumindest keine Einschränkungen gegenüber DOS.

  • Das primitive Multitasking von Windows 3.1x, das nicht von Windows selbst kontrolliert wird, sondern bei dem die Programme sich die Prozessorleistung selbst zuteilen können, ist manchmal eher ein Schaden als eine Hilfe. Trotzdem ist die Möglichkeit zum Task-Switching im Vergleich zu DOS und zumindest mit diesbezüglich sauber programmierten Programmen ein klarer Vorteil.
  • Natürlich vereinfacht sich sich auch das Speichermanagement: Windows for Workgroups 3.11 kann angeblich bis zu 512 MB adressieren.
    Der letzte für 16Bit-Windows erhältliche Browser Internet Explorer 5.x kann auch nicht mehr Webseiten korrekt darstellen als Dillo unter DOS. Kein Vorteil für Windows diesbezüglich. Ähnliches gilt für den Acrobat Reader 3.0x gegenüber MUPDF bei pdf-Dateien.
  • Im Druckerbereich sind etwas neuere Treiber verfügbar als unter DOS.
  • Die Programme für Windows sind leistungsfähiger und einheitlicher zu bedienen, viel „WYSIWYG“ gibts auch.
  • Die DOS Spiele laufen hier genauso.

Dafür nimmt man ein System in Kauf, das nach einer Treiber- oder Programminstallation schnell mal nicht mehr startet.

Ergänzung zu Windows 3.x

Um die Verwaltung von Laufwerken und Programmen zu vereinfachen (und aus Neugier),wurde das Norton Desktop für Windows 3.0 (NDW) installiert. Gefühlt läuft WfW 3.11 damit sogar einen Tick stabiler. Der NDW bringt viele Zusatzprogramme aus den ‘Norton Utilities’ mit, zudem ist eine recht praktische Unterstützung der rechten Maustaste verfügbar. Ausserdem haben wir Opera 3.62 und StarOffice 3.1 aufgespielt. Letzteres ist sehr gelungen und dürfte zu dieser Zeit durchaus ein Konkurrent zu MS-Office gewesen sein. Zwischen den letzten 16-Bit Browserversionen IE 5.01 und Opera 3.62 sind keine großen Unterschiede bzgl. der darstellbaren Internetseiten festzustellen. Beide tun sich mit modernem HTML bzw. JavaScript/CSS gleich schwer bzw. können es gar nicht und steigen daher oft aus. Man muss sich auf einfache Seiten bzw. absichtlich kompatibel gehaltene Seiten beschränken. Im letzten Screenshot sieht man die Netzwerkeinbindung eines “Windows 7” Rechners. Das verbundene Laufwerk wird über ein Symbol auf dem Desktop angezeigt (siehe Pfeil).

Bemerkungen zu den obigen Screenshots

Wir wurden bereits gefragt, mit welchem Programm wir unter DOS die ganzen Screenshots der einzelnen Programme gemacht haben. Da gibt es tatsächlich ein Problem mit DPMI-Programmen, denn mit diesen funktioniert unser Screen-Capture-Tool ScreenThief nicht. Es blieb daher nur die Möglichkeit, die Screenshots in einer virtuellen DOS-Maschine (VM) zu machen. Diese haben wir mit VirtualBox auf einem iMac eingerichtet. Die Festplatte des DOS-Rechners wurde ausgebaut, über USB an den Mac angeschlossen und die gesamte DOS 7.1 – Partition in ein ISO-Image kopiert, welches als virtuelles CD-Laufwerk in die VM eingebunden werden kann. Unter Zuhilfenahme einer DOS 7.1 Bootdiskette wurde die Festplatte der VM eingerichtet, dann der komplette Inhalt des (virtuellen) CD-ROM Laufwerks einfach auf die virtuelle Festplatte kopiert. Einige Änderung in der DOS 7.1 Konfiguration mussten für den Betrieb in der VM vorgenommen werden.

  1. UMBPCI als Memory Manager hat nicht funktioniert, dieser wurde durch EMM386 ersetzt.
  2. Der kleine deutsche Tastaturtreiber “KBD” machte Ärger, musste gegen den Standard-Treiber “KEYBOARD.SYS” ausgetauscht werden.
  3. Der native ATI-Treiber funktionierte unter WfW 3.11 nicht. Hier konnte ein Standard-SVGA Treiber gefunden werden, der lief, allerdings nur mit 256 Farben.
  4. Als Packet-Netzwerktreiber wird “PCNTPK” (Gwynr Software) mit der Einstellung “AM97C970A” in der VM verwendet. Funktioniert mit dann auch mit “DILLO”.

Zudem verwenden wir am iMac eine Windows-USB Tastatur für die VM, ist doch etwas praktischer.

Update November 2019

Nachdem uns wieder eine Festplatte defekt gegangen ist, haben wir auf CF-Karte umgestellt. Es gibt Dual-IDE2CF-Adapter, die in einem 2,5″ Gehäuse verbaut sind und wie Festplatten aussehen. Eine optisch sehr elegante Lösung. Dual, weil die Möglichkeit besteht, zwei CF-Karten zu betreiben, als Master und als Slave. Für unseren DOS-Rechner haben wir eine 16 GiB CF-Karte verwendet, eine weitere gleich große Karte zur Datensicherung. Die Daten lassen sich mit jedem neueren Disk-Cloner von Festplatte auf CF umkopieren. Zudem wurden jetzt alle Partitionen auf FAT32 umgestellt.

Einige hilfreiche Links:

Foren Sprache Erklärung
www.vogons.org E Es geht u.a. um die DOSBox und wie man Spiele unter DOS ans Laufen kriegt
www.vcfed.org E Hier tummeln sich ein paar Spezialisten für DOS Pc’s
Webseiten
www.win31.de D Hier finden Sie viele hilfreiche Utilities für Windows 3.1x
www.pc-tools.net E DOS Utilities für viele Zwecke
www.opus.co.tt/dave/ E Utilities und Programme für DOS nach Kategorien
www.uwe-sieber.de D Viele DOS Programme und Treiber
www.mdgx.com E Viele Tipps und Programme für DOS und Windows

 

Auf Links zu den Seiten ‘Vetusware’ und ‘WinWorldPC’ verzichten wir, weil uns die rechtliche Situation bei der Benutzung von ‘Abandonware’ zu widersprüchlich ist.