Die IBM 705 wurde 1957 zu den Farbwerken Hoechst (heute Hoechst AG) nach Frankfurt am Main ausgeliefert. Zu dieser Zeit stellte dieser Großrechner mit seinen 40 KiB Kernspeicher das absolute High-End für kommerzielle Rechensysteme dar. Die Zentraleinheit konnte 400 Multiplikationen pro Sekunde ausführen. Damals eine riesige Leistung, heute sind in manchen Kaffeemaschinen Pozessoren mit einer 10000-fach höheren Leistung verbaut. Bis Anfang der 1960er Jahre war die 705 bei Hoechst im Einsatz. Das Einsatzgebiet umfasste technisch-wissenschaftliche Berechnungen in der Forschung und der Produktion, aber auch die Lohnabrechnung und die Personalverwaltung. Danach wurde die 705 abgebaut und eingelagert. Dafür mußten die armdicken Verbindungskabel, die die beiden Flügel verbinden, durchgeschnitten werden. Funktionsfähig ist sie daher nicht mehr. 2008 haben wir die Maschine in Frankfurt mit einem LKW abgeholt und an die UniBw in Neubiberg gebracht. Aber auch ohne Funktion ist die IBM eindrucksvoll genug aufgrund ihrer schieren Größe und mit ihren zig-tausend Röhren. Eine umfangreiche Beschreibung findet sich auf den Archiv-Seiten von IBM. Das Magazin Focus hat uns 2011 in Neubiberg besucht und einen Video-Bericht über die 705 verfaßt.
Eine Reparatur und Wiederinbetriebnahme dieser Maschine ist theoretisch möglich. Der Aufwand wird von Fachleuten jedoch als “gigantisch” eingestuft.
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