Verschiedene Leute – die heute unter dem Vintage Computing Lab vereint sind – haben Mitte der 1990iger Jahre völlig unabhängig voneinander begonnen, als Hobby alte Computer zu sammeln, zu restaurieren und wieder funktionsfähig zu machen. Die meisten Geräte natürlich in einer Größe, die man sich in seine Wohnung oder in sein Haus stellen konnte. Einige aber haben sich dem Erhalt von Mainframes und Minicomputern verschrieben. Diese sind bekanntermaßen um ein vielfaches größer als ein Desktop Rechner und auch in der Handhabung sehr viel komplexer. Eines vereint uns aber alle: es muss sich um einen Computer – also eine elektronische Rechenanlage – handeln. Nach der Von-Neumann-Architektur gehören zu einem Computer folgende Bestandteile: Eine Recheneinheit und eine Steuereinheit (heute meist in der sogenannten CPU zusammengefasst), die Buseinheit, der Speicher sowie Ein- und Ausgabeeinheiten.
Was ist für uns kein Computer und gehört daher nicht zu unserem Sammlungsbereich? Z.B. ein nicht programmierbarer Taschenrechner, eine elektronische Schreibmaschine oder mechanische Rechenmaschinen.
Ansonsten haben wir nicht nur die Computer selbst, sondern auch die ergänzenden und oft auch nur zu einer spezifischen Hardware passenden Peripheriegeräte wie Monitore, Tastaturen, Drucker u.s.w. Weil Computer-Hardware aber erst durch die Kombination von Hard- und Software funktional und somit sinnvoll nutzbar wird, gehört in unseren Sammlungsbereich auch die jeweils zur Hardware passende Software. Damit meinen wir nicht nur die spezifischen Betriebssysteme, sondern auch Anwendungen wie Datenbanken, Textverarbeitungen, Computerspiele und Programmierwerkzeuge.
Was sammeln wir noch? Bücher, Zeitschriften und Werbematerial!
Wir wollen die Computerentwicklung im Kontext darstellen können. Also auch wie damals Neuerscheinungen beworben wurden und wie ganze Buchverlage ab Mitte der 1970iger Jahre gut davon leben konnten, dem Laien in Fachbüchern und Zeitschriften die zu dieser Zeit noch sehr komplexe und daher nicht einfach zu erklärende Materie Computer verständlich zu machen.
Was klar ist: man kann nicht alles haben! Die Jahre zwischen 1975 und 1995 brachten eine derartige Vielfalt bei Hard- und Software hervor, das es unmöglich ist, alles in einer Sammlung zu vereinen. Als Beispiel wären z.B. die IBM kompatiblen PC’s zu nennen. Diese Entwicklungslinie, die ja 1981 begann und bis heute aktuell ist, könnten wir niemals komplett darstellen. Daher beschränken wir uns in diesem Bereich im Wesentlichen auf die damaligen Marktführer IBM, Commodore, Compaq, Olivetti, Tandon, DELL und Siemens. Ähnlich verhält es sich bei der Software. Es ist unmöglich, das gesamte weltweit erschienene kommerzielle Angebot vollständig im Original anzusammeln. Noch viel weniger möglich ist dies bei den Unmassen der als Public Domain / Shareware erschienenen Software.
Wenn Sie also etwas vermissen von dem Sie denken, es hätte historische Relevanz, dann können Sie uns gerne darauf hinweisen.